Wahnsinnstrainingstag gestern in Boostedt: Traumwetter, Sonne satt aber kalt. Der Supertag, um erstmals Ambush, mein neues Fixie, auszuprobieren. Die Plattformpedalen fand ich in dem Moment um so besser, weil ich so warme Winterlaufschuhe anziehen konnte. Also los!
Das Fahrgefühl ist unglaublich: einfach immer weiter treten, keine Möglichkeit, mal was auszulassen. Zu Anfang vergisst man das ganz gerne, zumindest mir ist es so ergangen. Und die Karre hat nichts: keine Rückstrahler, keinen Tacho, keinen Getränkehalter, keine Werkzeugtasche. Nichts, nichts, nichts. Interessant ist zuerst die Einfahrt in die Kurve: ja nicht zu schnell, denn die innere Pedale könnte aufschlagen. Vorsichtig! So fuhr ich dann also rüber nach Boostedt, dort ist regional unser einziger nennenswerter Hügel. Rauf, drüben runter mit einem Peek zur Kirche hoch, wenden im Kreisel, hüben mit einem Peek zur Wetterstation hoch ergibt 8 km mit 200 hm (aus dem Gedächtnis, Leute, Messgeräte habe ich nicht, nur die Armbanduhr!) ergibt eine durchschnittliche Steigung von 5 %. Wow. Nciht viel, aber genug um festzustellen, warum auf dem Unterrohr "My legs are my gears!" steht: es gibt kein runterschalten am Berg. Aus dem Sattel, treten oder umfallen, so wie damals mit 4 Jahren. Treten bis es brennt und dann weiter. Und bergab ist noch geiler: owohl es läuft musst Du treten wie blöd, weil die Kurbel dreht. Auf diese Weise ist es auch schwierig die Balance zu halten, denn Du selbst bist ja der Unruheherd und musst gleichzeitig balancieren und treten. Unglaublich. Leider leider sehr sehr geil!!!
Ich konnte gar nicht wieder aufhören: 3 h fuhr ich immer wieder die selbe Runde um zu üben. Nachher kommt man schon klar, aber ich habe immer noch nicht genug Kraft in den Waden, um über das Pedal zu bremsen. Hier fehlt noch was. Aber ich sehe der nächsten Einheit schon mit Freude entgegen. Der Trainingseffekt ist enorm, allerdings nicht ganz ungefährlich, und das ist noch stark untertrieben.
Und wo der Trainingstag schon so super lief habe ich mir abends dann noch das Schwimmtraining des Clubs gegönnt. so tun die Arme dann auch passend weh. Läuft bei mir!
Beim IM fällt gar nicht auf, dass es sich um eine unserer Prachtstrassen handelt, weil alles als Wechselzone eingezäunt ist. Es dürfte sich um eine der längsten Wechselzonen der Welt handeln. Aber der Ballindamm lohnt einen Besuch ausserhalb des IM: hier gibt es Geschäfte und Dienstleister, die ihresgleichen suchen. Privatbankiers, Luxusanwälte, Galerien nur für Deine Villa an der Elbchaussee, Auktionshäuser und natürlich das schon beschriebene Ballinhaus.
Und bergab ist noch geiler: owohl es läuft musst Du treten wie blöd, weil die Kurbel dreht.
Der Könner nimmt dazu die Füsse von den Pedalen, lässt diese rotieren und stellt die Haxn aufm Unterrohr ab.
(Natürlich ausserhalb der Reichweite der Kurbeln, so dass da nix reingeraten kann)
Zitat:
...aber ich habe immer noch nicht genug Kraft in den Waden, um über das Pedal zu bremsen.
Naja, das ist schon very special. Wir sind früher im Winter oft fix gefahren. Bahnritzel statt Schraubkranz auf die Nabe und diese umspacern, dann Felge wieder mittig zentrieren. Damit wars dann halt nix mit bremsen, denn der Konterring vom Ritzel fehlte ja und es hätte sich einfach losgeschraubt.
