... und hier die versprochenen Details:
Aufgestanden um 5:30 Uhr im idylischen Friedrichshain, was einem an einem Sonntag Morgen um diese Zeit skurille Begegnungen mit angetrunkenen Nachtschwärmern bietet
.
Die einen wanken zu McDoof, die anderen zu einem Marathon (vermutlich sahen die Nachtschwärmer dann abends allerdings fitter aus.)
Dann stand ich viiiiiiiiiiiiel zu früh in meinem Startblock und frohr vor mich hin. Die Kleiderwahl (Trägerhemdchen) war zwar nachher richtig gut (und damit war ich ziemlich einsam, ich hab bis zum Schluß Leute gesehen die in ihren Plastiktüten gerannt sind
) aber für die Startaufstellung hätte es gerne mehr sein dürfen als dieser Hauch von Nix und einer Plastiktüte. Naja, bin ja Lernfähig.
Das Rennen selber lief dann eigentlich ziemlich unspektakulär. Abgesehen davon, dass ich durch meinen Startblock (G - einer war noch hinter mir) unglaublich viele Leute vor der Brust hatte und die erste Hälfte eigentlich nur am Überholen war, was einigermaßen nervig ist. Da wird einem immer gepredigt man solle sein Tempo laufen, gleichmäßig usw., und dann wird das Tempo mehr oder weniger von der "Verkehrsdichte" bestimmt.
Nach einigen Kilometern habe ich dann vor mir die Luftballons des Sub-4-Pacers (ein Triathlet in Asterix-Verkleidung) gesehen und habe mich langsam rangesaugt.
Als ich ihn dann hatte, war ich nicht sonderlich erstaunt dass ich etwas schneller als mein geplanter 5:39er-Schnitt war, schließlich bin ich auf den Kollegen ja aufgelaufen. Erstaunt war ich aber als ich nach einigen Kilometern merkte dass mein Tempo in der Begleitung dieses Knaben
noch schneller wurde.
Der lief nicht auf Sub-4 sondern auf 3:55!
Irgendwann sagte er dann auch etwas zu einem Läufer von wegen Puffer usw.
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Mich hat es nicht wirklich gestört, weil ich das Tempo ziemlich angenehm fand. Und nach etwa 18 Kilometern ist er dann auch langsamer geworden und ich habe das Tempo beigehalten.
Ab dem Halbmarathon wurde es mit dem Verkehr etwas angenehmer, dafür taten jetzt so ganz langsam die Beine weh.
Und das war eigentlich auch schon die spektakulärste Auswirkung auf mich: Schmerzende Beine. Erst langsam, dann immer mehr, maximum etwa bei Kilometer 35. Aber immer in einem absolut tolerierbaren Rahmen. Ich musste nie kämpfen oder so.
Der Negative Split den ich gerannt bin schiebe ich vor allem auf die freiere Strecke im zweiten Teil. Gas gegeben hab ich eher nicht. Allerdings auch nicht auf die Schmerzen gehört.
Das Wetter kam mir ehrlich gesagt eher entgegen. Ich hab´s ja nicht so mit Hitze. Ich hatte ein wenig Angst wegen Blasen, aber da ist auch nichts passiert. Allerdings habe ich mir den Bauchnabel blutig gerannt. Keine Ahnung wie das passiert ist.
Ich hab auf der Strecke drei Gels zu mir genommen, keine Ahnung ob das was genutzt hat, es hat auf jeden Fall nicht geschadet.
Jetzt bin ich stolz wie Bolle und pflege ein wenig meine schmerzenden Beine. Das soll auf keinen Fall mein letzter Marathon gewesen sein.
Allerdings steht das Ziel für das nächste Jahr auch schon: Triathlon, Olympische Distanz!
.... so long!
PS: Endzeit 3:56:15, Halbmarathon 1:58:29, zweite Hälfte 1:57:46
Edith ruft mir gerade noch zu, ich solle meinen ersten Gedanken im Ziel nicht verschweigen: "Ach, das war´s schon?! Schade..."