Hallo Leute,
also weiter geht es!
Zitat:
Zitat von sandra7381
Wenn ich deine Krankengeschichte lese, dann läuft es mir eiskalt den Rücken runter  Und du bist noch so jung...
Ich wünsche dir weiterhin eine gute Genesung und viel Spaß beim Training. Lass es ruhig angehen und hör immer auf deinen Körper  |
Zitat:
Zitat von FuXX
Der wichtigste wird IMHO aber erst mal sein, dass du gut auf deinen Koerper hoeren solltest und ihm die noetigen Ruhepausen gewaehren musst.
Viel Spass!
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Vielen Dank! Das motiviert mich!
Ja, ich lasse es ruhig angehen. Ich bin ja wie gesagt im Moment in Reha und die Therapeuten und die Sportmediziner achten auf mich! Das ist echt ein Vorteil, wenn man jemanden hat, der einen Bremsen kann, wenn man zu viel will!
Zitat:
Zitat von sandra7381
Edit: Ich war gerade auf deiner Facebook-Seite. Tolle Fotos!
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Danke!
Kurze Vorgeschichte!
Wegen meiner Leukämie und ein paar anderen unangenehmen Krankheiten war ich in einer Anschlussheilbehandlung auf Föhr in Wyk. Entlassen wurde ich am 31.05 (mein Geburtstag).
Mir war schlecht und ich musste mich übergeben.
BLACK OUT (Das hier weiß ich nur in Erzählungen)
Am 01.06 wollten mich meine Eltern wecken. Das ging aber nicht. Es sah so aus, als wenn ich einen Schlaganfall hatte. Ich wurde vom Krankenwagen abgeholt. Die sollten mich nach Essen in mein Stammkrankenhaus bringen…
Sie mussten die Fahrt abbrechen und mich in der Intensivstation in Gladbeck abliefern. Das Fieber stieg. Mein Zustand war mehr als nur kritisch.
(Mein Glück) Gladbeck hat einen ausgezeichneten Ruf für ihre Neurologie. Die Diensthabende Ärztin erkannte sofort was los war… Wäre das nicht passiert wäre ich wohl gestorben!!!!
Hirnhautentzündung…
Am selben Abend wurde ich mit einem Intensivkrankenwagen mit Notarzt verlegt. Man intubierte mich und legte mich ins künstliche Koma. Ungefähr eine Woche lag ich so rum. Noch einmal zwei Wochen dauerte es in etwa bis ich wieder wach war.
Ich war nicht Herr meiner Sinne, hatte aggressive Tendenzen (heißt ich versuchte aufzustehen und und und…).
Was bedeutete 5 Punkt Fixierung, zum Selbstschutz… (fast ein Monat lang)… Ich bin froh, dass ich mich an das meiste nicht mehr erinnern kann…
So langsam kam ich zu mir. Habe wieder Erinnerungen. Kann nicht laufen, nicht stehen, kann nicht Sprechen und nichts hören…
Kurzum mein Leben war im Eimer.
Durch das lange liegen haben sich meine Gelenke versteift. Die Sehnen, Bänder und Muskeln haben sich stark verkürzt. Meine Motorik und meine Koordination war gestört.
Ich habe mich alle Nase lang hin gelegt. Mir beide Knie und beide Ellenbogen aufgeschlagen etc…
Das hieß Rollstuhl!
Wie ich dieses Ding hasse! Ich saß schon öfter in einem. Als ich die Leukämie hatte und die Stammzellen bekommen habe!
Ziel Nummer 1 -> Raus aus dem Ding!
Das war gar nicht so einfach. Die ersten Tage ging gar nichts! Erst einmal auf die Bettkante setzen und wieder zurück!
ANSTRENGEND!
Dann langsam Aufstehen. Gleichgewicht? Nein! Ihr könnt sicher erraten was passierte… Genau ich bin wieder ins Bett gekippt…
SCH****E, äh ich meine Mist!
Gelenke bewegen…
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie langweilig es ist, wenn man nichts hört und nicht sprechen kann.
Irgendwann habe ich herausgefunden, dass ich noch schreiben kann! Juhu!
KOMMUNIKATION
Magensonde raus... Schlucken? Wie ging das nochmal? Keine Ahnung... Also üben!
Inzwischen ist es Ende Juni.
Ich kann wieder ein paar Schritte gehen. Ich übe fleißig!
Neue Herausforderung warten! ->
Die Treppe! Ein Foltergerät direkt aus der Hölle!
Eine Stufe, ich schlucke. Meine Knie sind weich! Das tut weh! Noch eine! Bin ich so schwer oder so schwach? Wahrscheinlich beides…
Noch eine Stufe,
REICHT! STOP!
Also weiter Üben...!
Reha in Hagen!
Jetzt geht es rund. Gleichgewicht schulen, Laufen Üben!
Fahrstühle sind Tabu! Rollstühle ebenso, wenn es eben geht!
Jeden Tag ein bisschen mehr! Jeden Tag… Jeden Tag! Härter!
Qual dich (du Sau)! Na los. Komm schon! Mach schon! JA, SUPER!
Hier ist man selbst gefordert. Wer nicht will oder keine Motivation mitbringt ist hier ganz schnell wieder weg.
Also Üben.
Wir sind jetzt Mitte, Ende Juli.
Gehen geht, ich kann Treppen steigen. Ich bin soweit wieder selbstständig…
Zeit für richtiges Training.
Hier beschreibe ich jetzt, wie es von wirklich NULL auf Einhundert geht.
In der ersten Phase geht es darum Bewegungsabläufe einzuüben.
Hier ist die Devise, weniger ist mehr, dafür öfter. Bis sich eine Bewegung verselbstständigt hat, muss man sie ca 1000 - 1400 mal gemacht haben.
Hier geht es nicht um die Dauer, oder um Kraft/ Ausdauer, sondern nur um die Technik und darum die Bewegungen sauber zu machen!
Das ist Stress pur und immer ein Kampf mit dem inneren Schweinehund.
MANN MUSS IMMER AM BALL bleiben.
So das ist erstmal genug denke ich.
Über Fragen und Kommentare würde ich mich riesig freuen!
Grüße
Morgan
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Die unendliche Geschichte
, die kleinen Erlebnisse am Rande der Laufstrecke, dass Erreichen selbst gesteckter Ziele.
