Zum Trainingstempo: Von einer kontinuierlichen Steigerung des Tempos würde ich eher abraten.
Ich auch, sinnvoll finde ich aber eine kontinuierliche Verlängerung der Tempoabschnitte. Letzte Woche hatte ich zum Beispiel 45min MD-Renntempo, diesen Samstag wird's ne Stunde. Das geht hoch bis 2h die ich 4 Wochen vorm Wettkampf fahre. Danach reduziere ich die Dauer wieder und versuche 3 Wochen vorher ne Stunde lang noch deutlich schneller zu fahren. (das macht aber vermutlich keinen Unterschied, könnte auch das gleiche nochmal machen, probier ich einfach mal aus ) 2 Wochen vorher hab ich dann eigentlich immer nen WK und ne Woche vorm Rennen fahre ich nochmal eine Stunde MD-Renntempo.
Ich weiß jetzt nicht genau wie das in deinen Plänen aussieht, wollte nur mal eine Alternative darstellen.
um nochmal auf das thema "knackige einheiten für langdistanzler" zu kommen.
würde es nicht auch sinn machen ab und zu kurze hochintensive einheiten einzustreuen - natürlich nur ganz dosiert
also zb 3-5x 1-2Minuten max mit längeren pausen zwischendurch.
das ganze dann flach oder am berg (autobahnüberführung)
effekt:steigerung der laktattoleranz, erhöhung der anaeroben schwelle.
ich weiss, die anaerobe schwelle ist für langdistanzler relativ uninteressant, finde aber das es trotzdem nicht schadet hier ein wenig trainingsreize zu setzen.
ich weiss, die anaerobe schwelle ist für langdistanzler relativ uninteressant
nee, ist sie nicht. Da ein gegebener WK ja gängigerweise in eine Intensität abhängig von der IANS umgerechnet werden kann, hilft es natürlich, die Schwelle zu heben. Allerdings muss man dafür massiv mehr tun als nur ab und zu ein paar Minuten voll zu fahren.
um nochmal auf das thema "knackige einheiten für langdistanzler" zu kommen.
würde es nicht auch sinn machen ab und zu kurze hochintensive einheiten einzustreuen - natürlich nur ganz dosiert
also zb 3-5x 1-2Minuten max mit längeren pausen zwischendurch.
das ganze dann flach oder am berg (autobahnüberführung)
effekt:steigerung der laktattoleranz, erhöhung der anaeroben schwelle.
ich weiss, die anaerobe schwelle ist für langdistanzler relativ uninteressant, finde aber das es trotzdem nicht schadet hier ein wenig trainingsreize zu setzen.
Ich dachte auch schon an solche Sachen und fand es auch bei der diesjährigen Vorbereitung von Gordo. Nach den ersten Grundlagenblöcken hat er einen Block eingestreut mit kurzen maximalen Belastungen (jeweils Laufen, Schwimmen, Rad, jeweils einmal pro Woche, 4-5 mal 2,5min mit 1,5min pause, wenn ich es recht in erinnerung habe). Dies sollte wie du so schön sagtest neue reize bringen, nachdem er durch viel Grundlagentraining auf einem Leistungsplateau angelangt ist.
Wärend der intensiven Intervalle, sagte Gordo selbst, ist er in Pulsregionen gewesen die er für sich nicht für möglich hielt und auch nie erreicht hatte. Danach ging es meines wissens wieder in einen Grundlagen und Kraftblock. Wobei er aber momentan einen ganz anderen Saisonaufbau betreibt als in seinem Buch beschrieben.
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There are no short cuts. You have to do the miles!
Wobei er aber momentan einen ganz anderen Saisonaufbau betreibt als in seinem Buch beschrieben.
grundsätzlich sollte man immer seinen trainingsplan weiterentwickeln und optimieren. von daher finde ich das ganz ok.
ich denke auch, dass kurze hochintensive einlagen durchaus reize bringen. den vorteil sehe ich zum einen in der maximalen muskelaktivierung und das man sich trotzdem schnell regeneriert.soll ja wie gesagt nicht übertrieben werden.
durch das viele monotone grundlagentraining verfällt man doch in einen richtigen trott, aus dem man nur schwer wieder rauskommt. das gilt fürs radeln wie fürs laufen.
und wenn man mal die bahnfahrer sieht beim 1000m zeitfahren - dauer 60sek - kann man ja wohl nicht sagen, dass man in einer minute keine belastung zusammenbekommt
wenn ich das mal mit reinem krafttraining vergleiche, da bekomme ich ja auch trainingseffekte trotz kurzer belastung.
