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Alt 28.12.2010, 11:18   #1
Michael Skjoldborg
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Ort: Holstebro, Danmark
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Der alte Mann und das Mehr

Hej "alle"

Nachdem ich selber fleissig in einigen Blogs mitlese und dadurch auch schon so einiges gelernt habe, möchte ich auch einige meiner Erlebnisse und Erfahrungen weitergeben - vielleicht kann es ja auch ein wenig unterhaltsam sein.
Bevor ich mich ins Hier und Jetzt begebe, einen nicht so ganz kurzen Abriss dessen, was bisher geschehen ist:



ChallengeCopenhagen 2010

Vorspiel
Warum fängt man mit so was wie einem Ironman an? Sicher gibt es viele verschieden Beweggründe, für mich kommt da so einiges zusammen, aber am meisten waren es wohl die paar Tage der Unsicherheit beim Warten auf ein Untersuchungsergebnis. Nach dem zum Glück „negativen“ Bescheid und der sich ohnehin auf dem Anmarsch befindlichen Midlifecrisis kam es nur sehr gelegen, dass ich exakt auf den Tag genau ein Jahr vor meiner ersten Langdistanz entdeckte, dass die Möglichkeit dafür bestand, diese am 15. August 2010 in Kopenhagen zu absolvieren. Die Anmeldung war schnell und heimlich ausgefüllt.

Und was nun? Auf der Materialseite erstmal Ebbe in allen Bereichen: Keine passende Badehose, kein Rennrad, nur alte Laufschuhe. Die körperlichen Voraussetzungen: 43 Jahre, Gicht in den Knochen, jahrelang keine nennenswerte sportliche Aktivität, kaum Kondition, 86 kg bei 184 cm. Der demnach positiv gesehene Ausgangspunkt: In allen Bereichen kann es nur besser werden.
Zu dem mit der Gicht gibt es dann aber doch noch eine kleine und nicht gerade unwesentliche Nebengeschichte. Nachdem ich vor knapp drei Jahren Gicht konstatiert bekommen habe, habe ich lange Zeit überhaupt nicht an Sport gedacht. Die Ärzte hatten nur die hier in Dänemark „Pferdepillen“ genannten schmerzstillenden Tabletten als Rat für mich übrig. Was anderes helfe da eh nicht. Hmm, wenn es so ist, kann ich ja auch mal versuchen die Ernährung zu ändern, schaden wird es wohl nicht. Gesagt getan. Von nun an aß ich kein „rotes Fleisch“ mehr, dafür aber sehr viel Fisch und frischen Salat in allen möglichen Schattierungen. Außerdem Leinsamenöl, Chilli und Zimt ins morgendliche Müsli. Und langsam aber sicher konnte ich wieder normal die Treppen hochkommen und anfangen, mich nahezu unbehindert zu bewegen. Und eben auch wieder davon zu träumen, Sport treiben zu können. Und von da und dann weiter zu einem Ironman war es in meiner kleinen Vorstellungswelt nur noch ein Katzensprung. Klüger werden kann man ja immer noch unterwegs.
Aber wie anfangen, wenn man nun ein Jahr bis zum Tag X hat? Erstmal alle Beiträge im Triathlon-Szene-Forum ignorieren, die immer mindestens 2 Jahre Vorbereitung dafür vorschlagen. Trainingspläne studieren. Material begucken. Die Familie und das Hinterland abchecken. Eine halbe Stunde auf einem verstaubten Hometrainer zuhause bei wahnsinnigen nahezu 25 km/h weghauen. Und schon gleich vom Zieleinlauf träumen. Optimistisch bin ich auf jeden Fall an die Sache rangegangen.

