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Alt 10.09.2014, 10:42   #1
Hafu
 
Beiträge: n/a
Fairplay im Triathlon?

Ich hab' den Threadtitel mal ziemlich allgemein formuliert, damit gegebenfalls andere auch Wettkampferlebnisse hier posten können, die dem Fairplay-Gedanken im Sport zuwider laufen.

Um Doping und Drafting soll es hier ausdrücklich nicht gehen, dafür gibt es eigene Threads, sondern eher um sportliche Fouls im Triathlon, unkameradschaftliches Verhalten von Athleten untereinander und unsportliches Verhalten von Traininern und Funktionären Sportlern anderer Vereine gegenüber, also Erlebnisse, die nicht zu den Kategorien Doping/ Drafting gehören und trotzdem geeignet sind, einem den Spaß am Triathlon zu verderben.

Vielleicht kann ein solcher Thread auch helfen, die Sensibiltät dafür zu schärfen, dass es beim Triathlon um Sport geht und jenseits aller Rivalität gegenseitiger Resepekt der beteiligten Athleten und Betreuer immer überwiegen sollten und Kampfrichter sich auch regelmäßig ein paar Gedanken über mögliche Folgen ihrer Regelauslegungen Gedanken machen sollten.

Natürlich gibt es einen konkreten Auslöser für diese Thema-Eröffnung, die ich hier mal kurz mit ein paar Rahmenbedingungen schildern möchte:

Unser Verein startet in diesem Jahr in der 2.Liga. Er stellt dort mit Abstand die jüngste Mannschaft, aber sportlich gleichzeitig auch die stärkste. Trotzdem gab es ein katastrophales Auftaktergebnis beim Saisonauftakt im Mai, als mit einem verletzungsbedingten und einem sturzbedingten Ausfall in einem chaotischen Wettkampf auch noch mehrere Athleten (und eben auch ein Athlet unseres Vereins) durch fehlende Beschilderung der Laufstrecke bzw. des Zielkanals eine Runde zu viel liefen, so dass Grassau dort im Mannschaftsergebniss schließlich letzter wurde.

Danach folgten bei den nächsten drei Wettkämpfen in Darmstadt, am Rothsee sowie in Konstanz sehr überlegene Mannschaftssiege, die dazu führten, dass vor dem letzten Wettkampf beim Celticman in Borken Grassau in der Tabelle wieder reaistische Aufstiegschancen hatte. Erfolg erzeugt aber natürlich auch automatisch Neider.

In Borken am vergangenen Wochenende waren zwei Kurzwettkämpfe angesetzt: ein Swim-and-run und kurze Zeit später ein Mannschaftstriathlon.
Da der Veranstalter auf die kosten für ein Zeitmesssystem verzichtet hatte, wurden am Laufwendepunkt als Kontrolle Bändchen ausgegeben: Der für die Bändchen-Ausgabe zuständige Helfer war vom Ansturm der Athleten nach dem Schwimmen allerdings überfordert, (die schnellsten Schwimmer erhielten ihre Kontrollbändchen noch ohne Verzögerung im Vorbeilaufen) so dass es beim Laufen z.T. Wartezeiten der athleten bei der In-Empfangnahme der Bändchen gab, was verschiedene Athleten (so auch den besten Läufer unseres Vereins) dazu veranlasste, um den Wendepunkt herumzulaufen ohne darauf zu warten ein Bändchen zu bekommen.
Eine Stunde nach dem Swim and Run, kurz vor dem Start des folgenden Mannschaftstriathlons erfuhr dann unser Mannschaftsleiter, dass der Athlet unseres Vereins, der schließlich den Swim and Run mit Vorsprung gewonnen hatte (er ist einer der schnellsten läufer in Deutschland und war letztes Jahr Deutscher Meister in der Jugend), wegen des fehlenden Bändchens im Nachhinein disqualifiziert worden war.

Die Sportordnung der DTU sieht Disqualifikationen bei grob unsportlichem Verhalten vor und lässt damit dem Kampfrichter einen unermesslich großen Ermessungsspielraum: das fehlende Bändchen wurde mal eben einfach so ausgelegt, als wäre der Athlet gar nicht um den Wendepunkt herumgelaufen, obwohl es dafür mehrere Zeugen gab, dass dem nicht so war.
Bei internationalen Rennen in ITU-Verantwortung hätte es dafür maximal eine 15s-Zeitstrafe gegeben. Warum nur ein einziger Athlet disqualifiziert wurde, obwohl von der Problematik doch mehrere Athleten betroffen waren. ist mir bis heute unklar und man kann darüber nur spekulieren.

