...etwas aus meiner Erfahrung:
Ich habe vier Jahre auf Maui und Oahu gelebt. Bin seit über 40 Jahren Surfer und dann Windsurfer, fast immer in Hawaiianischen Gewässern.
So viel wie ich im Wasser dort verbracht habe, müsste ich eigentlich Hawaiianische Schwimmhäute haben.
Haie leben dort überall. Es ist deren "Haus". Wir (die Menschen) besuchen es. Wenn man sich in Hawaii (oder auch an der Goldcoast in Australien, oder in Kapstadt) ins Wasser begibt, ist man in der natürlichen Nahrungskette mit dabei.
Ich hatte bisher Glück, Tausende andere auch. Ich und viele andere waren sozusagen Gott sei Dank nie im falschen Moment am falschen Platz (im Wasser). Ein Bekannter von mir (Rodney Lewis, ehemals sehr guter Surfpro)) hat vor zehn Jahren sein Bein abgebissen bekommen, beim Surfen in Ho'okipa (Maui). Das war mal gerade hundert Meter vom Strand entfernt. Der besten Freundin meiner Nichte (Profi Surferin) wurde vor fünf Jahren vor Hanalei (Kauai) der linke Arm abgebissen. Eine nur knapp hundert Meter vor der Shoreline nähe Lahaina entfernt schwimmende Frau wurde vor vier Jahren in der Mitte durchgebissen. Ein Französischer Windsurfer wurde vor Kanaha (Maui) in das Becken gebissen, vor zwei Jahren. In Kona wurde in der Nähe vom alten Airport einem Surfer letztes Jahr das Bein angeknabbert.
Die hier geschilderten Fälle geschahen alle durch Tigersharks. Diese Tiere sind sozusagen die "Müllabfuhr" des Ozeans. Sie fressen und beißen alles. Sogar Radios und Autoreifen.
Nun noch etwas persönlich erlebtes zur Entspannung:
Am 1.Oktober 2007 brach mir beim Windsurfen vor Maui der Mast. Ich war sehr weit draußen, am Outer Reef, ca. fünf Meilen weg von der Küste. Ein Teil des Mastes hatte sich in meinen Oberarm gebohrt und ich blutete stark (keine gute Voraussetzung...).
Ich bin dann nur auf dem mir verbleibenden Board über fünf Stunden zurück gepaddelt, gegen starke Strömung, bei Windstärke 7-8 und Wellengang von 3-4 Metern. Ich hatte zuerst sehr große Angst, denn Blut lockt die Fressmaschinen immer an und ich war schon im Spätnachmittagsabschnitt unterwegs. Ich hatte einfach Glück. Mir ist Haimäßig nix passiert. Ich habe damals auch keinen gesichtet. Allerdings einige Wasserschildkröten, was auch nicht unbedingt vorteilhaft in meiner damaligen Situation war...
Schmerz bekam ich so richtig erst als ich in der Dämmerung in der Nähe vom Hafen in Kahului anstrandete und der herbei eilende Einheimische Fischer mir und meiner klaffenden Wunde etwas "gutes tun" wollte. Er pinselte mich nämlich mit einer Art Pferdetinktur ein,...was zur Folge hatte, dass ich lange gewiehert habe wie ein Pferd.
Fazit: Die Gewässer rund um alle Hawaii Inseln sind voll mit Haien. Ab und an ist leider der falsche Moment am falschen Platz. Aber nur ab und an, dies ist die gute Nachricht.
Aloha nui loa,
Kurt