Der erste Schwimm- (okay, Bade-)Ausflug endete nach 25 atemlosen Metern mit einem panischen Blick in den Augen und der Suche nach den nicht vorhandenen Kotztüten am Beckenrand. Zum ersten Mal kamen mir Zweifel, ob das hier denn nun wirklich eine gute Idee war.
Schwimmen kann ich nicht. Konnte ich noch nie. Ich erinnerte mich mit Schrecken an meine ersten Schwimmstunden in der Grundschule, wo man unter Wasser ausatmen sollte. Ich war der einzige, der es schaffte, das Wasser irgendwie zu küssen und die Luft dabei unter Wasser auszuhauchen. So spitze Lippen hatte mein Sportlehrer noch nie vorher gesehen. Und jetzt fehlten mir 3775 Meter im feinsten Kraulstil. Nach ein paar Besuchen im 25 Meter Teil der Schwimmhalle änderte sich zumindest meine Kondition in die richtige Richtung. Und ich wurde von einem Mitschwimmer gefragt, ob ich für irgendwas trainieren würde, das sehe ja aus wie bei einem Triathleten. Zu dem Zeitpunkt fasste ich das als Kompliment auf. Später ging mir dann auf, was er wohl eigentlich meinte.
Von da war es denn auch nicht weit mich im örtlichen Triathlonverein anzumelden, hauptsächlich wegen des Schwimmtrainings. Hier waren dann noch einige weitere, die für Kopenhagen gemeldet hatten. Die meisten hatten allerdings schon einige Langdistanzen auf dem Gewissen. Von daher lief zumindest das Schwimmtraining in zeitlich geordneten Bahnen. Von der Schwimmtrainerin hielt ich nicht so viel. Im Prinzip habe ich von ihr und ihren Schwimmplänen rein gar nichts gehabt. 200 Meter in 2 Minuten, das ganze 5 x. Ich konnte nur nie vor den 2 min mit den 200 Metern fertig werden. Von daher schwamm ich einfach immer meine Bahnen. Nix Intervall, einfach immer nur lang. Mit Pullbuoy natürlich. Und Paddles auch manchmal. Klischees, die es zu erfüllen gab? Her damit!
Der Durchbruch dann Mitte Januar: zum ersten Mal konnte ich die 3,8 km durchschwimmen! Ha, der Rest ist ja nur noch ´nen bisschen Radeln und Joggen, das wird schon. 1:35! Die Zeit wurde dann im Laufe der Zeit immer besser, bis ich insgeheim auf eine Zeit im Freiwasser von unter 1:20 hoffte. Vielleicht ja auch 1:16. Oder so.



Die übliche Verdächtigen




Die funktionierte gut und hat sich nie verzählt, glaube ich...

Freiwasser, ja, da war doch was. Das habe ich dann auch noch vor dem Wettkampf probiert. Hier im Fjord, in so richtig schön salzigem Wasser. Bäh, war mir zum Kotzen. Und dann noch die blöden Quallen. Mental war ich ja auf ein Treffen mit diesen Unterwasserwesen vorbereitet. Tatsächlich muss ich eine Bremswelle in Tsunamigrösse produziert haben, als die erste Qualle vor der Schwimmbrille auftauchte. Danach war ich so dermaßen angespannt, dass ich Krämpfe in beiden Waden bekam – von denen ich noch eine Woche später so einiges merken konnte. So’n Mist, hoffentlich sind keine in Kopenhagen. Sind doch? Das schreiben sie im CC-Forum. Rasierschaum, Essig und Kreditkarten als Gegenmittel. Na ja, gucken wir mal.
Überhaupt: Die Wassertemperatur! Einen Monat vor meiner Wiedergeburt in den Fluten des Strandbads sah es so aus, als ob Neos verboten werden würden! Nein, nein, nein, mein Rettungsring war dabei in den Tiefen des Amager Strandparks zu versinken. Eine einzige Trainingstour ohne Neo und dann auch noch ohne das geliebte Styroporteil zwischen meinen Beinen ließen mich das Schlimmste für die nachfolgende Radtour fürchten. Zum Glück meldeten die Netztrommeln keine weitere Sichtungen der Meeresungeheuer und zudem auch noch fallende Wassertemperaturen.

Auf dem Rad lief das Training ungleich besser, zumindest gab es keine nahtodähnlichen Erlebnisse wie beim Schwimmen. Also, von einer einzelnen Episode abgesehen. Rollen konnte ich ja immer ein paar Meter. Insbesondere die ersten 3,5 Monate auf dem Hometrainer, denn ein passendes Fahrrad hatte ich noch immer nicht. Endlich und nach langem Warten kam es dann Ende Dezember, und natürlich folgte eine Rolle gleich mit, denn bei dem Winter war an ein Training draußen natürlich nicht zu denken. Irgendwie gefiel mir das sogar so, dass ich es geschafft habe, im Laufe der Vorbereitung 6100 km auf der Rolle zu verbringen. Auf der Straße selbst waren es nur 3800 km.
So langsam musste ich mir ja auch in wenig Gedanken darüber machen, in was für eine Zeit ich das denn so alles absolvieren wollte. In Bezug auf das Rad wollte ich auf jeden Fall unter 6 Stunden kommen, das klang dann wenigstens einigermaßen rund, immerhin ein 30’iger Schnitt. Im Laufe der Zeit pendelte ich mich so bei einem erhofften Split von 32 km/h ein, das sollte zu schaffen sein. Auch auf dem Rad war ich nicht so der rechte Intervall-Fan. Mir machte es einfach Spaß, so schön gleichmäßig zu rollen. Und nebenbei das Filmarchiv von Triathlon-Szene durchzugucken und fleißig nebenbei zu lernen, was man in Bezug auf die Ernährung, das Material und das Training so alles zu beachten hat. Bei der leidigen Betonung von Intervallen hatte ich mir bequem, naiv und unwissend in den Kopf gesetzt, dass das ja auch sicher ohne ginge. Zumindest versuchte ich aber die grundlegenden Trainingsprinzipien umzusetzen, auch noch unter der Beachtung der unterschiedlichen Phasen, wie Prep, Base und so weiter.
Bei der ersten 180 km-Trainingstour ging mir dann in aller Deutlichkeit auf, dass ich keine Verpflegungsstationen unterwegs gesehen hatte – und von daher kam ich etwas unterzuckert und mit einem massiven Flüssigkeitsunterschuss auf den letzten paar Kilometern zuhause an. In der Küche wurde der Fußboden Zeuge erfolgreicher Wiederbelebungsversuche von Seiten meiner Frau und Kinder. Wieder was gelernt.