ich mache zb. immer latziehen mit 1-2 wiederholungen maximal und steigere mich langsam aber kontinuierlich. dauer gesamt 10-15 sek.
aber bahnfahrer sind schwer mit "normalen" radfahrern zu vergleichen...was die machen ist in der tat mehr kraftsport.
nichtsdestotrotz find ich es nicht verkehrt auch schon recht früh mit kraftvollen einheiten anzufangen. die wirklich topform erreiche ich erst mit SB-einheiten und richtigen Rennen, von daher laufe ich da imho kaum gefahr wirklich zu früh fit zu werden...kann eher passiern dass man noch nicht fit genug war für die einheiten/rennen und entsprechend die reize nicht richtig verkraftet/verarbeitet.
es is auch schwierig da pauschale aussagen zu treffen oder z.B. allgemein zu behaupten dass ein LD-athlet kein sprinttraining bräuchte.
guggt man sich mal die ganzen erfolgreichen athleten an wird man feststellen dass jeder anders tickt...n lance armstrong hat das ganze jahr nix anderes gemacht als sich auf die tour vorzubereiten während n jens vogt das ganze jahr über rennen fährt...natürlich setzt auch er sich schwerpunkte, aber unabhängig von der trainingsphase hat n rennen niemals was mit grundlagengeeier zu tun, oder starren 3x20min. Kraftausdauerblöcken.
außerdem denk ich dass ebenfalls stark abhängig vom menschen die "topform" sich von der "nichttopform" in zeit und leistung unterscheidet. Der eine kann seine wirklich topform nur 2 Wochen halten und in der zeit dann eben auch xx% mehr leistung bringen als im jahresschnitt, der andere bewegt sich über n zeitraum von monaten auf nem plateau mit evtl. leicht schwankender leistungsfähigkeit.
ich denke hier sollte jeder ein wenig mehr auf seinen körper hören und sich weniger gedanken über die theorie machen. Trainingslehre schön und gut aber trainiern muss man dann immer noch selbst, und wenn es die eine richtige trainingslehre gebe die auf jeden anwendbar wär würden solche fragen nicht immer wieder aufkommen
Wobei er aber momentan einen ganz anderen Saisonaufbau betreibt als in seinem Buch beschrieben.
grundsätzlich sollte man immer seinen trainingsplan weiterentwickeln und optimieren. von daher finde ich das ganz ok.
Und das er als Pro etwas anders trainiert als im Buch geschrieben ist wäre doch auch verstaändlich. Das Buchg war wohl nicht an Leute die in die Top3 eines IM wollen geschrieben.
Zitat:
Zitat von Hugo
ich denke hier sollte jeder ein wenig mehr auf seinen körper hören und sich weniger gedanken über die theorie machen. Trainingslehre schön und gut aber trainiern muss man dann immer noch selbst, und wenn es die eine richtige trainingslehre gebe die auf jeden anwendbar wär würden solche fragen nicht immer wieder aufkommen
Das ist ein schönes 'Wort zum Wochenende'. Ich habe teilweise auch das Gefühl das einige das Training zu theoretisch nehmen. Pläne sind gut um eine Idee zu geben. ABer man muss sie auch auf die eigene Situation/Fähigkeiten anpassen und eben viel auf den Körper hören.
Und eine erste LD ist sowieso immer was Neues wo man viel lernen kann und halt auch ein paar Fehler macht.
Schönes Wochenende
Felix
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2019: 16.6.Zytturm Tri 23.6. Aletsch HM 6.7.Zermatt Ultra-Mara 11.8. Sierre-Zinal 17.8.Inferno HM ? 7.9.Gemmi Tri 14.9.MD Seeland 21.9. Double Vertical km Chando
ABer man muss sie auch auf die eigene Situation/Fähigkeiten anpassen und eben viel auf den Körper hören.
Der Witz hierbei ist natürlich, dass man zwischen einem konkreten Plan und Trainingslehre unterscheiden muss. Letztere hat ja schon relativ gut untersucht, was bei welcher Kombination von Sportart und Athlet *tendenziell* gut funktioniert. Diese Erkenntnisse muss man eben in seinen eigenen Pläne umsetzen, gepaart mit allgemeingültigen Prinzipien wie Erholung.
Aber wer nicht auf seinen Körper hören will, der kann seine eigenen Pläne natürlich auch nicht optimieren.