Als ich dann irgendwann sehr viel später mal mit Bahnnabe unterwegs war und das mitm Bremsen über die Kurbel sowie das Skidden ausprobiert hatte, war das scheinbar ein derartig ungewohntes Bewegungs- und Belastungsmuster, dass ich abends, als ich im Bett lag, meinte, immer noch rückwärts zu treten.
Sehr fancy!
Ich würde dir empfehlen, es einfach erstmal auf nem Feld- oder Schotterweg zu probieren.
Mit etwas Übung kannste dann das Hinterrad anlupfen, dich in die Pedale stemmen, so dass das Rad blockiert ist wenn du wieder aufkommst, dann bremsts und schlidderts nach nem kurzen Ruck wie von selbst.
Und du kannst natürlich anfangs ein wenig mit der Hinterbremse 'nachhelfen'...
Ich wollt mal mit so ner Rodel, müsste zwischen 2005 und 2007 gewesen sein, Solo an nem 24-Stunden-Rennen teilnehmen. Leider habense mir keinen Startplatz gegeben, danach ist mein Elan zum Eingang- und Fixradeln rapide in die Keller gegangen.
Die aufgekommene Fixiewelle tat ein Übriges, dass ich der Geschichte den Rücken kehren wollte.
Ein Event werd ich aber vielleicht doch irgendwann mal mitmachen, wenns lang genug durchgeführt wird (und mich der Eingangradelvirus noma packt): The Slovakia Experiment.
Da gabs tolle Stories in den Anfangsjahren, biestige Kälte, knietiefer Schnee, das müsste eigentlich genau dein Ding sein.
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.
Der Könner nimmt dazu die Füsse von den Pedalen, lässt diese rotieren und stellt die Haxn aufm Unterrohr ab.
(Natürlich ausserhalb der Reichweite der Kurbeln, so dass da nix reingeraten kann)
Aha. Und wie bekomme ich die Füsse wieder auf die Kurbeln? Muss ich warten bis das Rad steht?
Aha. Und wie bekomme ich die Füsse wieder auf die Kurbeln? Muss ich warten bis das Rad steht?
No way. Wenn sie sich wieder langsamer drehn, kriegt man die Hinterpfoten schon wieder drauf.
Zitat:
Der Burner. Leider nicht gerade um die Ecke!
Ja...
War auch mein Problem schon in Zeiten, als es noch dreihundert Kilometer weniger waren.
Hab mich stets damit getröstet, dass die Typen, die das anfangs veranstaltet haben, sich andauernd in der Wolle hatten. Dann hatte sich ne 'Gegenveranstaltung' etabliert, dann gabs Zoff, welche 'die Echte' wär, und so weiter.
Zwischendurch wars mal relativ freundlich, es gab ein Mehrstundenrennen (Last Man Standing) auf irgendner Donauinsel, wo ein Parkhaus zur Strecke gehörte, da wär ich fast tatsächlich hin, aber dann kam ziemlich kurzfristig was dazwischen, was mir dann doch wichtiger war.
Immerhin: angemeldet war ich schonmal...
Müsste 09 0der 10 gewesen sein, irgendwann in dieser Zeit haben dude und ich bei denen im Forum nen Fred namens 'Riding The Hood' ins Leben gerufen und in dem abwechselnd Bilder aus der Grosstadt (Uli natürlich) und vom Land (ich, klar) gepostet. Der wird immer noch bedient;- naja, ok, Mai 16 zuletzt- leider sind meine Bilder darin grösstenteils mit dem Untergang von XThost den Bach runtergegangen.
Fühl mich grad fast wieder interessiert, das an sich grad wieder als Klassik-Triathlon-Rad im Aufbau befindliche Enik, das ich seinerzeit auf Bahnnabenbreite- und Kettenspannhinterbau umgelötet hatte, wieder zu Eingangnisieren...
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Im finstersten Winkel Frankreichs, wo das Kopfsteinpflaster herumspukt, begann ein Junge aus Gelderland zu sprinten. Eine halbe Stunde später drang durch eine Maske aus Schlamm und Kuhscheiße ein feines Lächeln. Ich schloss die Augen und hörte die Matthäus-Passion auf Rädern.