Sprachgesteuerter Indiglo-Heartrate-Powermeter versus Baumwollstrumpfhose mit Strickhandschuhen
Das Equipment zum Morgensport
Keine neue Woche ohne einen weiteren Leitfaden aus dem Manifest der Schattenkämpfer und Logbuch der Bettflüchter!
Dieses Mal behandeln wir die fundamentale dritte Grundsäule – das Material.
Vorab noch eine Information für alle, die jetzt enttäuscht abwinken und direkt rüber zum Bild-Girl des Tages surfen wollen:
Es wird nach diesem Exkurs in die Welt der Technik mit zusätzlichen Bildungsinitiativen aus der Welt des Frühsports weiter gehen!
Auch wenn ich unlängst von lediglich drei Pfeilern sprach, so bezog sich diese gewollt-irreführende Behauptung auf die statistisch erwiesene, beschränkte Aufmerksamkeitsschwelle eines normalintelligenten und sporttreibenden Lesers.
Dieser Bundes-Dummy weiß, dass „Kinderüberraschung“ Spiel, Spaß und… (wer weiß es?) bedeuten, „Ritter-Sport“ quadratisch, praktisch und… (na was wohl?) sind.
Ich vermute ja auch, dass in den späten 70-ern daher der Triathlon mit 3 Disziplinen auskommen mußte, mehr ließ sich damals intellektuell nicht umzusetzen.
Mittlerweile sind wir hier im Forum der sportlichen Speerspitze der Gesellschaft aber in der Lage, mehr neue Reize zu verarbeiten und daher könnt Ihr Euch beruhigt auf der Rolle/dem Laufband/der Blackroll zurücklehnenen.
Hier werden wir die ganze, allumfassende Wahrheit knallhart und brutalstmöglich aufklären und im Detail erörtern!
Zurück zum Thema – Das Material.
War dies bisher für die Wenigsten ein Problem, so wird es spätestens nach den folgenden Enthüllungen definitiv eins werden!
Problemstellung Bekleidung
Wären wir jetzt bei Men in Black (und ich würd‘ weiß Gott was dafür geben, dass wir es für heute einmal sein könnten!) würde ich jetzt meine Ray Ban aufsetzen und Euch alle blitzdingsen!
Vergesst was Ihr über funktionelle Kleidung wisst, zu wissen gedenkt oder – noch schlimmer – Euch die Konsumratten glauben machen wollen, dass ihr es angeblich wissen solltet. Beim Frühsport sind die Gesetzmäßigkeiten der Freizeitoptimierer und Sonnenlichttrainierer – kurzgefasst: der werberelevanten Zielgruppe jeglichen Schlüppernähers und Turnschuhschneiders – außer Kraft gesetzt.
Während die Müßiggänger und Morgenrotmeider sich mehrmals über Temperatur, Niederschlag, Windrichtung, Sonnenstand, tagesaktuelles Horoskop und Bauernkalender informieren, bevor sie ihre 30 minütige Laufbandeinheit im Wintergarten starten, ist der Schattenkämpfer Miss/Mr. Effizienz in Personalunion:
Aufstehen, kombiniertes Zähneputzen/Pippi/Glas Wasser/Finger-aus-dem-Badfenster-halten in einem Aufwasch und ohne Positionswechsel.
Beim Gang zur Klamottenkiste die gesammelten Informationen blitzartig in eine virtuelle Bekleidungsabfolge transferieren, diese im Dunkel des Kellers/Flurs mit schlafwandlerischer Sicherheit, einstudiert und optimiert durch hunderte vorherige Einheiten, anlegen, während parallel dazu die Stirnlampe aufgesetzt, der GPS-Wecker angelegt und die Tempos eingesteckt werden (Querleser-Verweis: siehe Fachbeitrag zum Thema Stoffwechsel in der Ausgabe in KW 8/2014).
Dann der schnelle Schritt in die klare Morgendämmerung, das Setzen auf den Hocker zum Schuhanziehen, das Fluchen über:
A) Den nassen Arsch falls Regen, daher beeilen und losrennen, dabei hoffen, dass der GPS-Wecker ein Signal durch die dichten Wolken kriegt – dass kann je nach Hersteller dauern und falls man kein Freund von Regenbekleidung ist oder klamm bei Kasse und sich aktuell keine GoreSympaAdiWasWeißIch-Texklamotten leisten kann, empfehle ich Polar, da man hier im Glücksfall bis zu 15 Minuten auf den Signalton „Empfang“ wartet und somit nicht merkt, dass einem die Tropfen bereits nach einem Kilometer ungebremst über Rücken&Rinne strömen.
B) Den kalten Arsch wegen gefrorener Sitzfläche, daher beeilen und noch schneller losrennen, da die Handschuhe noch im Flur liegen, die Türe aber bereits in’s Schloß gefallen ist und der GPS-Wecker piept, jeder Meter zählt!
C) Den Wärmeeinbruch, da man sich nach den Tagen (A) und (B) ausgerechnet heute mit doppelt regendichter Winterbekleidung und polarexpeditionserprobten Eskimohandschuhen ausgerüstet in das Abenteuer wagt. Als Speerspitzler dauert dieser klitzekleine Anflug leichten Frusts allerding nur bis zum Piepen des GPS-Empfängers, denn bereits jetzt hat der Frühsportpartisan den Ärger in Motivation transformiert – man ist sowieso noch 3kg vom angestrebten Juli-Wettkampfgewicht entfernt und warum dieses nicht mit einer ausgefeilten Schwitzeinheit bereits im Februar erreichen?
Fazit bei allen drei Szenarios: Und „Los“ – für die Kommandos „Auf die Plätze“ sowie „Fertig“ war keine Zeit für die Helden des Morgenrots - Es gibt kein Weg zurück!
Mist,meine Hunde wollen mir raus, muß weg, daher:
Fortsetzung zu den Bereichen Textil, Schuhwerk, Technik folgt demnächst – dranbleiben!