Da war’s mir doch zu kalt draußen


Hier in Dänemark an der Westküste windet es öfter mal...


Auch im Hochsommer bei 35 Grad liebe ich meine Rolle. In diesem Fall gab es aber eine gute Erklärung, denn wir besuchten meine Schwester in Berlin, und da war mir das Fahrradfahren einfach zu gefährlich... Komm' halt vom Land.

Ein paar Wochen zuvor war ich die Strecke in Kopenhagen abgefahren, zumindest eine von zwei Runden, zusammen mit „Axxel“ aus dem Forum und Thomas. Beruhigend, dass meine Strecke daheim sowohl von den Steigungen (im Prinzip nicht vorhanden) und dem Wind (kaum windstill, aber trotzdem etwas geschützter und nicht so windanfällig bei den meisten Windrichtungen) ungefähr dem entsprach, was in Kopenhagen zu erwarten war.
Das gemeinsame Klubtraining war nur bei der ersten Ausfahrt wirklich gut, denn da fuhren die anderen auf Mountainbikes, ich auf meiner Zeitfahrrakete. Da konnte ich zum ersten und letzten Mal mithalten. Die ansonsten 33-35 km/h im Schnitt konnte ich nur unter Aufwendung der letzten Kraftreserven und im konstanten Windschatten mithalten. Das lag einfach Welten von meinem Trainingstempo entfernt, besonders bei den ersten Ausfahrten des Jahres. Später fand ich dann zu einzelnen Ausfahrten mit einigen Leidensgenossen zusammen, und es wurde weitaus entspannter.
Was das Material anging, hatte ich mich auf ein Cube Aerium festgelegt. Zwar hatte ich mir 2 Monate vor dem Wettkampf auch Abdeckungen für das Hinterrad angeschafft, diese dann aber wegen eines in der Post verschollenen Ventiladapters letztlich doch nicht montiert. Besonders glücklich war ich über meinen ISM Adamo, der mich völlig vom Taubheitsgefühl im Dammbereich befreit hat. Ansonsten ist ausrüstungsmässig kein Highlight zu entdecken, kein Karbon, aber dann doch ein Aerohelm, der zuweilen auf der Rolle zum Einsatz kam, dort aber keine wesentliche Verbesserung mit sich brachte. Insgesamt fühlte ich mich auf dem Rad am wohlsten.

Anders beim Laufen. Hier machten mir trotz der phänomenalen Fortschritte was das Ruhigstellen der Gichtsymptome anging, die Knie ein paar Probleme. Im rechten Knie knackte es, da hatte sich angeblich eine Schleimhautfalte gebildet, oder so. Irgendwie kam das nie so recht ans Licht, was das eigentlich war. Inzwischen ist es auch wieder weg.
Von daher, und weil das Laufen eben besonders belastend ist für die Gelenke, habe ich nur sehr wenige Laufkilometer hinter mich gebracht. Insgesamt auf ein Jahr verteilt nur 344. Und das ist wohl nicht so viel, eher das, was andere im Laufe von 3 Wochen absolvieren. Die Hälfte davon auch noch auf dem Laufband, weil das so gut passte vor der Arbeit, im schuleigenen Fitnessraum. Dafür hatte ich aber auch versucht, mehr Kilometer auf dem Rad abzuspulen. Materialmässig habe ich mir die Luna Racer angeschafft, sicher in einem Anflug von Größenwahn und Wunschdenken, aber mir gefiel das Laufen darin einfach so gut, verglichen mit meinen anderen Laufschuhen. Allerdings ist das auch nicht das große Problem gewesen, weil die einfach Mist waren.
Von der Zeit her wollte ich als Marathonnovize unter 5 Stunden bleiben, erst recht, wenn es nur die Nachspeise sein sollte. Insgeheim hoffte ich zwar auf einen 6’er Schnitt, aber auch nur wegen meiner mangelnden Erfahrung, denn realistisch hätte das ja kaum sein dürfen, mit den ganzen Laufkilometern in den Beinen. Von einem drohenden Übertraining beim Laufen war ich hier jedenfalls etwas entfernt. Irgendwie gelang es mir auch, meinen bewussten Rückstand hier glücklich zu ignorieren.
Vorbereitungswettkämpfe hatte ich auch. Vor genau 20 Jahren hatte ich das erste Mal bei 2 olympischen Distanzen mitgemacht, was ich als ausreichend bezüglich des „Wechselzonentrainings“ ansah, zumal ich mir über diverse Foren auch hier alle zugänglichen Tipps zu Gemüte führte.