Statt der besten 4 Athleten wurde nun der 2.-5. Athlet gewertet so dass Grassau statt knapp vor dem direkten Aufstiegskonkurrenten 2 Minuten dahinter das abschließende Rennen aufnehmen musste.

Im abschließenden Mannschaftstriathlon verbesserten sich die Grassauer dann noch auf Rang drei, der aber trotz der Siege in den drei Rennen zuvor des verpatzten Auftakts wegen sowie wegen der m.E.n. überzogenen Disqualifikation nicht zum direkten Aufstieg genügte.

Die Krone des Ganzen erfolgte dann aber bei der abschließenden Mannschaftsführerbesprechung: ein Mannschaftsführer eines direkten Konkurrenten aus Hessen legte offiziellen Protest ein, dass im Auftaktrennen überhaupt der fünftbeste Grassauer Athlet (das eigentliche Strecihergebnis) gewertet worden war und forderte, dass stattdessen für den disqualifizierten Athleten die schlechteste Laufzeit des Feldes plus eines Strafzeitzuschalages gewertet werden müsste (in Analogie zu der Regel, dass bei Disqulifikationen in Einzelrennen der betroffene Athlet mit der schlechtesten Platzziffer ins Mannschaftsergebenis eingeht).

Da beim Swim-and Run die jeweils 5.plazierten Athleten aller Mannschaften nur das Ziel erreichen müssen und sich nicht mehr anstrengen, da sie ja wissen, dass sie ohnehin nicht gewertet werden, bedeutete dies natürlich einen nochmaligen krassen Zeitnachteil.

Im Fußball werden Spieler (und Trainer) die rote oder gelbe Karten für ihre Gegner offensiv fordern von guten Schiedsrichtern in der Regel selbst mit einer gelben Karte bestraft.

Im Triathlon werden sie von manchen Kampfrichtern dagegen gelegentlich belohnt und diesem (gemessen an der Banalität des "Vergehens") grob unsportlichem Protest wurde tatsächlich seitens des Wettkampfleiters stattgegeben und unsere Mannschaft erhielt mal eben noch eine fiktiv errrechnete zusätzliche Zeitstrafe, die sie in der Tageswertung weiter zurückfallen ließ.

Nochmal kurz zusammengefasst: letztlich den Aufstieg verhindert hat die überzogene Regelauslegung eines Kampfrichters, der einen kleineren Regelverstoß unter Wettkampfhektik zu grob unsportlichem verhalten umdeutete.

Was mich aber mindestens genauso empörte und auch u.a. der Grund ist, warum ich das hier so detailliert beschreibe, ist das Verhalten des besagten hessischen Mannschaftsbetreuers des Konkurrenten, der mit seinem Protest darauf bedacht war am grünen Tisch einem Konkurrenten den maximalen Schaden zuzufügen (natürlich ging es auch um einige Euro Preisgeld für die Tageswertung und die Gesamtwertung).

Was denkt ihr (hier gibt es ja auch einige Kampfrichter im Forum und natürlich genügend Athleten mit reichlich Wettkampferfahrung). Sehe ich das zusehr durch die emotional gefärbte Vereinsbrille oder ist mein Ärger berechtigt?

Geändert von Hafu (10.09.2014 um 10:50 Uhr).
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Alt 10.09.2014, 10:52   #2
slo-down
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Benutzerbild von slo-down
 
Registriert seit: 01.02.2007
Ort: Allgäu
Beiträge: 2.010
Ich habs nur am Rand mit deinem Sohn mitbekommen.
Was soll das ganze jetzt noch bringen ?
slo-down ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2014, 11:00   #3
drullse
triathlon-szene.de Autor
 
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Registriert seit: 04.10.2006
Beiträge: 17.058
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Sehe ich das zusehr durch die emotional gefärbte Vereinsbrille oder ist mein Ärger berechtigt?
IMHO: ja und ja.

Deinen Ärger verstehe ich und er verstärkt sich natürlich nochmal deutlich, weils um die eigenen Jungs geht. Berechtigt ist er in meinen Augen auch durchaus.

Solche Erlebnisse haben mich seinerzeit dazu gebracht, keine Ligarennen mehr zu machen und die persönlichen Erlebnisse im Rahmen von Meisterschaften führten dann dazu, dass ich auch diese Rennen nicht mehr mit Platzierungsambitionen angehe. Für diejenigen, die den Sport diesbezüglich "ernsthaft" betreiben ist und wird das aber auch weiterhin ein ständiger Quell des Frusts sein. Dazu gibt es einfach zu viele Athleten, die über alle dem vergessen, worum es eigentlich geht...
__________________
„friendlyness in sport has changed into pure business“

Kenneth Gasque

Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":

"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
drullse ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2014, 11:05   #4
rookie2003
Szenekenner
 
Registriert seit: 11.10.2006
Ort: Salisburgo
Beiträge: 1.443
Ich kann den Ärger verstehen und deine Aufregung ist imho berechtigt.

