Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, aber ich glaube in Regensburg 2010 hatten die Ärzte von mir sehr schnell die Blutwerte gehabt. Dort war die Technik direkt vor Ort. Die Schwester kam sehr schnell mit einem kleinen Zettel, auf dem viele Werte standen und danach gab es erst die Flaschen nebst Nadel.
So sollte es sein und das spricht für die dortigen Mediziner. Ich weiß nicht, wie es jetzt in Frankfurt war und will auch nicht, gerade vor dem dramatischen Hintergrund, spekulieren. Die "Anekdote" des HR3-Reporters von seiner damaligen Infusion spricht dafür dass es damals (2009?) noch anders gelaufen ist.
2005 habe ich es bei meiner Frau bei einem vergleichbar großen Langdistanzrennen erlebt, dass ihr eine Infusion nach Zieleinlauf und entsprechender Erschöpfung nach Blutdruckmessung (mit nur leicht erniedrigtem Blutdruck) ohne vorherige Blutabnahme fast aufgedrängt wurde und der dort verantwortliche Mediziner regelrecht beleidigt war, als ich sagte, dass ich das nicht möchte.
Der Natriumgehalt der meisten Mineralwässer ist verschwindend gering und liegt häufig im einstelligen Milligramm-Bereich pro Liter.
Ich zitiere mal von dem Wasser auf meinem Schreibtisch (Black Forest still):
in mg/l
Calcium 5,2
Magnesium 1,9
Natrium 0,6
Kalium 1,6
Hydrogencarbonat 18,3
Sulfat 3,4
Chlorid 0,9
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Hier könnte Ihr Wettkampfergebnis stehen!
Ich habe am Sonntag teilgenommen und kann sagen, dass es an Salz an den Verpflegungsstationen nicht gemangelt hat. Es gab Salzstangen, Mini-Brezeln, Salz auf Tellern, Salz auf die Hand und Salzwasser. Ich wurde an mehreren Stationen aktiv mit Namen angesprochen, ob ich nicht Salz mitnehmen / essen / trinken will.
Wie sehr man das selbst noch einschätzen kann und im Griff hat, wenn man schon etwas benommen ist und einem die Situation entgleitet, kann ich nicht beurteilen.
Es ist eine echte Tragödie und macht mich wirklich traurig. Niemand soll sein Leben verlieren während er einer Medaille hinterherrennt. Ich denke auch an die Familie, die ihn wahrscheinlich voller Vorfreude hat abreisen sehen Schrecklich.
Die Berichte der Athleten und Helfer an der Radstrecke sprechen aber eine andere Sprache.
Ich muss auch sagen, dass ich die zweite Radrunde (das heisst bei meinem Split von 12-15 Uhr ) am schlimmsten war. Ich dachte mir hält einer einen Fön vors Gesicht!
Da saß an einer Stelle vor Bad Vilbel eine ganze Gruppe im Straßengraben im Schatten! Keine Ahnung ob die nur eine Pause gemacht oder aufgegeben haben.
Im Gegensatz zum Laufen gab es ja auch viel weniger Verpflegungspunkte und kein Eis zum Kühlen. Das Wasser in meinen Flaschen war nach 20-30min p***warm...
Nicht? Ich ehrlichgesagt schon. Zumindest in jenen Gegenden, wo das Leitungswasser Trinkwasser Qualität hat.
In Frankfurt oder Roth geht der Verpflegungsbreiche ja über eine sehr große Entfernung entlang der Strecke. Nicht so wie bei einem kleinen Vereinstriathlon, wo es manchmal nur einen zentralen Verpflegungsstandort gibt. Wenn dann also jeder aus seinem eigenen Wasserhahn die Flaschen und Becher auffüllt, ist die Qualität ja gar nicht mehr zu gewährleisten.
Der von Lidl verlinkte Bericht liefert ein paar interessante Details und Zahlen. Demzufolge konnte beim IM Neuseeland die statistische Häufigkeit von Hyponatriämie durch bewusste Reduzierung der Anzahl der Verpflegungsstationen erfolgreich gesenkt werden.
In Frankfurt wurden die Verpflegungstationen aufgrund der Hitze (aus grundsätzlich nachvollziehbaren Gründen) dieses mal sogar um zwei Stationen erhöht.
Allerdings ist Neuseeland in der Regel auch kein typisches Hitzerennen und bei einem Hitzerennen wie am WE sowie auch in Kona braucht man die Verpflegungsstationen ja nicht nur zum Trinken, sondern insbesondere auch zum äußeren Kühlen (Übergießen mit Wasser) und zur wichtigen Kohlenhydrataufnahme, so dass das Rezept aus Neuseeland nicht als Patentrezept für andere Langdistanzveranstaltungen taugt.