Körperlich hatte ich mich inzwischen auch etwas verändert, waren doch um die 17 kg auf der Strecke geblieben. Vor der Pastaparty wog ich 68,5 kg, wodurch ich mir bei meiner Frau den Titel Bohnenstange einhandelte. Insgesamt war sie der Meinung, dass ich eh zu dünn sei und warum das denn so extrem sein muss. Mein Argument, dass jedes Kilo 3 Minuten extra auf der Laufstrecke sind, rief nur Kopfschütteln hervor.
Überhaupt drehte sich irgendwie immer alles nur um den 15. August, wie es denn sein würde, wie es bei mir gerade mit dem einen oder dem anderen geht. Im Nachhinein kann ich gut sehen, dass das eine recht eingeschränkte Gesprächsgrundlage war, zumal meine Frau ihren eigenen 5 km Lauf schon für absolut ausreichend ansieht. Es ging sicher keine wache Stunde, in der ich nicht an den Wettkampf oder Training gedacht habe. Dass sie das so über sich hat ergehen lassen, wundert mich noch heute.
Nachdem ich so ganz beiläufig aber unter dem größten Siegel der Verschwiegenheit beim Abendbrot fallen gelassen hatte, was ich mir für das nächste Jahr vorgenommen hatte, verging nicht viel Zeit, bevor die Kinder ihren Kameraden erzählten, was Papa da gerade machte. Und meine Frau teilte mir mit, dass ich gefälligst ins Ziel zu kommen habe, weil ihr Kollegium andauernd danach fragen würde, wie es denn nun gehen würde. Und sie könne sich ja nicht mehr da sehen lassen, wenn sie andauernd mit mir angibt und ich dann nicht durchhalten würde! Von daher war es natürlich auch einfach sie davon zu überzeugen, dass sie das ganze auch hautnah erleben müsste, um sich ein geeignetes Bild davon machen zu können.
Im Forum hatte ich inzwischen Kontakte zu einigen Kopenhagen-Startern geknüpft, und wir hatten uns ein wenig über verschiedene Dinge ausgetauscht. Mit annie und t-from-ger kam es sogar zu einem kleinen Testschwimmen 2 Tage vor dem großen Tag, einige andere stießen dann noch zur Pastaparty dazu. Für mich war es fast ein kleines Forumstreffen, denn Annie, Wandergsellin (Ingrid), runningmaus (Elke?) und Gurke waren auch da. Hinzuzufügen wäre vielleicht noch, dass Red Fred als Überraschungsgast für Gurke auftauchte, was ich ziemlich cool fand.
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Alt 28.12.2010, 11:28   #2
neonhelm
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Sehr schön.
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One week without training makes one weak.


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Alt 28.12.2010, 11:32   #3
Michael Skjoldborg
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Main Act


Gleich am Donnerstag unter den Top 5 bei der Registrierung


Michael, DK


Gurke und Luke Dragsta auf der Pastaparty

Der Tag der Wahrheit rückte immer näher, und bereits am Mittwoch Abend kam ich in Kopenhagen im BB-Hotel an, das nur ein paar hundert Meter von der Schwimmstrecke entfernt liegt. Meine Frau sollte erst am Freitag nach der Arbeit ankommen, von daher hatte ich viel Zeit, die letzte Zeit vor dem Wettkampf zu genießen und in Stimmung zu kommen. Aufgeregt war ich eigentlich nicht, allerdings half es auch, so früh angereist zu sein. In aller Ruhe konnte ich mir alles nochmal angucken, die Schwimmstrecke, die Wechselzonen, die Expo und so weiter. Meine erste Top Ten-Platzierung hatte ich schon gleich mit einem 5 Platz bei der Einschreibung sicher, von daher konnte ja nichts mehr schief gehen. Bei der Pastaparty war es witzig, zusammen mit den anderen aus dem Forum den Worten von Thorbjørn Sindballe zu lauschen und vor allem zu sehen, wie viele Mitstreiter die Langdistanz zum ersten Mal in Angriff nehmen wollten. Das waren so einige.


