Meine französischen Bekannten schlugen damals (2015) die Hände über den Kopf zusammen...
Zitat:
Zitat von keko#
Eine Französin fragte mich, warum es bei uns in DE mit den Muslimen besser laufen sollte als in Frankreich. Das zu glauben, sei einfach arrogant.
Zitat:
Zitat von keko#
Es ist aber umgekehrt der Fall: LePen profitiert letztendlich von den Einwanderungsproblemen. Und die Franzosen wissen längst, dass man die Vororte nicht wegbekommt
Zitat:
Zitat von drullse
Recht hat die gute Frau.
Ach wenn die Welt doch immer so schön einfach wäre...
Aber man kann die Situation in Frankreich nur bedingt mit der in Deutschland vergleichen:
Kriege, Aufruhr und Terror – diese Begriffe gehören seit Jahrzehnten(!) zu den Beziehungen Frankreichs mit Teilen Afrikas, insbesondere zu ehemaligen Kolonialgebieten im Maghreb und in Westafrika
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Halb Afrika spricht Französisch, aber viele in Afrika haben auch gegen Frankreich gekämpft.
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Allein in Algerien fielen dem Kolonialkrieg der französischen Armee gegen die nationale Befreiungsfront etwa 300.000 Zivilisten zum Opfer
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Eine Folge der Kolonialkriege auf dem Weg zur Unabhängigkeit waren mehrere Millionen Einwanderer aus den ehemals französischen Gebieten.
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Die Verwicklung Frankreichs in die Kriege und Bürgerkriege im Nahen Osten und in Afrika führten in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder auch zu Anschlägen im Land selbst. So explodierten bei einer Terrorserie zwischen Dezember 1985 und September 1986 elf Bomben...
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usw Das ist daher in Frankreich eine komplett andere Kiste.
Vollständiger Artikel: http://www.faz.net/aktuell/politik/k...-13913307.html
Vor allem im Zusammenhang mit dem Algerienkrieg (1954–1962) und der darauffolgenden Unabhängigkeit Algeriens im Jahr 1962 kam es zu einer umfangreichen Zuwanderung französischer Siedler und pro-französischer Algerier nach Frankreich. http://www.bpb.de/gesellschaft/migra...he-entwicklung
"Das Integrationsversprechen Frankreichs besteht darin, die Gleichheit aller französischen Bürger im Staatsbürgerschaftsrecht und den staatlichen Institutionen zu garantieren – unabhängig von sozialen, religiösen, ethnischen oder territorialen Unterschieden.
Angesichts der Diskriminierungen, Stigmatisierung und sozialräumlichen Ausgrenzung in den Banlieues kann der Staat dieses Versprechen jedoch nicht einlösen. " http://www.bpb.de/internationales/eu...ebiet-banlieue
Und warum haben die Länder, die sich da so restriktiv positionierten die größten Anteile an "rechten" in ihren Parlamenten? Österreich, Ungarn, Polen...
@Keko, ja, da haben die Franzosen ihr Problem wohl erkannt, aber selbst keine Lösung dafür.
Vermutlich liegt es an der fehlenden Einsicht, dass das Problem nicht die echten Asylsuchenden sind, sondern die Umstände, die sie zum fliehen zwingen an denen der Rest der Welt ja teilweise fleißig mit dran schuld ist. Die betrügerischen oder kriminellen Dinge in diesem Zusammenhang vermischt sich natürlich zusätzlich mit den Fluchbewegungen in diesem Zusammenhang. Das macht es ja so kompliziert.
Ich gebe Dir grundsätzlich völlig Recht, möchte aber darauf hinweisen, dass Österreich hier nicht in einer Reihe mit Ungarn oder Polen genannt werden sollte. Natürlich positionieren sich in Ö einige Parteien mit "rechten" bzw. restriktiven Ansichten zur Flüchtlingspolitik.
Entweder haben die aber (noch) nichts zu sagen (FPÖ) oder sie sind vor allem Maulhelden (die neu-Türkisen fka ÖVP). In den Jahren 2015/16 hat Österreich aber sehr viele Flüchtlinge aufgenommen. Das heißt, die praktische Flüchtlingspolitik ist in Österreich alles andere als restriktiv - zumindest wenn man als Vergleich Ungarn, Polen oder auch die Slowakei heranzieht.
