Das Rentenproblem haben wir, weil eine Generation zu viele Kinder in die Welt gesetzt hat. Würden wir dem begegnen, in dem wir weiterhin an dieser Geburtenrate festhielten, würden wir auf eine Katastrophe zusteuern.
Das führt zwar weg vom Thema, aber das Problem ist eigentlich, daß ich meine Rente nicht aus meinen Einzahlungen bekomme, sondern davon, was dann junge Leute einzahlen - das System setzte auf konstante Geburtenraten, was ein großer Fehler war. Dazu finde ich es ungerecht; es ist eine Sache, für seine eigenen Eltern aufzukommen falls sie es brauchen, und eine andere, wildfremde Rentner finanzieren zu müssen, statt das Geld für seine eigene Altersvorsorge verwenden zu können.
Ansonsten: Zu viele Kinder können es nur sein, wenn die Ressourcen (Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung) nicht für alle reichen, und dadurch die Lebensbedingungen sich verschlechtern. Das ist in einem großen Teil von Europa sicher nicht der Fall.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Auf der finanziellen Ebene verlagern wir gemeinsam erwirtschaftetes Geld hin zu den Familien. Kindergeld, Elterngeld, kostenlose Schulen und Universitäten, subventionierte Kindergärten und Krankenkassentarife und so weiter.
Von den kostenlosen Schulen haben auch die profitiert, die keine Kinder bekommen.
Von der kostenlosen Ausbildung profitiert jeder Mensch, nicht nur Familien.
Ansonsten hast du grundsätzlich Recht, bei 7 Milliarden Menschen gibt es genug auf der Welt, da muss der Einzelne keine neuen machen, wenn er nicht will.
Die Meinung, dass Deutsch zu wenige Kinder bekommen, hat leider oft einen gewissen nationalistischen Einschlag.
Das Rentenproblem haben wir, weil eine Generation zu viele Kinder in die Welt gesetzt hat. Würden wir dem begegnen, in dem wir weiterhin an dieser Geburtenrate festhielten, würden wir auf eine Katastrophe zusteuern.
In einem von mir irgendwo mal verlinkten (oder auch nur bei FB gelikten) Video vom MSC, erklärt Altbundeskanzler Helmut Schmidt eine interessante Sichtweise: so machte die Bevölkerung Europas um die (vorletzte) Jahrundertwende deutlich ber 20% aus, mittlerweile sinds gerade mal noch 7%
Natürlich bezieht der Papst sich sicherlich auf die gesamte Weltbevölkerung, Schmidts Beispiel zeigt aber sehr schön, dass unser (in Europa) Problem schon bald nicht nur ein rentenseitiges sein könnte...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Das führt zwar weg vom Thema, aber das Problem ist eigentlich, daß ich meine Rente nicht aus meinen Einzahlungen bekomme, sondern davon, was dann junge Leute einzahlen - das System setzte auf konstante Geburtenraten, was ein großer Fehler war. Dazu finde ich es ungerecht; es ist eine Sache, für seine eigenen Eltern aufzukommen falls sie es brauchen, und eine andere, wildfremde Rentner finanzieren zu müssen, statt das Geld für seine eigene Altersvorsorge verwenden zu können.
Aus meiner Sicht gibt es nichts besseres als eine gesetzlich geregelte Rentenversicherung mittels Umlage und Generationenvertrag (sagt jemand, der während seines ganzen Berufslebens die damaligen Rentner gut mitfinanzierte.).
Solange nämlich die Existenz im Alter ausschliesslich von den eigenen Kindern und dem Familienclan abhängt, sichert eine hohe Kinderzahl auch eine grössere Alterssicherheit. Beispiele ohne staatliche Alterssicherung wären arabische Länder wie Marokko, Tunsesien, Algerien , Ägypten, Libyen, Syrien, Irak usf.., alles Länder mit sehr kinderreichen Familien und mit einer viel zu grossen jungen, arbeitslosen Überbevölkerung, die sich durch innerabische Kriege gerade etwas reduziert wie im 30jährigen Krieg in DE sowie durch Arbeitsmigration in die EU. Was eine gesetzliche Absicherung im Alter bewirken kann, sieht man bei China, das nur über die staatliche Absicherung alter Menschen seine strenge Geburtenkontrolle (Ein-Kind-Politik) durchsetzen konnte und für seine Bevölkerung auf diese Weise wachsenden Wohlstand erreichte.
