Verstehe ich es richtig, dass Du meinst, es ist in Ordnung, das Verkaufsranking in dieser Form zu manipulieren, weil Lutz Bachman vermutlich dagegen wäre?
Ich meine, dass das was die Spiegel-Redaktion mit der Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch (aktueller Platz 12 "Keine Zeit für Arschlöscher" und davor tummelte sich dort lange der Titel "Darm mit Charme" und eventuell auch Dieter Moors "Geschichten aus der arschlochfreien Zone") anstellt, vollkommen wumpe ist.
Und ich meine auch, dass viele der Gesellen, die jetzt dem kläffenden und sabbernden Broder virtuell auf die Schulter klopfen, da er bei seiner gnadenlosen Abröchnung mit der Lügenprösse die Worte findet, um die die meisten AfD-Pömpel ringen müssten, nichts von der Existenz einer Bestsellerliste wussten.
Aber die beschriebene Klientel steht ja nicht nur auf Verschwörungen sondern auch auf den Weltuntergang. Von daher läuft es doch für Broder, seine neuen Anhänger und die Erben von Rolf Peter Sieferle.
... Alles dreht sich, nur der Mensch will sich all zu oft nicht bewegen.
Richtig erkannt. Die Frage ist, ob es nur eine Lösung dafür gibt, oder evtl. auch zwei?
1. Die Menschen sollen sich gefälligst an "den Fortschritt" und an die von der Politik vorgegebenen immer schnellere Drehung anpassen. Der Mensch soll sich eben dem Fortschritt und der Politik unterordnen, "höhere Mächte" wissen schon, was gut ist.
2. Oder viellecht ist die Politik und "der Fortschritt" für die Menschen da, und nicht umgekehrt. Dann könnte mal die Politik sich der Aufgabe annehmen, die Drehung der Welt auf ein Maß zu bremsen, das für die Menschen besser verträglich und akzeptabel ist. (Was noch lange keine Rückwärtsrolle sein muß.) Weniger Fortschritt kann manchmal mehr Frieden bedeuten.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich meine, dass das was die Spiegel-Redaktion mit der Spiegel-Bestsellerliste Sachbuch ... anstellt, vollkommen wumpe ist.
Dafür, dass Dir das so wumpe ist, gehst Du aber ganz schön ab.
Mir ist es nicht ganz so egal. Die Bestsellerliste heißt ja nicht umsonst so. Ansonsten hätte man sie "nach beliebig wechselnden Kriterien erstellte SPIEGEL-Bücherliste" nennen können. Das hört sich etwas sperrig an, deswegen dachte man sich wohl "nehmen wir halt Verkaufszahlen als Grundlage".
In jeder anderen Postille würde ich die Manipulation zwar missbilligend zur Kenntnis nehmen, mich aber nicht weiter drüber aufregen. Der SPIEGEL besitzt für mich aber aus nostalgischen Gründen eine Sonderstellung. Dort habe ich in meiner Jugend die Hintergründe zum Zeitgeschehen nachgelesen und versucht, mir ein Beispiel zu nehmen und die Dinge kritisch zu hinterfragen. Der SPIEGEL war eine Institution - "unbestechlich skeptisch und besessen vom Journalismus".
Deswegen finde ich die Posse um das Buch - den Namen des Autors habe ich schon wieder vergessen und der Titel ist mir schon aus grammatikalischen Gründen suspekt - besonders traurig. Beim Nachrichtenmagazin meiner Jugend hätte man sich eine derartige Schmierenkomödie nicht geleistet.
Es mag töricht sein, der Vergangenheit so nachzutrauern, aber nach so vielen Jahren will ich halt auch nicht mehr aus meiner Haut.
Zitat:
Zitat von Nobodyknows
Weltuntergang
Deine Fähigkeit der Ereiferung erscheint mir ähnlich ausgeprägt wie bei den von Dir beschriebenen "Gesellen".
