Ich kann Deine Rechnung nicht nachvollziehen.
Wenn z.B. in drei Wochen nur noch die Hälfte der schweren Fälle angemessen medizinisch versorgt werden kann, dann kann man die Krankenhausaufenthalte der anderen Hälfte nicht auf einen späteren Zeitraum terminieren. Ein Teil der unterversorgten Menschen wird dann leider sterben.
- wenn man Maßnahmen setzt, die die schweren Erkrankungen mit einem Bedarf nach Intensivbetreuung über einen längeren Zeitraum verteilen, dann müssten laut dieser Berechnung diese Maßnahmen über einen langen Zeitraum gesetzt werden um die Ressourcen nicht zu überfordern. Wenn man das nicht macht, dann werden gleichzeitig viel mehr Menschen schwer krank und bekommen dann keinen Platz in der Intensivbetreuung.
Das RKI gibt gerade bekannt, dass ab heute die Gefahrenlage für Deutschland auf "hoch" eingestuft wird. Bisher lag diese bei mäßig.
PK findet gerade (auch in Gebärdensprache!) statt. Krankenhäuser bekommen langsam Probleme, es gibt Fälle, die nicht mehr nachvollzogen werden können. Studenten sollen nun ausgebildet werden und bei der Unterbrechung der Infektionsketten helfen (Kontakte prüfen).
Testkapazitäten der Labore sind nahezu voll. Tests sollen strategisch eingesetzt werden (also eher limitiert?)
Es gibt deshalb Meldeverzug. Deshalb wurden gestern diese Maßnahmen getroffen.
Ziel: Eindämmung zur Entlastung der Kliniken. Kliniken kommen schon jetzt an Kapazitätsgrenzen.
Info: 1 von 5 wird schwer erkranken. Je älter und je mehr Vorerkrankungen, desto höher bleibt die Gefahr.
Quelle: PK RKI, die jetzt gerade läuft. (sehr schnell mitgetippt. Sorry also für mögliche Fehler.)
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
Mag sein dass die Massnahmen etwas gelockert werden können, wenn sie mal gegriffen haben und die Neuinfektionen langsam wieder übersichtlich werden, ich schätze gewisse Massnahmen wird man bis zur weltweiten Verbreitung eines Impfstoffes oder der weltweiten Durchseuchung beibehalten müssen.
Im Moment wird ja viel mit Medikamenten rumprobiert die schon auf den Markt sind aber eigentlich für einen anderen Zweck entwickelt wurden.
Ggf. finden sie da etwas das die Anzahl und Dauer der schweren Verläufe etwas reduzieren kann und somit die Intensivbetten schneller wieder freikriegt.
Neue Medikamente zu entwickeln dauert immer sehr lange und die Tests und Freigaben dazu noch länger
Diesen Vorteil sehe ich ebenfalls. Du bist jedoch ein günstiger Fall (Homeoffice, Kontakt nur zu zwei Menschen); einen Teil Deiner notwendigen Alltagsaktivitäten hast Du auch ein wenig unterschlagen, zum Beispiel das Einkaufen. Und Du kannst das, wie Du richtig sagst, nur für kurze Zeit machen.
Viele andere Menschen leben nicht so isoliert, weder im beruflichen Alltag noch in der Freizeit. Du hast je selbst gelesen, dass die Spielplätze und Eisdielen gut besucht sind. Der Supermarkt, in dem ich gestern war, ist ebenfalls voll gewesen. Man kann also nicht Deine Situation mit der Allgemeinheit gleichsetzen, und das dann mit den Sportlern auf Mallorca vergleichen.
Schon gar nicht, wenn Du aus Deiner Quarantäne wieder herauskommst. Und das wird schon sehr bald der Fall sein.
Wie oft gehst du denn Einkaufen? Ich gehe normalerweise 2 mal pro Woche, aktuell eher 1 mal pro Woche, ohne Auto wohlgemerkt. Ich esse recht viel, da mit Arbeitswegen 20h die Woche zusammen kommen. Auch bei einmal pro Woche reichts jeden Tag für Salat und/ oder Gemüse, also frische Sachen.
In einem Hotel bist du dagegen 2 mal am Tag mit dem Rest im Restaurant/ der Kantine auf engstem Raum mit einem Haufen Leuten. Das sind durchaus vermeidbare Kontakte.
@all:
Im übrigen vor ein paar Wochen auf Malle: jeder hat sich nach dem Essen an dem Spender dort die Hände desinfiziert, aber kaum einer beim reingehen bevor dann des ganze Besteck zum essen auftun angetatscht wird. Dabei waren die Spender vor dem Restaurant eigentlich schon in die richtige Richtung aufgestellt ... Wäre vllt auch mal eine Überlegung für uns alle. Nicht nur Händewaschen, nachdem man nach Hause gekommen ist, sondern auch bevor man selber rausgeht und im Hausflur oder beim Einkaufen dann Dinge anfasst. Klar jeder ist sich selbst der Wichtigste und niemand von uns ist krank, aber wärs nicht vllt nett auch die anderen vor uns zu schützen
Und seid mal nett zu den Verkäufern, deren Job will aktuell grad auch keiner haben und die wären sicher auch viel lieber im Homeoffice, als ohne Ende Kontakt mit nem Haufen Leuten zu haben, die zudem noch wegen banaler Dinge am durchdrehen sind und den Arbeitsalltag zusätzlich unangenehm gestalten. Die freuen sich auch über ein paar freundliche Worte.
Geändert von gaehnforscher (17.03.2020 um 10:31 Uhr).
Die Menschen, die dort aus den Hotels abgereist sind, haben sich nicht in Luft aufgelöst – eine Tatsache, die in der Debatte oft unterschlagen wird. Sondern sie sind jetzt zu Hause. Es wurden also nur Menschen von A nach B verschoben. Aus Sicht von A kurzfristig eine gute Sache, aber früher oder später werden wir überall die gleiche Infektionsrate haben. Einem Virus sind die Ländergrenzen herzlich egal.
Vielleicht sollten wir alle mal unsere rosarote Triathletenbrille absetzen. Natürlich wurde hier kein Problem von A nach B verschoben. Denn A = Hotel mit vielen Personen auf verhältnismäßig dichtem Raum. B = Zuhause in der Familie, wesentlich kleinerer Personenkontaktkreis. Oder habe ich hier einen Denkfehler ?