hat hier noch jemand einen Zwerchfellbruch und Probleme damit (gehabt)?
Wenn ja, wie geht Ihr damit um oder wie seid Ihr die Probleme losgeworden?
Mein Hauptproblem ist nicht das Sodbrennen. Das hatte ich bisher ganz selten. Allerdings habe ich jetzt gerade das erste Mal überhaupt heftige Probleme damit und nehme seit 2 Tagen Omeprazol (einen Protonenpumpenhemmer, der dafür sorgt, daß die Magensäure gleich in geringerer Menge produziert wird). Diagnose war vor ca. 18 Jahren per Magenspiegelung ein Zwerchfellbruch mit nicht funktionierendem Magenverschluß.
Was mich am allermeisten stört ist, daß ich bei Wettkämpfen ständig den größten Teil der aufgenommenen Flüssigkeit (egal welche - Wasser oder Iso) beim Laufen wieder ausspucken muß. Sprich: Wenn ich vor dem WK was trinke und dann noch ein paar Schlucke beim Radeln, kommt mir das während des Laufens wieder hoch und zwar so, daß ich mich übergeben muß. Das ist definitiv kein klassisches Erbrechen (mit Würgen, Magensäure und ähnlichem) sondern nur die Flüssigkeit, die ich getrunken habe - als wäre sie nie im Magen angekommen. Auch mein Arzt sieht einen Zusammenhang zwischen dem Zwerchfellbruch und dem Übergeben. Eine Lösung dafür hat er aber nicht.
Für mich ist das mein Leistungsbegrenzer. Ich bin zwar schon relativ hoch belastet, wenn die Flüssigkeit hochkommt - oft passiert das an Steigungen oder auf den letzten Kilometern - aber weder kreislaufmäßig noch muskulär ausbelastet. Es gab auch schon Gelegenheiten, wo ich mich gerade noch ins Ziel retten konnte, mich da im Gebüsch übergeben habe und den herbeilaufenden Sanis gesagt habe, daß ich jetzt erstmal was essen und trinken gehe. Mir geht es dann wieder gut - als wäre nichts gewesen.
Ich kann mich seit meinem Sport-Wiedereinstieg vor ca. 3 Jahren an keinen Wettkampf ohne diese Probleme erinnern (habe nur jetzt erst den Zusammenhang hergestellt).
Vor einem Solo-10 km-Lauf habe ich ne ganze Weile nichts getrunken und hatte trotzdem Probleme. Nen Sprint bekomme ich vermutlich noch ohne Trinken hin, wenn es nicht zu warm ist, aber spätestens auf der OD muß ich auch was trinken.
Die typischen, im Internet zu findenden Tipps (abnehmen, nicht rauchen, kein Alkohol, öfter kleine Mahlzeiten, nicht zu spät essen, bestimmte Lebensmittel meiden) sind nur auf das Sodbrennen bezogen und bringen mich nicht weiter, weil ich das meiste davon schon seit ewig so mache - bis darauf, daß ich immer mal wieder zu spät esse, weil ich nach dem Sport halt noch Hunger habe .
Kennt das jemand? Hat das evtl. sogar jemand in den Griff bekommen hat?
Gibt es gute Tipps - kennt jemand Spezialisten, die sich mit dem Thema auskennen?
Ne OP, um den Zwerchfellbruch zu richten, würde ich gerne vermeiden, weil die Folgeprobleme alle noch viel schlimmer sein können. Falls allerdings jemand die OP gemacht hat, würden mich die Erfahrungen auch interessieren.
Viele Grüße,
Claudia
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Die Diagnose ist sicher?
Per Magenspiegelung einen Zwerchfellriß zu diagnostizieren stelle ich mir eher schwierig vor, aber vielleicht schreiben ja noch ein paar Humanmediziner was dazu.
Wenn doch, warum kein Verschluß per OP? Dann wäre doch Ruhe damit?!
Die Diagnose ist sicher?
Per Magenspiegelung einen Zwerchfellriß zu diagnostizieren stelle ich mir eher schwierig vor, aber vielleicht schreiben ja noch ein paar Humanmediziner was dazu.
Wenn doch, warum kein Verschluß per OP? Dann wäre doch Ruhe damit?!
Gute Besserung jdfls.
Also, wie genau das diagnostiziert wird, weiß ich nicht mehr - außer, daß ich ne Magenspiegelung hatte. Ist halt so lange her. Vielleicht sollte ich mir den Bericht doch mal kopieren lassen.
Ich hab schon so viel von Folgen der OP gelesen - zusätzlich zu den Standard-Risiken wegen Narkose und Co.
Es gibt inzwischen wohl mehrere Techniken. Die erste Kategorie ist eine, da werden Magenschlingen in 180, 270 oder 360 Grad um den Magenschließer gelegt. Hier kann es dazu kommen, daß die Schlinge zu eng ist, daß man nicht mehr aufstoßen und sich nicht übergeben kann (also auch nicht mehr bei Magen-Darm-Grippe oder Vergiftungen, da, wo es Sinn machen würde). Ist sie zu weit, nutzt sie nichts. Diese Methoden existieren zum Teil schon seit den 50er Jahren.
Bei der zweiten Kategorie wird keine Schlinge gelegt sondern nur der Magen repositioniert (ggfs. fixiert) und der Bruch geschlossen - mit oder ohne Netz. Über Langzeiterfolge gibt es hier keine Aussagen, weil die OP wohl erst seit 2005 angewendet wird.
