Mehr Grenzerfahrung geht nicht. Das war gestern definitiv das Limit für einen Menschen mit 12 Kilo Übergewicht und ohne Schwimmfähigkeiten. Ab dem Schwimmen immer nur mit dem Zeitlimit gekämpft.
Hört sich interessant an...
Lass mal n bisschen was raus, wo sind die Foddos und zuallerst mal noch: herzlichen Glückwunsch!
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Mein Körper verträgt Hitze schlecht. Er wird dann zum Salzbergwerk. Deshalb ging es für mich von der ersten Sekunde an nur ums Überleben, sprich um die Einhaltung der Zeitlimits.
Von Anfang an fühlte ich Druck, was durch ein - wie üblich - katastrophales Schwimmen noch verstärkt wurde.
Beide Raddisziplinen waren "naja". Auf dem MTB hämmerte mich ein Hungerast nach der Hälfte des Aufstiegs schier aus den Schuhen. Hier - 400 Höhenmeter unterhalb der kleinen Scheidegg auf einem glühenden Schotterweg - konnte ich mir ein erfolgreiches Finish nicht mehr vorstellen. Da DNF nie eine Option ist, habe ich einfach irgendwie weitergemacht und mir vorgestellt, was ich mit demjenigen machen würde, der mich zwingt, das Rennen zu beenden.
Um 15.15h saß ich in Stechelberg im brütend heißen Wechselzelt und mußte herzhaft lachen. Mein Zustand entsprach in etwa dem am Ende eines Ironmans. Alleine der Gedanke in dieser Verfassung noch 2.200 Höhenmeter bergauf rennen zu müssen verursachte hysterisches Glucksen. Dazu kam noch der Zeitdruck, um spätestens 18 Uhr in Mürren sein zu müssen.
Prompt bekam ich nach 2 Kilometern noch im Flachen erste Krämpfe. Je höher ich jedoch kam, desto besser ging es. Auf den letzten 500 Höhenmetern überholte ich völlig erschöpfte Mitstreiter im Dutzend und fühlte mich richtig frisch. Irgendwo auf dem langen Weg zum Gipfel war mir klar geworden, daß ich es packen würde und ab diesem Zeitpunkt ging es wie von alleine.
Für den Aufstieg brauchte ich auch nur 9 Minuten länger als der bärenstarke @Niksfiadi, der einen phantastischen Inferno-Tag hatte. Seine Frau und er haben für mich das Erlebnis Inferno nochmals schöner gemacht. Danke!
Oben war ich einfach nur glücklich. Dieses Finish bedeutet mir mehr als alle bisherigen, denn ich musste fast einen ganzen Tag lang starke Selbstzweifel besiegen. Ein Ironman ist echt ein Kindergeburtstag gegen die heiße Hölle im Berner Oberland.
Ich habe meine Grenzen gefunden. Endlich!
Ein ausführlicher Bericht folgt. Hier mal ein paar erste Impressionen:
Mehr Grenzerfahrung geht nicht. Das war gestern definitiv das Limit für einen Menschen mit 12 Kilo Übergewicht und ohne Schwimmfähigkeiten. Ab dem Schwimmen immer nur mit dem Zeitlimit gekämpft.
Hi Andi,
herzliche Glückwünsche!
Erhol Dich gut.
Ciao und viele Grüße.
Günni
__________________ www.koalahospital.org.au
Ein absolutes MUSS für jeden Aussie-Tourist in Port Macquarie (NSW) .
Auf der Homepage könnt Ihr (nicht nur die Aussie-Touristen...) erfahren, welch super Job für die Koalas gemacht wird!!!
meinen allerherzlichsten Glückwunsch. Was Du diese Saison gebracht ist, finde ich echt unglaublich. Und das jetzt noch mit dem Inferno-Finish zu krönen sei Dir von ganzem Herzen gegönnt.
Hoffe, wir sehen uns nochmal dieses Jahr.
Viele Grüße
Michael
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"Ich weiß noch, wie der Jochen kurz vor Brest gekotzt hat"
"Wieso? Hatte er Magenprobleme?"
"Nein, ihm tat das Knie weh."