"Es bedarf daher einer Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken, um objektiv strafbare Inhalte wie etwa Volksverhetzung, Beleidigung, Verleumdung oder Störung des öffentlichen Friedens durch Vortäuschen von Straftaten unverzüglich zu entfernen. "
Einige Useraussagen in diesem Thread müssten ja dann in Zukunft gelöscht werden.
Dafür, dass Dir das so wumpe ist, gehst Du aber ganz schön ab.
Der Spiegel-Bestsellerliste(und nicht der Spiegel an sich) ist mir wirklich wumpe.
Es ist Broder und seine neuen rechten Fans die mich ankotzen und die er -dem aus alten Zeiten die Stellung des salonfähigen Publizisten anhaftet- auf Grund dieser, seiner Stellung leichter und mit größerer Reichweite bedienen kann. Und er bedient sie feixend und händereibend auf z. T. fragwürdigen Plattformen wie der "Achse des Guten" und eben auch in der "Welt". Und er ist sich dabei nicht zu blöde mit seinem Geätze mit dem verurteilten Volksverhetzer Akif Pirincci, dem strunzdummen Udo Ulfkotte (†) und anderen fragwürdigen Gestalten wie Roland Tichy und Erika Steinbach, die mit ihren einfachen Antworten auf komplexe Fragen, allesamt nicht ein Teil der Lösung sondern ein Teil des Problems sind, in einer Liga zu spielen.
Broder kann mit seiner Reichweite in den (neuen) Medien laut und vernehmbar schreien. Aber wer schreit hat nicht immer Recht.
Ohje, ausgerechnet die Käßmann. Ich habe mir etwas Mühe gegeben, Mitleid zu empfinden aber seit sie vor ein paar Jahren Vorsitzende der EKD (?) wurde, fiel sie mir derart unangenehm mit ihrer Selbstgefälligkeit und Borniertheit auf, dass ich es nicht schaffe...
Nichtdestotrotz: Nein, es ist kein schöner Zug, jemandem derart die Worte im Mund herumzudrehen, selbst wenn es der Mund von Frau Käßmann ist.
Und so viel will ich darüber hinaus zugestehen: Ursula von der Leyen finde ich noch schlimmer. Mit Abstand.
Richtig erkannt. Die Frage ist, ob es nur eine Lösung dafür gibt, oder evtl. auch zwei?
1. Die Menschen sollen sich gefälligst an "den Fortschritt" und an die von der Politik vorgegebenen immer schnellere Drehung anpassen. Der Mensch soll sich eben dem Fortschritt und der Politik unterordnen, "höhere Mächte" wissen schon, was gut ist.
2. Oder viellecht ist die Politik und "der Fortschritt" für die Menschen da, und nicht umgekehrt. Dann könnte mal die Politik sich der Aufgabe annehmen, die Drehung der Welt auf ein Maß zu bremsen, das für die Menschen besser verträglich und akzeptabel ist. (Was noch lange keine Rückwärtsrolle sein muß.) Weniger Fortschritt kann manchmal mehr Frieden bedeuten.
Etwas weniger schnell und ein etwas sorgfältigerer Umgang mit den neuesten Entwicklungen, Entdeckungen und Erfindungen wäre mir persönlich sehr viel lieber. Von daher würde ich mir deinen Punkt 2 wünschen. Aber die Politik hat ein Riesenbammel davor irgendwo hinterher zu hinken und nicht Erster zu sein. Wirtschaft über alles.
Heute ist der Wahl-O-Mat online gegangen - immer interessant, manchmal erschreckend. Ich habe den natürlich wieder ausprobiert um meine Entscheidung validieren zu lassen. Passt.
Ich habe dann aus Neugierde noch fast alle Parteien durchprobiert (man kann immer nur 8 auswählen - warum eigentlich?) und wurde überrascht: Ich hatte von der Partei der Humanisten noch nie etwas gehört, mit denen aber eine etwas höhere Übereinstimmung als mit der Partei, die ich zu wählen gedenke.
Eigentlich schade, dass die Humanisten wohl chancenlos sind.