Bei allen Methoden gibt es ne Menge zu lesen über Schluckprobleme und neue Magen-Darm-Probleme
Insgesamt raten auch die meisten Ärzte (außer den Chirurgen ) wohl auch von der OP ab, wenn nicht zwingend nötig.
Sprich: Ich hab Angst, daß es nachher schlimmer ist als vorher. Im Moment beeinflußt es meinen Sport - viele der Folgen würden meinen Alltag beeinflussen ...
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Geändert von PippiLangstrumpf (21.05.2011 um 13:08 Uhr).
Hey Pippi, das hört sich alles echt furchtbar an, du Arme, und noch dazu habe ich leider auch überhaupt keine Idee oder Tipp für dich ...
Die Angst vor der OP kann ich nachvollziehen und würde sie wohl auch nicht zwingend "versuchen", wenn es noch irgend anders geht. Allerdings nicht vernünftig hydriert an den Start zu gehen, während des Rennens nicht wirklich richtig Flüssigkeiten aufnehmen zu können ... das hört sich nicht sehr gesund an.
Ich drück die Daumen, dass du nun, da du die Diagnose kennst, in kürzerer Zeit mehr Informationen und brauchbare Tipps oder Erfahrungsberichte erhältst.
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Calvin: “Es ist keine Verweigerung. Ich bin nur sehr wählerisch mit der Realität, die ich akzeptiere.”
Du hast eine Zwerchfellhernie und die wird bei dir erworben sein und sicherlich am Hiatus oesophageus liegen (= Hiathushernie).
Und gaaaaanz sicher hast du keinen Zwerchfellriß, denn der wäre schon längst unter einer Notfallindikation operiert worden.
Liebe Grüße sendet
P.
Oh, ja, danke für die Klarstellung. Das hatte ich in TriVets Posting übersehen. Ja, es ist eine Hiatushernie - im Volksmund eben Zwerchfellbruch - und nicht Zwerchfellriß ...
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Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Die Diagnose ist sicher?
Per Magenspiegelung einen Zwerchfellriß zu diagnostizieren stelle ich mir eher schwierig vor, aber vielleicht schreiben ja noch ein paar Humanmediziner was dazu.
Wenn doch, warum kein Verschluß per OP? Dann wäre doch Ruhe damit?!
Gute Besserung jdfls.
Eine Zwerchfellhernie kann man per Magenspiegelung feststellen, da der Magen quasi durch die erweiterte Durchtrittstelle im Zwerchfell nach oben rutscht. Normalerweise liegt der Eingang in den Magen unterhalb des Zerchfells und damit hat es zusätzlich noch eine "Verschlussfunktion". Rutscht der Magen nun hoch, kann der Mageneingang nicht mehr dichtgehalten werden und das Hauptproblem ist meist Sodbrennen bzw. eine Entzündung der unteren Speiseröhre. Auch die kann man per Magenspiegelung feststellen.
Natürlich kann man erstmal versuchen, mit Säurehemmern die Folgen des Zwerchfellbruchs unter Kontrolle zu halten. Das eigentliche Problem wirtd damit natürlich nicht behoben.
Sollte trotz Medikamenten bzw. wenn Medikamente auf Dauer nicht erwünscht sind oder entsprechen starke Symptome auftreten, wäre die Therapie der Wahl eine sog. Fundoplicatio. Dabei wird der Magen wieder unter das Zwerchfell gezogen und mittels einer Naht am Zerchfell befestigt. Das wird im Rahmen einer laparoskopischen OP gemacht und ist halb so wild.
Bevor ich für den Rest meines Lebens Säurehemmer nehmen müsste, würde ich mich für eine OP entscheiden.
Das hängt natürlich alles von Deinen Beschwerden bzw. vom Leidensdruck ab.
Kläre das am besten mit dem zuständigen Chirurgen vor Ort.
Natürlich kann man erstmal versuchen, mit Säurehemmern die Folgen des Zwerchfellbruchs unter Kontrolle zu halten. Das eigentliche Problem wirtd damit natürlich nicht behoben.
Ja, das ist das, was mich ein bißchen stört: Medikamentös die Symptome unterdrücken. Zumal diese PPIs dafür sorgen, daß auch gewisse Nährstoffe nicht mehr so aufgenommen werden können wir normalerweise und man dann womöglich anfängt, das dann über NEMs auszugleichen
Und meine "Spuckerei" ist damit wahrscheinlich auch nicht behoben.
Zitat:
Zitat von marc74
Das hängt natürlich alles von Deinen Beschwerden bzw. vom Leidensdruck ab.
Naja, die bisher offensichtlich der Hernie zuzuordnenden Beschwerden - nämlich das Sodbrennen - waren bis vor 4 Wochen nicht so heftig.
Erst dann wurde das wirklich heftig und diese Woche ist die Erkenntnis mit der "Spuckerei" dazu gekommen. Wenn ich dann noch dazu zähle, daß ich inzwischen wegen allergischem Asthma und chronischer Nebenhöhlenentzündung Cortison nehme und das evtl. sogar auch von der Hernie bzw. dem Reflux kommen könnte (so eine Aussage hab ich im Internet gefunden) ... dann fange ich natürlich an, mir Gedanken zu machen
Naja, erstmal sehen, wie die Medis anschlagen.
Nichtsdestotrotz (oder gerade deswegen) freue ich mich über Tipps und Tricks zu dem Thema
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...