Aber natürlich bringen viele fremde Menschen auch Probleme, um die man (also v.a. die Politik) sich kümmern muss.
Maschinengewehre an den Grenzen halte ich allerdings für eine unfassbar menschenverachtende und arrogante Idee von Menschen, die glauben, es sei ihr Verdienst, dass sie in einer wohlhabenden und halbwegs funktionierenden Weltgegend geboren worden sind.
Natürlich, das ist aber doch auch gar nicht die Frage. Es ging um die deutschen Träumereien, hier würde das alles gaaaanz anders laufen.
Dir geht es also nur um die Kommunikation zu dem Thema und nicht um die sachliche Haltung?
Wir sind uns also einig, dass man mit menschlich vertretbaren Mitteln nicht dafür hätte sorgen können, dass weniger Flüchtlinge zu uns gekommen wären?
Und wäre es dann besser gewesen, wenn Frau Merkel (oder andere wichtige Politiker) nicht so "geträumt" hätten? Also z.B. so: "Es gibt keine Alternative dazu diese geflüchteten Menschen bei uns aufzunehmen und ihnen zu helfen. Die Integration allerdings wird sehr schwierig werden und ich befürchte, dass wir uns damit Probleme einhandeln".
Sorry, aber mir fehlt die Vorstellungskraft, dass das irgendetwas besser gemacht hätte.
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Deine Reaktion zeigt, wie dünn die Zivilisationsdecke ist. Gegen den Unmensch ist jedes Mittel recht - Denunziation, Pranger, Gewalt, alles halb so wild solange es nur den Nazi trifft. Oder Leute, die Nazis mögen. Oder solche, von denen man denkt, sie könnten Nazis mögen. Oder Leute, die die Kanzlerin nicht genauso toll finden wie man selbst. Oder die, die sich im Kampf gegen Rechts nicht ordentlich engagieren wollen...
Der Nobody... könnte mMn auch Spahn heissen oder Tauber.
Ich halte es eher mit dem besten im Bundestag der letzten Legislaturperiode, Herrn Lammert:" klickmich"
Und ich habe, falls es neben meinen Kindern jemanden interessiert, die Grünen gewählt und halte es humanistisch mit "keine Toleranz den Intoleranten" (Zitat nicht von D.Nuhr!) ...jedweder couleur!
Thomas
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Und wäre es dann besser gewesen, wenn Frau Merkel (oder andere wichtige Politiker) nicht so "geträumt" hätten? Also z.B. so: "Es gibt keine Alternative dazu diese geflüchteten Menschen bei uns aufzunehmen und ihnen zu helfen. Die Integration allerdings wird sehr schwierig werden und ich befürchte, dass wir uns damit Probleme einhandeln".
Sorry, aber mir fehlt die Vorstellungskraft, dass das irgendetwas besser gemacht hätte.
Ja, es wäre besser gewesen. Das unsäglich "Wir schaffen das" hat doch niemand, der klar bei Verstand war geglaubt.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ach wenn die Welt doch immer so schön einfach wäre...
Aber man kann die Situation in Frankreich nur bedingt mit der in Deutschland vergleichen:
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Die Umstände sind verschieden, aber ich befürchte die gleichen Auswirkungen:
Sehr viele Einwanderer --> Ghettoisierung --> Frust --> Abschottung/Radikalisierung.
Da DE (fast) keine Kolonien hatte, kennen wir dieses Problem nicht wie die Franzosen.
Aber macht man es sich nicht zu einfach damit? Die Eltern vieler AfD-Wähler sind Ausländer.
Das ist für mich kein Widerspruch. Manche Ausländerfamilien kommen aus kaputten Ländern und schätzen, was sie an DE haben. Sie kennen auch die Schwierigkeiten der Integration. Ich kenne einige stockkonservative Eingebürgerte. Das sind dann nicht die Rassisten, aber Protestwähler.