Zitat:
Zitat von Mirko
Da könnt er gerne öfter stehen!
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Ja, da, hier: 6. Platz...
Aber wie auch immer: Beobachter stets dabei.
Ich denk da ja immer an die Graubündenwerbung. Weniger wg. Carbon statt Kondition aber dass sich die Viecher (die übrigens keine natürlichen Feinde haben und sich daher einiges erlauben können und vorallem, locker zu bleiben, wenn so ein Hilfskletterhiwi auf zwei Beinen mal auf 5m rankommt) halt scheckig lachen über uns Unfähige.
Ich will das Thema jetzt nicht gross ausbreiten, aber speziell beim Stichwort eMTB kommt mir in dem Zusammenhang regelmässig in den Sinn, dass die gehörnten Vierbeiner sich halt da bewegen (und zwar eben hervorragend), wo sie aus biologischen Gründen einfach optimal hinkommenund -gehören.
Klar gibts Klettermaxe, die sich in ner schwierigen, senkrechten oder gar überhängenden Wand kaum schwerzutun scheinen, aber bei denen wie bei den Gemsen gilt: wenns nicht (mehr) geht, gehts nicht.
Derweil die motorisierten Zweiradler im üblichen Mass ungesunder Selbstüberschätzung mithilfe zusätzlicher 250W ohne gross nachzudenken an Orte radeln, wo sie aus (guten) biologischen Gründen sonst nimmer hinkämen.
Das Viertelkilowatt macht halt keine besseren Fahrer aus unseren Kandidaten.
Nachdem ich schon am ersten Tag meiner Wettersteinumradlung relativ früh dran war, hab ich schlichterdings ein kleines Päuschen von knapp 2 Stunden geschätzte 5km vor meinem Ziel gehalten, da ein wenig in der Sonne gelegen und ein kleines Nickerchen auf ner Bank gehalten.
Die Location ist am knapp tiefsten Punkt einer Abfahrt von beiden Seiten, also ner Senke, da kommen also aus beiden Richtungen die Radler runtergerauscht.
Ich halte jede Wette, rein vom Rollgeräusch her unterscheiden zu können, wer mit Motor und wer ohne kommt.
Die Typen nämlich, die ohne E-Unterstützung da runterpfeifen, kommen im Allgemeinen deutlich zügiger und sicherer angerollt, bzw. man hört teils gar keinen Freilauf, weil sie schlicht mittreten.
Klingt vielleicht unwahrscheinlich oder gar unglaublich, aber es ist ernsthaft ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Gut, wir kommen zum Donnerstag. Wie erwähnt, war Hindelanger Klettersteig angesagt.
Der hat ne kleine Besonderheit, denn nur Bruchstücke davon sind per Drahtseil, in das man sich einklinken kann, gesichert. Der Rest ist entweder frei zu klettern oder pfadähnlich in ner Breite, bei der jeder MTBer (i.A. die mit Bio-MTBs) sich vor begeisterung die Schenkel wundklopfen würde, aber auf jeden Fall gehts rechts und/oder links davon tüchtig in die Tiefe.
'Ausgesetzt' nennt das dann der Fachmann, zu deutsch: wennst runterfällst biste zuverlässig hin.
Nachdem ich im Vergleich zu jenen Kandidaten, die mit 4 oder 5 Jahren schon vom Opa ungesichert in Regionen geschleppt wurden, wo unsereiner sich beim Gedanken dran schon in die Hosen schietet, eher unbeschlagen bin, schlagen da zwo Herzen in meiner Brust.
Einerseits zweifle ich nicht an meinen kletterischen Fähigkeiten und schon insofern nicht, als die betreffenden Klettereinlagen echt sehr einfach sind, andererseits geht unsereinem Flachlandtiroler halt die Erfahrung, mit solchen Tiefblicken unterm Hintern umzugehen, vollkommen ab.
