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Zitat von Spargelkoppel
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Für mich ein schwacher Kommentar.
Die Autorin schließt von Erfolg automatisch auf Doping... wenn es so einfach wäre.
Der Zusammenhang, warum Phelps ein Heuchler sein muss,, nur weil er Erfolg hat und andere Athleten mit Doping erwischt wurden, erschließt sich mir nicht.
Gerade die von der Autorin genannten Fälle Marion Jones und Lance Armstrong belegen doch, dass der Anti-Dopingkampf in den USA offensichtlich gar nicht so schlecht funktioniert, wenn es gelingt, Betrügern auch ohne positive Proben das Handwerk zu legen.
Natürlich ist es nicht undenkbar, dass Phelps betrogen hat, aber alleine deswegen, weil andere US-Sportler in anderen Sportarten betrogen haben (und erwischt wurden), zu schlussfolgern, dass auch Phelps ein Heuchler ist, ist ganz schlechter journalistischer Stil.
Auf der selben argumentativen Grundlage (der beste in einer doping-gefährdeten Sportart muss automatisch ebenfalls gedopt sein) müsste die FAZ auch den Triathlon-Weltmeistern Frodeno, Kienle oder auch der Doppelolympiasiegerin im Schwimmen Britta Steffen u.v.a. Doping vorwerfen. Es ist aber natürlich einfacher, gegen ausländische Sportler ohne Faktengrundlage zu hetzen (da sind Abmahnungen auch eher unwahrscheinlich), als gegen Sportler des eigenen Landes. Da bestehen eher Beißhemmungen.