Die drei Musketiere vor dem Probeschwimmen


Als Erster durchs Ziel, 2 Sekunden nach dem Aufstellen


Alles unter Kontrolle
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Alt 28.12.2010, 11:33   #4
Michael Skjoldborg
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Am Freitag vor dem Wettkampf hatte ich mich mit Annie und t-from-ger zum Probeschwimmen in der Lagune verabredet, nachdem ich schon vorher hatte feststellenkönnen, dass meine Befürchtungen in Bezug auf die Quallen und die Wassertemperatur nicht in Erfüllung gingen. Das Wasser fand ich sogar eher etwas kühl, zumindest nicht sooo warm. Und zu salzig war’s auch nicht, womit die Checkkarte und der Rasierschaum doch nicht ihren Weg in den Wechselbeutel fanden.
Der Samstag war dann hauptsächlich geprägt vom Warten auf den Abend, denn ich war ein wenig ängstlich, was das Schlafen anging. Zuvor wollten aber noch ein paar Wechselbeutel und das Fahrrad abgeliefert werden. Und nun begann das Wetter sich von der erlebnisreicheren Seite zu zeigen. Um etwas 16 Uhr rum, begann es ganz langsam zu regnen, erst ein wenig, dann mehr, schließlich ein konstanter Wolkenbruch offenbar bis um Mitternacht rum. Das Einchecken war von daher ein feucht fröhliches Vergnügen. Alle waren klitschnass, trugen es aber mit Fassung.


Check In


Nicht die Lagune, sondern die Wechselzone


Konzentriert und klar

Im Laufe des Abends wurde es dann doch ein wenig dramatisch, denn es tickerten so langsam die Meldungen ein, dass es sich um die stärksten Regenfälle innerhalb der letzten 50 Jahre handelte, teilweise stand das Wasser bis über ungünstig geparkte Autos. Hinterher stellte sich heraus, dass das Rennen kurz vor der Absage stand, da Teile der Strecke zeitweilig nicht befahrbar waren, obwohl man mit der Streckenführung durchaus noch Glück gehabt hatte. Zwar liefen im Laufe der Nacht noch viele SMS ein, aber aus irgendeinem Grund konnte ich gut ein- und durchschlafen. Der Kaffee beim Morgenfernsehen war dann doch etwas zu unterhaltend, da Bilder der nächtlichen Schäden gezeigt wurden. Uuups, mal lieber loskommen und sehen, ob das Fahrrad noch stand. Am Strandpark und T1 sah es denn auch dementsprechend aus: Alles stand schlichtweg unter Wasser, der Beutelständer war wohl umgeblasen worden, einige Aerohleme segelten in den Pfützen umher. Trotzdem die typisch dänische Ruhe – das wird schon werden. Wurde es dann auch.
Die Zeit bis zum Schwimmstart verging dann auch wie im Flug, alles lief wie geplant, nur mit noch extra Gänsehaut, als die ersten Gruppen ins Wasser kamen. Kommentiert von Jørgen Leth, einer dänischen „Tour de France-Kommentator-Legende“. Witzig.
Die Musik in der Startbox und die überall gespannt wartenden Athleten waren einfach toll. Und ich mittendrin, ohne den Hauch einer Ahnung, was der Tag noch bringen sollte. Das Wasser war völlig ruhig und sah ungefährlich aus. War’s aber nicht, wie sich später herausstellte. Die Überschwemmungen der Nacht hatten nämlich die Kloaken überlaufen lassen, was zu einer etwas höheren Kolibakterienkonzentration als zugelassen geführt hatte. Die Rennleitung hatte die Meldung darüber wohl erhalten, als schon die Hälfte der Athleten im Wasser waren – und meiner Meinung nach dann gewollt oder ungewollt eine Situation herbeigeführt, in der letztlich alle losschwammen, bevor man das Rennen hätte abblasen müssen. Ich glaube auch kaum, dass sich mehr als eine Handvoll gefunden hätte, die nicht trotzdem hätte starten wollen.
Ich war in der schwarzen Badekappegruppe, die ohne die ganz grosse Prügelei am Start loskam. Das Schwarz sieht ja auch am Besten aus. Vor uns irgendwo die mit den roten Badekappen. Die konnte man gut sehen. Leider, denn wir schwammen irgendwann nach der ersten Boje in die Nachzügler rein. Und die Badekappen ließen die riesige Wendebojen nur schwerlich erkennen. Aber zum Glück war ich ja nicht allein auf der Strecke, und letztlich musste man einfach nur immer auf die Mitte der drei Brücken halten, dann kam man schon gut weiter. Vom Tempo her kam mir das eher ein wenig langsam vor, von daher versuchte ich ein Paar schnellere Füße zu finden, was sich aber als nicht so einfach erwies, da auf dem ersten Kilometer nicht so leicht Platz zum Überholen zu finden war. Nach etwas über der Hälfte der Schwimmstrecke zog mich dann doch mitten im Freiwasser irgendein Idiot am Bein, aber so richtig. Keine Ahnung, was das sollte. Jetzt war auch ein wenig mehr Platz, und ich entschloss mich dazu, einfach allein mein Tempo zu schwimmen. Und ich konnte tatsächlich ein paar überholen. Außerdem meinte ich zu sehen, dass die anderen in einem zu großen Bogen unter Land schwammen und nicht den direkten Weg zur letzten Boje nahmen. Ha, das kann ich besser als die! Und überhaupt konnte ich unter den angestrebten 1:20 bleiben: nur 1:13:37! Und so anstrengend war das gar nicht...!
Aus dem Wasser heraus torkelte ich doch ziemlich, wie ich später auf dem Video sehen konnte. Kappe und Brille verschwanden im Neoärmel, die Uhr im Mund den Beutel geschnappt und ins Umkleidezelt.


