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Diagnose Hüftarthrose im fortgeschrittenen Stadium - Seite 3 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 02.11.2016, 13:54   #17
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Ravistellus Beitrag anzeigen
...Ich war bei ca. 10 Ärzten (ergab sich durch die Umstände im Laufe der Jahre so). Über eine lange Zeit hat jeder etwas anderes gesagt (ich war u.a. auch bei der orthopädischen Diagnostik der Uni Potsdam). Etwa die Hälfte sagte, es sei Arthrose (Cox-Arthrose um genau zu sein), die anderen schworen Stein und Bein, dass es keine Arthrose ist. Letztlich war es wohl eine. Selbst ich konnte das - zumindest am Ende - auf dem Röntgenbild erkennen.

Vor 1,5 Jahren dann eine Hüfte-TEP bekommen. Die Beweglichkeit hat enorm zugenommen, der Rücken hat sich erholt, ...

Als größtes Problem habe ich lange Zeit empfunden, dass mir als Patient die Verantwortung zugeschoben wurde. Ich hatte ein Dutzend Meinungen und jede/r sagte, das müsse ich jetzt selbst entscheiden. Kriterien, anhand derer ich eine Entscheidung treffen könnte, wurden mir aber kaum genannt. Ich habe es letztlich aus dem Bauch heraus und anhand der zu erwartenden Lebensqualität entschieden. Obwohl mir Physios entschieden abgeraten und Ärzte entschieden gedrängt haben (bei einer Beratung zur Hüft-TEP kam ich mir vor wie beim Gebrauchtwagenhändler; der Arzt wollte mich sofort operieren und das war 6 oder 7 Jahre vor meiner dann durchgeführten OP, da war ich Anfang 40!), ich aber eigentlich Physios mehr traue als Ärzten, habe ich mich dann für die OP entschieden. ...:
Ein sehr typischer Verlauf, den du da beschreibst und aufgrund der Infos, die du lieferst, hast du mit der Entscheidung zur OP wohl richtig gelegen.

Eine unbehandelte Coxarthrose (Hüftgelenksverschleiß) führt im Verlauf sehr häufig durch die sich entwickelnde Gelenkfehlstellung zu ernst zu nehmenden LWS-Problemen und oft auch zu einer sekundären Gonarthrose (Kniegelenksverschleiß). Das muss man immer als Patient im Hinterkopf haben. Es geht bei einer künstlichen Hüfte nicht nur darum, das Hüftgelenk zu behandeln, sondern mehr noch darum, die benachbarten Gelenke vor Fehlbelastung zu schützen.
Die Entscheidung wann der passende Zeitpunkt für die Implantation einer Endoprothese ist, sollte aber in der Tat der Patient treffen und nicht der Physio (der über Jahre an einer v.a. konservativen Therapie verdient) und auch nicht der Arzt, der (sofern Operateur) an einer Operation verdient.

Welches Ausmaß an Arthrose für jemanden noch hinsichtlich der Lebensqualität akzeptabel ist, hängt halt stark vom jeweiligen Lebensstil ab. Sowohl Leute mit wenig Bewegung, die jede Besorgung mit dem Auto erledigen und in der Freizeit eher lesen/ fernsehen und auch im Beruf eine sitzende Tätigkeit haben, als auch aktive Menschen, die täglich schwimmen, radfahren und spazieren gehen kommen oft mit einer im Röntgenbild weit fortgeschrittenen Arthrose noch sehr gut zurecht, haben nur wenig Leidensdruck und können sich dementsprechend sehr spät (oder gar nicht) operieren lassen.

Die Leute zwischen diesen beiden Extrempolen, also Menschen die nicht täglich aber relativ häufig Sport treiben und dann auch oft gelenkbelastendere Sportarten als die oben genannten bevorzugen (z.B. Joggen, Bergsteigen, Tennis, Golf, Skifahren) haben meiner Erfahrung nach schon bei geringeren Arthrosestadien größeren Leidensdruck und lassen sich demzufolge auch schneller von einer H-TEP-Operation überzeugen.

Wir können uns in Deutschland sehr glücklich schätzen, dass bei uns die Patienten selbst diese nicht einfache Entscheidung treffen dürfen zumal die Gesamtkosten eines künstlichen Hüftgelenkes (inklusive Nachbehandlung und Verdienstausfall) bei mindestens 20 000 Euro (meist eher 30 000) liegen weshalb in vielen anderen Gesundheitssystemen z.B. Skandinavien, Großbritannien, Frankreich u.v.m. tatsächlich im wesentlichen allein von Ärzten entschieden wird, wer so eine Operation finanziert bekommt, wobei dann auch ohne dass es der Patient weiß, Faktoren wie Alter, Restlebenserwartung, vorhandene Operationskapazitäten in die Entscheidung (Op ja oder nein und wenn ja, welches Prothesenmodell) mit hineinspielen.
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Alt 02.11.2016, 18:24   #18
Ravistellus
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Registriert seit: 03.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 1.351
Zitat:
Zitat von Kai Beitrag anzeigen
Noch ein kleines Zitat vom Freitag bei der Diagnose:
„wir haben bei Patienten schon Implantate eingesetzt, deren Hüftgelenk besser ausgeschaut hat als Ihres“
Den Spruch habe ich auch einige Male gehört, als ich mir ein paar Kliniken in meiner Gegend angesehen habe.
__________________
Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
Ravistellus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.11.2016, 18:30   #19
Ravistellus
Szenekenner
 