Da brauchts keine Gemse, die sich schieflacht, die Typen, die da einmal die Woche freihändig langhechten, wo unsereins kurz davor, sich zu bepissen, aufm Bauch entlangrutscht, sehen das um die Ecke so sicher wie ich im Halbschlaf höre ob ein E- oder Biobiker den Hang runtergerauscht kommt.
Isso, das holste auch nimmer auf, nie mehr, damit muss man einfach leben.
Da muss man einfach im Gebirge geboren und mit Ski an den Füssen grossgeworden sein und unsereinem hilft keine Erfahrung der Welt aus Baumklettereien oder wilden Abenteuern im Steinbruch. Punkt. Leider.
So. Mei Spezl Siggi fühlte sich noch weniger als ich mich am Tag nach der Zugspitze und stieg daher schon nachm ersten Teil aus.
Ehrlich gesagt: mir half es. Man hat zwar nicht das Gefühl, man müsse (oder könne) irgendwem was beweisen, aber mir ists echt lieber, ich bin alleine unterwegs.
Das allein (hahaha, Wortwitz, oder fast jedenfalls...) ist für mich schon Grund genug, diese Klettersteiggeschichte zu lieben, denn man braucht schlicht niemanden dafür.
Sollte was passieren ists natürlich knorke jemand ist in der Nähe, aber darum braucht man sich bei den allermeisten Klettersteigen keine Gedanken machen, denn leider ist das Metier mittlerweile ziemlich überlaufen.
Anyway: runterschalten, Ausblick geniessen.
Vom Ausgangspunkt, dem Nebelhorn auf 2224m allein hat man Ausblick auf ca. 400 Gipfel.
Unglaublich atemberaubend!
Es. Ist. Unglaublich. Und. Atemberaubend.
Wahnsinn! Weder ein Bild noch tausend Worte können das beschreiben.
Ich bin wirklich kein Frühaufsteher und hab zu bergtypischen Zeiten echt Anlaufschwierigkeiten, aber diese Entschädigung ist es in jedem Fall mehr als wert.
Kleines Päusken nachm zweiten Teil.
Da Siggi auf der Suche nach seiner GmbH-Chefin (Geh Mach Bring Hol) war und ich wie erwähnt etwas angeknockt vom Tag davor, nicht wusste, was beim Abstieg auf mich wartete und irgendwie so auch Gelüste auf nen kaffee und nen Apfelstrudel verspürte, hab ich auch nachm zweiten Teil die Reissleine gezogen.
Wie angedeutet, da runterzumarschieren war die Hölle, da wär weiterzuklettern echt die lässigere Alternative gewesen, aber mei: nutzt nix.
Ab auf die Hütte, da gabs (nachdem ich mich für die rustikalere Variante statt der Lifestyleversion mit Sonnenterasse entschieden hatte) durchwegs hausgemachte (inkl. Brot, die haben ne eigene Kornmühle im Keller) Bio-Köstlichkeiten und da Siggi nicht erreichbar war (wer ist das schon bei der mangelhaften (zum Glück, eigentlich) Netzabdeckung da oben), konnt ich die in mehr als ausreichendem Mass geniessen.
Gut nä, nu bin ich halt mit 2kg mehr heimgekommen als ich wegfuhr, aber hilft ja nix, man lebt nur einmal.
Derweil perfekter Ausblick auf Sonthofen:
Also das hält man schon ne Weile ganz gut aus.
Der nächste Besuch, dann mit Übernachtung auf der Hütte (die Seilbahn fährt erst ab 08:30Uhr, zu der Zeit kann man den halben Klettersteig schon hinter sich haben) steht schon im Programmheft, allerdings nicht gleich nächstes Wochenende.
Da hab ich Freitach ne lustige Sommerfestfete mit der Bergwacht, da werd ich direkt im Bulli dort übernachten und dann mal gucken, was ich samstags und ggf. auch sonntags anstelle.
So sehr ich bedaure, den Samstag zum Basteln nicht zu haben, so arg freu ich mich, gleich wieder was Arges anzuzetteln.
Paddeln? Radeln? Keine Ahnung, wird sich weissen.