Zu diesem Blog gehört natürlich wie es jetzt ausgegangen ist und wie der Wettkampf war.
Obwohl meine Signatur etwas über Ausreden sagt hatte ich keine, ich habe nach Umständen trainiert wie ich geplant hatte.
Ich bin mit Scheibe angereist und habe dafür schon Kopfschütteln geerntet, aber ich glaube es geht bei Windstößen um das Vorderrad und ich muss sagen ich habe keine Probleme mit der Scheibe gehabt.
Mittwochvormittag habe ich die Runde geschwommen und ich war entsetzt: 43:20 also das wäre hochgerechnet 1:30 für das Ganze (es gibt 2 Runden zu Schwimmen). Gerechnet hatte ich eigentlich mit 1:15.
Mittwochnachmittag bin ich die erste Steigung hoch und runter und es war heftig: Klettern mit 34/29 in Aeroposition mit einem rasenden Wind von Vorne. Die Abfahrt war auch nicht ohne mit dem Zeitfahrlenker. Jemand empfahl mir Radhandschuhe und die habe ich gekauft für das Rennen.
Freitag habe ich noch 20 Minuten gelaufen.
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Teil einer seriösen Vorbereitung ist immer, sich Ausreden zurechtzulegen.
Nachdem ich überraschend gut geschlafen hatte stellte ich mich bei dem 1:15- Schild auf und verlor nur 30s zwischen dem Startschuss des Massenstarts und meinem Schwimmanfang. Das Schwimmen in Lanzarote ist ziemlich unentspannt: 1500 Leute müssen nach 250m schon eine Boje umrunden. Beide Runden stand meine Uhr auf Pause wegen der Schägereien, einmal musste ich das Uhrenband richten und einmal bekam ich Einen auf die Zähnen.
Jedenfalls war ich froh mit 37:xx nach der ersten Runde: 6 Minuten schneller als Mittwoch. Das könnte am Wasserschatten gelegen haben, oder die Strömung oder sonst was.
Als nach 1:17 die Klopperei endlich vorbei war, war das langsamer als noch vor einer Woche gehofft, aber schneller als nach Mittwoch gedacht.
Jemand hat 4200m gemessen. GPS Messungen im Wasser vertraue ich aber nie so, wenns aber stimmt hätte ich 1:10 auf 3800 gehabt, für mich durchaus sehr schnell.
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Geändert von longtrousers (28.05.2019 um 07:47 Uhr).
Im letzten halben Jahr habe ich mich immer überlegt wieviel der Schnitt in El Golfo (nach der ersten Steigung und Abfahrt) oberhalb 30 km/h sein würde: ich war fest überzeugt davon, dass es mindestens 30 sein würde.
Es war dann 27 km/h, das war ein Dämpfer aber ich tat mein Bestes und sagte zu mir selbst:
"Es ist wie es ist".
Ich wusste nur, dass ich jetzt mit meinen Gels gut Haushalten musste.
Gut war ich im Wind, auf dem Flachen und bei unspektakulären Abfahrten, schlecht beim Klettern und bei technischen Abfahrten.
Gründe für die Schwachpunkte:
- typischer Zeitfahrrad-Abstimmung, ich müsste in Lanzarote wahrsch. den Sattel etwas nach hinten haben und den Lenker etwas nach oben.
- Anzahl Höhenmeter dieser Saison: Null
- Mein Gewicht.
Die 6 geplanten Stunden beruhten somit auf falscher Einschätzung: letztendlich wurden es 6:40.
Ich habe 2500 Höhenmeter gemessen.
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Geändert von longtrousers (31.05.2019 um 11:27 Uhr).
Wenn's läuft hat man nicht viel zu erzählen: der Ø-pace war immer 5'03" bis 5'05". Endzeit 3'32": ich glaube mein zweitbester Zeit je, womit ich sehr zufrieden bin in Anbetracht der Vorbelastung der schweren Radstrecke.
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Ich war überglücklich mit meiner Leistung im Ziel und überhaupt nicht enttäuscht mit meiner zigsten Blechmedaille.
Nummer 4 von ungefähr 90 in der AK ist super auf einer Strecke die mir eigentlich nicht auf dem Leib geschrieben ist. Und obwohl ich es nicht gecheckt habe, glaube ich dass 244. von 1366 overall mein bestes Ergebnis bei einem IM ist.
-start edit 05.06.19- stimmt nicht: in Weymouth 2016 war ich 62/713 -end edit 05.06.19-
Ich wollte das Hünchen rupfen, siehe Post #1, und ich habe jetzt Frieden mit Lanzarote.
Ich war schon öfters ergebnislos bei einer Slotvergabe, und wusste als 4. habe ich sehr geringe Chancen. Ich wusste nicht mal ob es 1 oder 2 Slots gab, und hatte gehört, dass Bent Anderson seinen Slot sicher nehmen würde.
Man muss aber doch hin (stell dich mal den Moment vor, in dem du hörst das du doch einen bekommen hättest).
Also Auto gemietet (heimlich hatte ich mich Mittwoch schon informiert wo man Sonntagvormittag noch eins bekommen würde) und ab nach La Santa mit der Familie.
Ich war ganz entspannt und wäre sicher nicht enttäuscht gewesen mit einem Misserfolg: ich habe gelernt das Erreichte zu genießen.
Die Damen-Slotvergabe wurde rasch abgearbeitet und dann wurde bei den Herren angefangen mit der M65. Plötzlich diskutierten die Offiziellen aber unter sich, bis schließlich erklärt wurde, dass es keine Finisher gab in der M70 und M75, und somit 2 Slots extra zu verteilen waren bei den Männern. Und unglaublich: einer ging an meine M55, wodurch es jetzt 3 Slots gab.
Jetzt wurde ich unruhig und sagte meiner Familie dass man als 4. mit 3 Slots sogar eine reelle Chance hat.
Der Dritte war nicht da und ich war plötzlich in der unwirklichen und glücklichen Lage wieder eine Hawaiiquali erreicht zu haben.
Gemischte Gefühle waren auch da als ich hörte, dass der M70 oder M75 Teilnehmer eine Kurve in der letzten Abfahrt verpasst hatte und sich in das Lavafeld hingelegt hatte. Genau weiss ich es nicht aber er scheint wohl im Krankenhaus zu liegen aber es ist nicht lebensbedrohlich. "Dank" diesen Stürz ist somit zumindest 1 Slot gewandert. Ich wünsche unbekannterweise dem Herrn alles Gute.
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Geändert von longtrousers (05.06.2019 um 16:44 Uhr).