Benutzerbild von Ravistellus
 
Registriert seit: 03.05.2007
Ort: Berlin
Beiträge: 1.351
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen
Wir können uns in Deutschland sehr glücklich schätzen, dass bei uns die Patienten selbst diese nicht einfache Entscheidung treffen dürfen
Irgendwie war mir das auch bewusst, aber emotional habe ich mich oft allein gelassen gefühlt. Dass es andererseits ein Privileg ist - auch z.B. meinem Arbeitgeber zu sagen: So, jetzt lasse ich das machen und bin dann mal für 6 Wochen weg und wann ich das mache, ist allein meine Sache - war mir mehr vom Kopf her klar. Von den Ärzten (oder auch Sozialarbeitern in den Kliniken, die diesbzgl. geschult wären) hätte ich mir mehr strukturierte Beratung gewünscht, also Hilfestellung wie ich zur Entscheidung komme - TEP-Coaching sozusagen .
__________________
Per aspera ad astra! (Auf mühsamen Wegen zu den Sternen)
Ravistellus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.11.2016, 19:17   #20
tschorsch
Szenekenner
 
Registriert seit: 24.01.2010
Beiträge: 256
Zitat:
Zitat von Kai Beitrag anzeigen
..............
Auf meine Frage wie ich dagegen ansteuern kann wurde nur drum herum geredet.
Der Abschluss war: „wenn die Schmerzen zu groß werden, dann nehmen Sie Schmerztabletten.
Sie sollten dann in 4-5 Jahren wieder zum röntgen kommen um den Verlauf zu kontrollieren.“

...........

Im Grund ist diese allgemeine Empfehlung gar nicht falsch.

Sie spiegelt das wieder wie es bei mir in den letzten 8 Jahren lief, bevor ich mir diesen September dann habe die neue Hüfte einsetzen lassen.

Erste Schmerzen waren mit Mitte 50 nach intensivem Schifahren. Dann Röntgen und die anhand des Bildes auch für mich völlig unzweifelhafte Diagnose einer fortgeschrittenen Coxarthrose.
Ich bin nicht zum Orthopäden (bin aber selbst Arzt anderer Fachrichtung). Ich hab einfach gerechnet, dass bei einer wahrscheinlichen Standzeit der neuen Hüfte von gut 20 Jahren ein OP-Termin möglichst weit jenseits der 60 günstig wäre. Auf Sport völlig zu verzichten kam jedoch nicht in Frage.

Habe dann das Laufen massiv reduziert (zuvor einige Marathons) und mir gesagt, da passt doch Triathlon ganz gut. Die Folge waren dann 4 schöne triathletische Jahre bis hin zur Langstrecke. Den Mara bin ich da allerdings zu größeren Teilen gegangen.

Dann kamen schöne Jahre mit viel Radeln und völlig ohne Laufen, aber mit häufigen langen Wanderungen.

Die letzten 2 Jahre musste ich schmerzbedingt auch das Wandern aufgeben. Das Radeln wurde weniger intensiv, aber bis dieses Jahr waren noch ausgedehnte Touren, einschließlich Passfahrten in den Alpen möglich.

Seit diesen Sommer waren die schmerzbedingten Einschränkungen so, dass das Radeln auch keinen wirklichen Spass gemacht hat. Konsequenz war die OP im September. Von den ersten Schmerzen bis zur OP waren da fast 9 Jahre vergangen.

Das war ein für mich überraschend wenig großer Eingriff (Op-Zeit 45 min in spinaler Narkose. Hab mich die ganze Zeit mit dem Anästhesisten unterhalten). 5 Tage nach der OP konnte ich die Stöcke wegstellen. 2 Wochen danach mit dem Fahrrad zur ambulanten Reha fahren (o.k. die haben mich ordentlich ausgeschimpft deshalb).
Jetzt 8 Wochen nach OP fühlt sich die Hüfte quasi normal an. Hab halt noch muskuläre Defizite.

Was für mich wichtig war:
  • - selbst bestimmen was, wann, wie läuft
  • - meine Aktivitäten so weit unvermeidlich anpassen, aber nicht mehr
  • - durch intensives Beüben (Studio) Kraft und Beweglichkeit erhalten, dabei auch
    über die Schmerzgrenze gehen
  • - Keine Angst vor Schmerzmitteln. Das gute alte Diclofenac hat es mir bei zuletzt
    täglicher Einnahme ermöglicht aktiv zu bleiben und die OP deutlich nach hinten
    zu schieben. Entzündungshemmer haben sicher auch einen protektiven Effekt
    für das Gelenk, weil entzündliche Reize zusätzlich knorpelschädigend wirken.
    Ich habs völlig problemlos vertragen. Dass das nicht für jeden gilt
    ist mir klar.

Tschüss Tschorsch
tschorsch ist offline   Mit Zitat antworten
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