Was sagt die Uhr?


Erstaunt über die gute Schwimmzeit


Auf dem Weg durch T1
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Alt 28.12.2010, 11:33   #5
Michael Skjoldborg
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Nach 5:18 bin ich auf der Radstrecke, nach 30 Sekunden sehe ich schon den ersten Plattfuß. Und das sollte beileibe nicht der letzte sein. Im Laufe der nächsten Stunden habe ich sicher um die 30 Schlauchwechsel gesehen. Hoffentlich passiert mir nichts. Tat es dann auch nicht. Der Regen hatte Unmengen von Muschelsplittern und kleinen Feuersteinen (?) auf die Straße gespült, die nicht mehr völlig geräumt werden konnte. Man konnte aber durchaus sehen, wo diese hauptsächlich rumlagen, nämlich natürlich um die langsam abebbenden Pfützen herum. Also schön im großen Bogen drum herumgefahren. Das Tempo war am Anfang natürlich etwas zu hoch, aber das war fast schon ein wenig bewusst, es rollte einfach. Aber ebenso bewusst trat ich dann etwas auf die Bremse, denn natürlich würde das nicht lange gutgehen. Der Schnitt lag so ziemlich konstant bei um die 32 km/h. Konstant auch deshalb, weil die Strecke doch eher flach ist und es nur eine Erhebung mit sagenhaften 72 Metern gibt. Die Strecke bestand aus zwei Runden, von daher stand „Gels Bakke“ gleich zwei Mal auf dem Programm. Sinnvollerweise war dort auch eine der Verpflegungsstationen, weil die meisten dann doch vom Aerolenker hochkamen. In Bezug auf die Verpflegung hatte ich mich dafür entschieden, dem Angebot des Veranstalters zu folgen. Bereits in der Vorbereitung hatte ich mich mit High5-Produkten versorgt, weil ich meinen Magen daran gewöhnen wollte, um nicht überrascht zu werden. Ich hatte einen großen Trinktank von so um die 1,5 Litern zwischen den Bars montiert, weshalb ich auf Flaschenhalter verzichten konnte. Ich füllte nur immer wieder an den Verpflegungsstationen nach. Das klappte auch so weit recht gut, abgesehen von einem Mal, wo ich eine Flasche angereicht bekam, bei welcher der Deckel nicht richtig aufgedrückt war. Das hatte dann zur Folge, dass mir die Hälfte der Flasche bei der Druckbefüllung über Lenker und die Beine spritze. Das klebte dann in der Folge ein wenig. Meine Taktik beim Radfahren sah so aus, dass ich die Gels in 2 kleine Plastikfläschchen gefüllt hatte, von der eine auf dem Oberrohr befestigt, die andere in einer Tasche auf dem Rücken des Tops angebracht war. Das hatte sich für mich als praktikabler erwiesen, als die Gels aufzureißen, denn entweder bekam ich die gar nicht auf, oder mir lief die Soße über die Finger. Die kleinen Dinger funktionierten genau wie die Trinkflaschen, also mit dem gleich Verschlussmechanismus. Die Bars hatte ich ebenfalls bereits geöffnet aber nicht ausgepackt in einer kleinen Tasche auf dem Oberrohr verstaut. Insgesamt vier Stück waren Teil der Marschverpflegung, zusammen mit den insgesamt 8 Gels in den beiden Fläschchen. Und das reichte eigentlich aus und klappte prima.


Auf dem Weg aus der Stadt, bisschen zu aufrecht, ja, ja...