Wie ist das bloss möglich? Wachsender Wohlstand, obwohl die Kinderzahl ab- und die Zahl der Älteren in China zunahm? Steigende Arbeitsproduktivität! Banal: Weniger Arbeitskräfte können mehr Alte ernähren, weil sie pro Stunde mehr Produkte herstellen als wie vor 50 Jahren. Ich habe mal kurz Google bemüht für DE: DESTATIS: Pressemitteilung Nr. 149 vom 30.04.2012: Arbeitsproduktivität in Deutschland seit 1991 um 22,7 % gestiegen.
Weshalb wird nun so etwas Banales von bestimmten Leuten in der Politik ständig bewusst verschwiegen und ignoriert, dass weniger Leute mehr Ältere mitfinanzieren können, wächst die Produktivität? Weil sie am liebsten das Umlageverfahren und die gesetzliche Rentenversicherung abschafften möchten zugunsten des Profits der privaten Versicherungsgesellschaften wie Allianz etc. und als Unternehmer auch den Rentenanteil des Arbeitgebers lieber selbst "einstreichen" möchten. Gottseidank bzw. Blüm sei dank kam es während der CDU-Regierung damals nicht so weit.
Aus meiner Sicht gibt es nichts besseres als eine gesetzlich geregelte Rentenversicherung mittels Umlage und Generationenvertrag (sagt jemand, der während seines ganzen Berufslebens die damaligen Rentner gut mitfinanzierte.)
Ich stimme zu, soweit es um den Nutzen einer gesetzlich geregelten Rentenversicherung geht. Die reine Umlagefinanzierung halte ich aber nicht für die ideale Lösung, und auch nicht für die fairste. Schließlich können sich im deutschen System gerade die reichsten aus der Solidargemeinschaft ausklinken, bzw. sie zahlen nicht mehr proportional zu ihrem Einkommen ein.
Man kann doch gesetzlich geregelt auch anlagenfinanzierte Rentenversicherungen betreiben; ich dachte, die Schweiz hat auch eher so ein System. Die reine Umlagefinanzierung ist hoch riskant, da sie mit der Geburtenrate steht und fällt. Auch die Produktivitätssteigerung, die Du anbringst, ist weder garantiert noch linear mit sinkenden Geburtenzahlen gekoppelt. Und ohne den privaten Eigenanteil (sei es Riester, Betriebsrente, Direktversicherung und was noch sonst) kommen viele meiner Generation nicht mehr auf eine Rente, die ein gutes Auskommen garantiert. Klar, es wird immer einen Anteil der Bevölkerung geben, der es aus eigener Finanzkraft nicht schafft, genug anzusparen - dafür wird man eine irgendwie Steuerfinanzierte Unterstützung brauchen; aber es ist nicht die beste Gesamtlösung, finde ich.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
In einem von mir irgendwo mal verlinkten (oder auch nur bei FB gelikten) Video vom MSC, erklärt Altbundeskanzler Helmut Schmidt eine interessante Sichtweise: so machte die Bevölkerung Europas um die (vorletzte) Jahrundertwende deutlich ber 20% aus, mittlerweile sinds gerade mal noch 7%
Natürlich bezieht der Papst sich sicherlich auf die gesamte Weltbevölkerung, Schmidts Beispiel zeigt aber sehr schön, dass unser (in Europa) Problem schon bald nicht nur ein rentenseitiges sein könnte...
Sondern? Welches Problem siehst du auf uns zukommen?
Sondern? Welches Problem siehst du auf uns zukommen?
Dass Europa global betrachtet keine Rolle mehr spielen wird.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.