Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, daher seht es mir nach, wenn ich irgendwas wiederhole:
Sicherlich sind solche Weltrekorde zu heutiger Zeit eher fraglich und werden schnell, selbst durch die Medien, mit Doping in Verbindung gebracht. Und diese Steherfertigkeiten, wie man es z.B. auch in der 4x100m Staffel sehen konnte, wo unser aller Liebling Alain Bernard auf den letzten Metern geradezu vernascht wird, überrascht.
Wobei... Ist es bei solchen Trainingsumfängen, wie sie z.B. in den USA absolviert werden unmöglich?
Ich glaube es ist auch auf natürlichen Wege möglich (es würde mich allerdings nicht wundern, wenn es anders zustande käme), wenn man mal die Gegebenheiten vergleicht:
Ein Amerikaner wie Phelps muss nur trainieren und siegen. Mehr nicht. Der Jung wurde dermaßen gelenkig gemacht, dass ihm ärztlicherseits verboten wird, mal eine Runde Joggen zu gehen, da das die lockeren Bänder nicht halten würden. Phelps ist Perfektionist, er verbessert stets seine Wenden und Starts (sie sind mitlerweile perfekt!) und arbeitet hart an seinen Schwächen (Brust). Der gute hat alle Möglichkeiten der Regeneration - eben ein Vollprofi. Zudem starten die großen Nationen mitlerweile bei vielen internationalen Wettkämpfen, was auch lange Zeit anders war (denke da an Thorpe ).
Denke ich an das deutsche System der Sportsoldaten oder Polizisten in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht (bzw. denke ich mir meinen Teil dazu). Viele studieren auch nebenher oder müssen (wie z.B. bei der Polizei) ne Ausbildung machen, die dann vllt. von 3 auf 4 Jahre gedehnt ist, aber trotzdem einen Aufwand darstellt. Dann kommt ein sportlicher Leiter des Teams hinzu, der keine Durchsetzungsmöglichkeit gegenüber den Heimtrainern hat, so dass ein jeder irgendwie vor sich hindümpelt. Dann startet keiner bei der EM. Dann hat man ein billiges Plagiat vom Speedo-Anzug, bei dem nichtmehr die Muskeln komprimiert, sondern abschnürt werden. Die Liste der Gründe für ein derartiges Scheitern kann beliebig weitergeführt werden...
Das Prinzip ist einfach: Alltagsbelastungen vermeiden und mehr trainieren.
Dann kommt ein verdammt schnelles Becken und ein perfekter Anzug dazu.
Dann passt das auch.
Klingt alles durchweg plausibel. Es wird wohl aber leider zu einem großen Teil im Dunkeln bleiben, an was die Leistungssprünge derzeit tatsächlich liegen. Dass bei ALLEN neuen Weltrekorden alles mit rechten Dingen zugeht, glaube ich jedoch auf keinen Fall. Aber das hast du ja ebenfalls nicht behauptet.
Brutal hartes Training als Indiz zu nehmen, dass nicht gedopt wird, halte ich vorsichtig gesagt für fragwürdig.
Manche Umfänge und Intensitäten werden durch´s Dopen doch überhaupt erst möglich. In den Bereichen dopen die Leute doch nicht, um mit weniger Training top zu sein (na ja, ausser Ulle vielleicht ), sondern um noch mehr trainieren zu können, siehe Hereido Interview.
Kann man nicht eher von der Uterlegenheit einzelner Nationen reden, wie z.B. den Deutschen? Es haben schon so einige Nationen edelmetall geholt. Und die meisten haben sich deutlich verbessert, man denke nur an die 4*100, wo 7 Mannschaften unterm alten WR geblieben sind. Die haben eben alle diese Verbesserungen umgesetzt.
Yo, seh ich auch so. Doping hin oder her, auch in einer komplett sauberen Welt hätten die Deutschen jetzt vermutlich keine Medaille mehr.
Es kann m.E. halt nicht sein, dass Heimtrainer in der Olyimpiavorbereitung mehr Einfluß haben als Verbandstrainer. ...
Wie siehst Du das jetzt, die Rolle der Heimtrainer, nach dem 1. Platz von Steffen?
Ihr Schwimmtrainer aus der ehemaligen DDR ist ein klassischer Fall von Heimtrainer, jetzt bei der SG Neukölln (sonst schreibt der Spiegel leider nur schreckliches über Berlin-Neukölln), welcher auch die Franziska v. A. trainierte, und wo es in der Vergangenheit einiges brauchte, damit er die Schwimmer bei wichtigen Wettkämpfen begleiten durfte. Ohne diesen Heimtrainer vermutlich keinen 1. Platz.
Wie siehst Du das jetzt, die Rolle der Heimtrainer, nach dem 1. Platz von Steffen?
Ihr Schwimmtrainer aus der ehemaligen DDR ist ein klassischer Fall von Heimtrainer, jetzt bei der SG Neukölln (sonst schreibt der Spiegel leider nur schreckliches über Berlin-Neukölln), welcher auch die Franziska v. A. trainierte, und wo es in der Vergangenheit einiges brauchte, damit er die Schwimmer bei wichtigen Wettkämpfen begleiten dufte. Ohne diesen Heimtrainer vermutlich keinen 1. Platz.
Nicht anders - denn so ein klassischer Fall ist das nämlich nicht. Der von Dir angesprochene Trainer (Norbert Warnatzsch) ist an vorderster Front im Verband aktiv. Er ist im Trainerstab der Nationalmannschaft und betreut den Olympiastützpunkt Berlin.
Wenn hier also die Zusammenarbeit nicht klappen würde, wäre der Gute Schizophren.
Heute gabs einen guten Grund, die Erklärung "Becken, Wasser, Anzüge, saubere Luft" als wesentlichen Grund der Rekorde anzunehmen: die 1500m Zeiten. Eigentlich hätten da jetzt deutliche Verbesserungen zu sehen sein müssen aber nix ist.
Stützt (zumindest für mich) meine Vermutung, dass da Mittelchen im Gebrauch sind, die eben genau auf diese kurzen Distanzen effektiv wirken.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Stützt (zumindest für mich) meine Vermutung, dass da Mittelchen im Gebrauch sind, die eben genau auf diese kurzen Distanzen effektiv wirken.
Widerspricht das nicht dem 5k Test, den MP im Frühjahr geschwommen ist? Ich denke, da wird nur ne kleine Truppe (der Schwimmer) ausgestattet. Evtl Länderübergreifend, damits nicht zu eindeutig wird. Angeblich sind 16 WR von nur 6 Schwimmern aufgestellt worden. Ein paar Amis schwimmen übrigens auch hinterher.
Zu den 1500m, da wurde gesagt, es gäbe in den USA Probleme, Schwimmer für diese Strecke zu begeistern. Ist vielleicht für die Zuschauer zu uninteressant, man kann mehr Geld mit den kurzen Sprints verdienen (die passen auch besser zwischen die Werbeblöcke).
Ciao
Joerg
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Widerspricht das nicht dem 5k Test, den MP im Frühjahr geschwommen ist?
Wenn der denn stimmt. Ich kann das offen gestanden nicht so recht glauben, 5000m in 46:30 min und andere haben das ja auch hier angezweifelt. Wenn er das kann, warum hat er dann nicht noch die neunte Medaille locker mitgenommen?
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Kenneth Gasque
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