Auf dem Rückweg, die Sonne scheint


Kurz vor T2
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Alt 28.12.2010, 11:34   #6
Michael Skjoldborg
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Was das Drafting anging, habe ich bis auf ein Mal, als ich auf einen Zug aus um die 10-12 Leute auffuhr nichts unfaires auf dem Rad gesehen. Nach ein paar Minuten hatte ich mich aber da durchgekämpft und ein paar Kilometer waren sie dann ganz abgehängt. Ein klein wenig unangenehm waren nur die ungefähr 2 mal 500 Meter über ein Kopfsteinpflasterstück in der Stadt, das rüttelte dann doch ziemlich heftig, und es lagen ein paar Flaschen am Straßenrand.
Die Strecke selber kannte ich ja schon, da ich wie gesagt bereits im April die Strecke mit axxel als Guide abgefahren war. Da Kopenhagen die bisher einzige Langdistanz ist, fehlt mir natürlich der Vergleich. Mir gefällt aber die Mischung aus Großstadt, Land, Wald und Dorf, das ganze bei einer Vollsperrung der Fahrbahn. Das war einfach „goil“, über die riesigen Kreuzungen rüberfahren zu können, während diese vom Zivilschutz abgesperrt wurden. Der Asphalt selbst war so weit in Ordnung, nur die kleinen Steinchen wurden halt einigen zum Verhängnis. „Technisch“ ist die Strecke sicher nicht, auch wenn es ein paar 90 Grad-Kurven gab. Die für mich gefährlichste Situation entstand in einem kleinen Dorf, in dem drei kleine Mädels am Straßenrand standen und die vorbeikommenden Fahrer „abklatschten“. Da wollte ich mit auch nicht lumpen lassen und hielt die rechte Hand raus. „Klatsch“ bei der Ersten, „klatsch“ bei der Zweiten, nur die Dritte hielt an meiner Hand fest! Irgendwas hatte die da wohl falsch verstanden, ich konnte mich aber knapp noch auf dem Rad halten. In der zweiten Runde waren die dann auch verschwunden.
Noch eine kurze Bemerkung zu den für manche offenbar obligatorischen Pausen an den kleinen Häuschchen. Auch ohne vorheriges Training „lief“ es ganz gut, recht oft sogar. Da muss ich nochmal gucken, ob ich zu viel getrunken habe. Auch wenn es für mich um keine Qualifikation oder Platzierung ging, wollte ich dafür keine Zeit verschwenden. Da habe ich halt meine paar tausend Kronen für das fehlende Karbon gespart...
Nach 5:38:49 war der Spaß dann vorbei. Die ersten Schritte nach der Radstrecke waren eine einzige Rumeierei. Hui, was mussten sich die Beine erst mal umstellen an den neuen Bewegungsablauf. Nach kurzer Sucherei ward mein Wechselbeutel gefunden und das Wechselzelt nach 2:48 wieder verlassen. Und das, obwohl ich mir sogar noch ein paar dieser engen und langen Strümpfe übergestülpt hatte. Und ich werde es sicher wieder tun, obwohl es nicht schöner macht. Aber wenn schon MAMIL (middle aged man in lycra), dann auch richtig.
Die Laufstrecke bestand aus drei Runden mit 17 Kilometern, wobei man halt drei Haarbänder sammeln musste. Von daher war es leicht zu sehen. Wie weit die anderen denn so in ihrem Tempo gekommen waren. Ich hatte als Ziel, als erstes mal durchzulaufen, was mir auch gelang! Dann wollte ich um die 6 Minuten pro Kilometer laufen, was auch ziemlich genau klappte. Zwischendurch, insbesondere die ersten Kilometer und dann die zwei, drei letzten, lief ich etwas schneller. Bei den Verpflegungsstationen ging ich dann so 5-6 Meter, um die ersten 30 Kilometer „Isoplörre“ und eine halbe Banane zu verdrücken, die letzten 10 Kilometer stieg ich dann auf Cola um. Auch wenn die Cola auch süß war, war die Abwechslung doch sehr willkommen. Außerdem gab es ein paar Powershots von Powerbar mit Koffein und Colageschmack. Darauf hatte ich mich schon die ganze Zeit gefreut, die Dinger liebe ich einfach.