Ich sehe im Verhalten des "feindlichen" Vereins ein Spiegelbild der Gesellschaft, wie sich diese in den letzten 10-20 Jahren ins massiv Negative entwickelt hat.
Natürlich gibt's auch Ausnahmen, aber die Tendenz ist erschreckend.
__________________
IMPOSSIBLE IS NOTHING.
rookie2003 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2014, 11:08   #5
titansvente
 
Beiträge: n/a
Als Fairplay und Sportsgeist empfinde ich so etwas <<klick>>
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Alt 10.09.2014, 11:09   #6
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von slo-down Beitrag anzeigen
Ich habs nur am Rand mit deinem Sohn mitbekommen.
Was soll das ganze jetzt noch bringen ?
Mein Sohn war nicht der disqualifizierte Athlet und war nur mittelbar von dem ganzen Ärger betroffen.

In diesem Thread geht es mir eher darum ein Problembewusstsein und die notwendige Sensibilität für Grenzüberschreitungen in unserem Sport zu schaffen.

Der Protest des besagten Mannschaftsführers war in meinen Augen eine derartige Grenzüberschreitung, nachdem er einzig mit dem Zweck lanciert wurde einem sportlichen Konkurrenten maximalen Schaden zuzufügen.

Auf einer anderen Ebene werde ich mich verbandsintern ( (dafür gibt es eine Regelkommission) auch darum bemühen, dass das DTU-Regelwerk modernisiert wird und ITU-Gepflogenheiten angepasst wird, wo es so gut wie nie Disqualifiationen gibt (außer in dem Fall, dass sich ein Athlet wirklich krass unsportlich verhält, oder in dem Fall, dass eine verhängte Zeitstrafe nicht angetreten wird.
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Alt 10.09.2014, 11:17   #7
Alteisen
Szenekenner
 
Benutzerbild von Alteisen
 
Registriert seit: 10.09.2013
Beiträge: 1.616
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Mein Sohn war nicht der disqualifizierte Athlet und war nur mittelbar von dem ganzen Ärger betroffen.

In diesem Thread geht es mir eher darum ein Problembewusstsein und die notwendige Sensibilität für Grenzüberschreitungen in unserem Sport zu schaffen.

Der Protest des besagten Mannschaftsführers war in meinen Augen eine derartige Grenzüberschreitung, nachdem er einzig mit dem Zweck lanciert wurde einem sportlichen Konkurrenten maximalen Schaden zuzufügen.

Auf einer anderen Ebene werde ich mich verbandsintern ( (dafür gibt es eine Regelkommission) auch darum bemühen, dass das DTU-Regelwerk modernisiert wird und ITU-Gepflogenheiten angepasst wird, wo es so gut wie nie Disqualifiationen gibt (außer in dem Fall, dass sich ein Athlet wirklich krass unsportlich verhält, oder in dem Fall, dass eine verhängte Zeitstrafe nicht angetreten wird.
Wieso kam es den überhaupt zur Disqualifikation? Gibt es ein Regelwerk das besagt, dass man auf Kontrollbändchen warten muss . Es wird doch Zeugen gegeben haben, dass der Teilnehmer nicht abgekürzt hat und somit die Strecke regelkonform absolviert hat.
Alteisen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.09.2014, 11:39   #8
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Alteisen Beitrag anzeigen
Wieso kam es den überhaupt zur Disqualifikation? Gibt es ein Regelwerk das besagt, dass man auf Kontrollbändchen warten muss . Es wird doch Zeugen gegeben haben, dass der Teilnehmer nicht abgekürzt hat und somit die Strecke regelkonform absolviert hat.
Die Zeugen gab (und gibt es), aber das fehlende Bändchen wurde eben als "fehlender Eintrag im Streckenprotokoll" gewertet, analog einem Abkürzen der Strecke.

Ich halte die Sanktion auch für krass überzogen. Verlieren einer Startnummer im Wettkampf oder Verlieren eines Zeitmesschips führt i.d.R. auch zu fehlenden Einträgen im streckenprotokoll, führen aber in der praktischen Regelauslegung nie zu Disqualifikationen, wenn klar ist, dass der Wettkampf trotz fehlendem Chip korrekt absolviert wurde.
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