Hab ich nicht gestern irgendwo gelesen, dass der Ätna wieder Feuer spuckt?
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Na, bei dieser Gefährdungslage würde ichs Hallenbad auch nicht jeden Winter generalsanieren...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Kaum dass die Radgruppen abgegangen sind beende ich meinen Ruhetag und entschliesse mich zu einem ausführlichen Lauf, Ziel und Wendepunkt soll Calabernardo am Ionischen Meer sein, geplant sind ca. 20 km. Aber doof: da dort unten Geisterdorf angesagt ist, muss ich Wasser mitnehmen, Gürtel habe ich nicht, also in der Hand tragen. Schön blöd. Und Laufen ansich ist auch gefährlich, es gibt nur die Strasse, so ziehe ich mein sicherstes leuchtendes Radtrikot an. Aber so doof es auch ist, laufen ist super, vor allem, wenn von einer Bodenwelle aus erstmals das Meer in Sicht kommt:
Geisterdorf ist noch stark untertrieben, dort unten ist gar nichts, keine Seele. Dabei ist dort in den italienischen Sommerferien die Hölle los. Müll, Dreck, Strandgut, alles da, Caffe`? Fehlanzeige. Zu allem Überfluss stelle ich noch fest, dass ich ohne Trinken klargekommen wäre, denn ich könnte ja vom Baum Zitronen oder Orangen klauen. Na ja, zu spät. Die Flasche nehme ich trotzdem wieder mit zurück ins Hotel, so deutsch bin ich.
Weltkulutrerbe Noto, Barockstadt aus dem 17. Jh, Noto antico liegt 10 km entfernt und ist komplett zerstört. Zum Wiederaufbau entschied man sich für eine neue Stadt.
Später sind wir dann noch zu Filmaufnahmen vom Laufen und Schwimmen verabredet, die Laufaufnahmen werden im kürzlich noch geschlossenen Stadion gemacht. Hier hat man einen noch schöneren Blick auf Noto:
Das Stadion selber ist auch zum vergessen. Der Rasen Schrott und voller Unkraut, die Bahn aus Beton. Toll. Na ja, aber die Aufnahmen sehe ich mir gleich mal an. Trimässig muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich es mir hätte sparen können: Laufstrecken gibt es nicht bzw. sind blöd und / oder gefährlich, meinen Trainingshalbmarathon lief ich trotzdem. Schwimmen: das Hallenbad ist keine Zierde, funktioniert aber immerhin, Schwimmen im Meer ist nicht möglich, keine Sicherheitseinrichtungen, keine Wendebojen, keine Boote, starke Brandung und unklare Strömung. Gestern war ich mit den Füssen beim Laufen im Wasser, mit der Temperatur käme ich klar, ich schätze sie auf 16°C. So, jetzt gehe ich meine Filme gucken. Die Radbeine sind zu Lasten der Laufmuskeln ausgeruht, so dass ich noch einmal zwei Tage fahren kann. Eigentlich ist Donnerstag Aetnatag. Mal sehen, was sie sagen! Ich habe ja alles gehabt, aber die Umrundung (110 km oder so) würde ich ganz gerne noch fahren.
Gestern trainierten wir Kraftausdauer am Berg, war sehr effektiv. 8 min durchgehend bergauf und dann runterrollen, da capo. Der Trainer hatte dafür einen Superberg ausgesucht, Serpentinen, Aussicht, Rampen.
Schöner Wendepunkt für die Kraftausdauer
In der Abfahrt kamen wir an einer kleinen Gedenkstelle vorbei, für einen Hobbyradsportler, der nicht soviel Glück hatte. RIP, unbekannter Sportsfreund Santo, es wird Dir nicht mehr helfen, aber Du kannst stolz sein, solche Freunde zu haben.
Ich selber bin ja der letzte Schisser beim Abfahren, so ein Unglück bestärkt mich nur. Später am Tag machten wir dann noch Stabi (ach hätte ich doch die Eier, das auch alleine im Wohnzimmer zu machen!) und noch eine Schwimmeinheit.
Heute dann noch eine Abschlusstour, noch einmal 130 km max, dann war´s das auch so gut wie, denn Sonnabend ist Reisetag mit höchstens nochmal einer Schwimmeinheit.
Ich glaube, ich hatte es schon in deinem ersten Ironman Blog geschrieben. Ich mag deine Art zu schreiben. Du hast ein Auge für deine Umgebung und scheinst immer auch anderes im Blick zuhaben und nicht nur Watt und Zeiten
Mosh
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Don't Stop when you are tired.. Stop when you are done
Du hast ein Auge für deine Umgebung und scheinst immer auch anderes im Blick zuhaben und nicht nur Watt und Zeiten
Danke nochmals. Ja, ist so, Watt und Zeiten sind nicht so meins, ich will etwas sehen und erleben. Insonfern: läuft bei mir!
Zitat:
Zitat von schoppenhauer
Ich nehm das anders wahr: "Du hast kein Auge für Watt und Zeiten und scheinst immer nur anderes im Blick zu haben"
Tippe mal auf Ausstieg nach dem Radeln, wenn sich das nicht bald ändert.
Mit dem ersten Teil hast Du Recht, mit dem Zweiten nicht. Es gibt nichts schöneres als an der Alster zu joggen insofern... Bald nehme ich auch meine Serie über die Sehenswürdigkeiten an der IM-Strecke wieder auf. Da werdet Ihr sehen, dass ich noch lange nicht am Ende bin und mit noch so einige Sights erarbeiten werde. Ihr glaubt doch nicht iim Ernst, dass ich sie mir dann im August nicht ansehe?