Noch einigermaßen frisch nach der ersten Runde


Kurz vor dem Zieleinlauf


Die letzten Meter, Seite an Seite mit meiner Frau

(Nicht nur) An der Laufstrecke standen sehr viele Zuschauer. Insgesamt sollen es 125.000 gewesen sein, was ich mir gut vorstellen kann. Es gab ein paar Hotspots mit besonders vielen Interessierten, der Höhepunkt war aber auf jeden Fall das Zielgebiet, an dem man im Prinzip viermal vorbeikam. Man arbeitete sich durch die ersten drei Kanäle Runde um Runde zum Zielkanal vor. Und jedes Mal standen da tausende Zuschauer, die einen wie wild anfeuerten. Und nicht zuletzt kam ich immer wieder an meiner Frau vorbei, der so langsam klar wurde, wie „groß“ das eigentlich war, an was ihr Männe hier teilnahm. War sie anfangs eher als die treue Begleiterin dabei, wurde sie im Laufe des Wettkampf mehr und mehr von der Begeisterung und Stimmung angesteckt, die entlang der Strecke herrschte. Auch konnte sie wohl so langsam verstehen, was für eine Art der Anstrengung ich mir da auferlegt hatte. Ich konnte bei den kurzen Begegnungen am Rande von T1 und der Laufstrecke jedenfalls deutlich ihre Begeisterung spüren, die mich noch extra motivierte. Denn, um ehrlich zu sein, wollte ich nicht nur mich selber, sondern eben auch sie ein klein wenig doll beeindrucken.
Auf der Laufstrecke unterhielt ich mich mit einigen darüber, was sie bisher erlebt hatten und wie es so lief. Viele berichteten von den schon angesprochenen Plattfüßen auf der Radstrecke, einige aber auch von Magenproblemen, die sich in erster Linie in Durchfall, teilweise auch in Erbrechen äußerten. An dieser Stelle muss ich hier Abbitte leisten, denn im Stillen dachte ich, dass das auf einen Mangel an Anpassung an die High5-Produkte läge. Erst im Nachhinein wurde mir dann klar, dass daran wohl zumeist die Kolibakterien schuld waren.
Die Laufstrecke war eher flach, von daher gab es keine großen Herausforderungen. Nur ein paar Meter am Hafen entlang waren mit Kopfsteinpflaster belegt, was ich als recht unangenehm empfand.
Beim Einlauf in den Zielkanal war plötzlich meine Frau neben mir, was mir einen gehörigen Schrecken einjagte. Bei der Laufbesprechung hatte man ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass höchstens mal die Kinder mit ins Ziel laufen dürften, aber nix von wegen Ehefrau...! Von daher freute ich mich zwar riesig und hätte sie am liebsten an die Hand genommen, auf der anderen Seite hatte ich vor einer Disqualifikation Angst und dachte mir in meinem doch inzwischen etwas mitgenommenen Geisteszustand, dass ich vorsichtshalber mal so tue, als ob ich sie nicht kenne, damit ich hinterher eine Entschuldigung hätte. Denn obwohl sie sich gut gehalten hat, konnte sie nicht mehr als meine Tochter durchgehen, so viel war mir dann doch klar. Natürlich war das totaler Quatsch, aber in dem Moment konnte ich nicht mehr so klar denken. Nun bereue ich es natürlich einfach.
Meine Frau hat mir dann hinterher erzählt, wie das tatsächlich ablief. Sie fragte einen der Streckenposten am Ziel, ob sie neben mir ins Ziel laufen dürfe, worauf dieser mit einem breiten Grinsen antwortete: „Nein, nur die Kinder – aber ich werde dich wohl kaum aufhalten können, wenn du jetzt einfach losläufst...“
Den Zieleinlauf werde ich nicht so schnell vergessen. Schon 2 bis 3 Kilometer vor dem Ziel konnte ich merken, dass noch etwas im Kanister war, und ich begann ein wenig schneller zu laufen. So langsam fing es dann an in den Fingern zu „britzeln“ und meine Spucke fing an etwas unkontrollierter den Mund zu verlassen. Aber das war eigentlich der beste Teil, denn ich wusste, dass jetzt einfach nichts mehr schiefgehen konnte, dass ich tatsächlich nicht nur ankommen, unter 13 Stunden, sondern sogar weit unter 12 Stunden ins Ziel kommen würde. 11:11:56, mit 4:11:26 für den abschließenden Marathon.
Im Ziel fielen wir uns dann in die Arme und heulten wie die Schlosshunde. Sogar axxel trafen wir direkt hinter dem Ziel. Der Rest ist schnell erzählt: Duschen, ein wenig essen. Rad abholen und zurück ins Hotel geradelt (! Das beeindruckte meine Frau dann doch.), wo wir uns für die Party am Zieleinlauf frischmachen wollten
Für mich war es das perfekte Rennen. Zu keiner Zeit hatte ich einen Einbruch oder eine Schwächephase, ich hatte alle meine Ziele erreicht, meine Vorbereitungen hatten sich ausgezahlt, ich hatte alles selbst in der Hand gehabt! Es ging eigentlich nicht besser. Nicht mal die Knie taten mir weh!


Im Ziel, mit einem entschlossenen (leicht wahnsinnigen?) Blick ein den Augen
Michael Skjoldborg ist gerade online   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2010, 11:47   #7
neonhelm
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Benutzerbild von neonhelm
 
Registriert seit: 18.10.2006
Ort: Bei den Neandertalern...
Beiträge: 11.527
Danke, danke. Wirklich sehr schön.
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One week without training makes one weak.


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neonhelm ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.12.2010, 11:50   #8
ironlollo
Szenekenner
 
Benutzerbild von ironlollo
 
Registriert seit: 04.05.2010
Ort: wieder in Berlin :)
Beiträge: 4.366
Sehr nett!

Aber ich glaube, ich sehe nicht recht... Bei 35 Grad fährst Du auf der Rolle unter einem Sonnenschirm??? Anhand der Häuser im Hintergrund nehme ich mal an, dass Deine Schwester nicht gerade im Zentrum von Berlin wohnt, oder? Und im Umland kann man doch super fahren. Wobei, vielleicht sage ich das auch nur, weil ich als Berliner den Verkehr gewöhnt bin?!
ironlollo ist offline   Mit Zitat antworten
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