Streng genommen ist es nicht erlaubt, denn die erlaubten Fortbewegungsarten sind bei der abschließenden Disziplin nur Rennen und Gehen.
Kriechen auf allen Vieren, das im Ironman z.B. Erlaubt ist, ist bei der ITU verboten. Gezogen oder geschleppt werden von anderen ist sowohl bei der ITU als auch bei Ironman-Rennen verboten.
Nach meinem Dafürhalten ist gezogen werden beim Laufen vom Regelwerk nicht gedeckt, genauso wie gezogen werden beim Schwimmen, aber in der Außendarstellung des Sportes hätte man sich vermutlich keinen Gefallen getan, wenn man die beiden disqualifiziert hätte.
Allerdings muss man irgendwo eine rote Linie ziehen. Was ist, wenn Alistair das nächste mal Jonathan huckepack nimmt?
Habe gerade nochmal die ITU-Regeln im Detail nachgelesen und bin jetzt der Meinung, dass man Johnny nicht nur hätte disqualifizieren können, sondern eigentlich disqualifizieren müssen gemäß
Zitat:
Paragraph 2.1.XIII
Athletes will:...
Compete without receiving assistance other than from event personnel and officials;
Wenn auch die direkte gegenseitige Hilfe durch Athleten erlaubt wäre, dann müsste hier stehen "Event personnel, officials and other athletes".
Es war also zweifellos zulässig, dass sich Johnny 400m vor dem Ziel auf einem Offiziellen am Straßenrand aufgestützt hat. Da aber Alistair weder "official" (ITU-Schiedrichter, technische Delegierte etc.) noch "Event personnel" (Helfer, Volunteers etc.) ist, war direkte Hilfe (Ziehen, Schieben) unzulässig.
Wäre ich Mario Mola hätte ich sicher nicht Protest eingelegt, da die innerfamiliäre Hilfe einfach menschlich mehr als verständlich ist, aber nach meinem Dafürhalten hätten es die ITU-Officials auch ohne offiziellen Protest ahnden müssen, weil es einfach zu einer gravierenden Wettbewerbsverzerrung geführt hat.
Wenn keiner schneller Laufen kann als einer, der einen andern Huckepack trägt? Von mir aus... Aber es ist schon klar, was du eigentlich sagen willst.
Die Art der "Hilfe" der beiden ist mir dann doch lieber, als absichtliche Prügeleien im Wasser und das Ändern beim Ausstieg aus dem Wasser.
Wäre ich Mario Mola hätte ich sicher nicht Protest eingelegt, da die innerfamiliäre Hilfe einfach menschlich mehr als verständlich ist, aber nach meinem Dafürhalten hätten es die ITU-Officials auch ohne offiziellen Protest ahnden müssen, weil es einfach zu einer gravierenden Wettbewerbsverzerrung geführt hat.
Ich glaube die Offiziellen waren genauso froh wie ich, dass Schoeman vor den Brownlees im Ziel war, denn sonst hätte diese Geschichte ja direkt über den WM Titel entschieden. So konnte sich Mola den Titel unabhängig von der Disqualifikation sichern. Sonst wäre da nochmal eine ganz andere Brisanz drin...
Habe gerade nochmal die ITU-Regeln im Detail nachgelesen und bin jetzt der Meinung, dass man Johnny nicht nur hätte disqualifizieren können, sondern eigentlich disqualifizieren müssen gemäß
Wenn auch die direkte gegenseitige Hilfe durch Athleten erlaubt wäre, dann müsste hier stehen "Event personnel, officials and other athletes".
Es war also zweifellos zulässig, dass sich Johnny 400m vor dem Ziel auf einem Offiziellen am Straßenrand aufgestützt hat. Da aber Alistair weder "official" (ITU-Schiedrichter, technische Delegierte etc.) noch "Event personnel" (Helfer, Volunteers etc.) ist, war direkte Hilfe (Ziehen, Schieben) unzulässig.
Wäre ich Mario Mola hätte ich sicher nicht Protest eingelegt, da die innerfamiliäre Hilfe einfach menschlich mehr als verständlich ist, aber nach meinem Dafürhalten hätten es die ITU-Officials auch ohne offiziellen Protest ahnden müssen, weil es einfach zu einer gravierenden Wettbewerbsverzerrung geführt hat.
Danke für's Nachschauen, ich hatte das auch so in Erinnerung, war mir aber nicht sicher.
Hafu, weißt denn, ob es denn einen potenziell "Geschädigten" gibt? Wenn Johnathan nicht oder eben noch später ins Ziel gekommen wäre, wäre dann die Gesamtwertung davon beeinflusst?
Wenn ja, verstehe ich die Handhabung nicht, dann muss disqualifiziert werden, wenn es wurscht ist, dann finde ich das gut gelöst.
Ich glaube die Offiziellen waren genauso froh wie ich, dass Schoeman vor den Brownlees im Ziel war, denn sonst hätte diese Geschichte ja direkt über den WM Titel entschieden. So konnte sich Mola den Titel unabhängig von der Disqualifikation sichern. Sonst wäre da nochmal eine ganz andere Brisanz drin...
Die Story als solche ist gigantisch und es wird vermutlich einer der Sport-Momente dieses Jahres überhaupt werden und dem ITU-Triathlon viel zusätzliche PR bescheren wie weiland das Crwawl-Finish von Julie Moss der Popularität des Ironmans unglaublich geholfen hat und zum Mythos Kona maßgeblich beigetragen hat.
Nicht umsonst ist im Ironman-Regelwerk (im Ggs. zur ITU) Kriechen (=Crawl) als Fortbewegungsart beim Laufen nach wie vor erlaubt.
Von daher hätte eine Disqualifikation wohl keinen guten Eindruck nach außen, auf die Öffentlichkeit, die sich mit dem Regelwerk nicht so auskennt, gemacht, aber man muss sich wohl in der TK der ITU schon mal im Detail fragen, wie man das Regelwerk in diesem Bereich präzisiert: Wenn man selbstständiges Kriechen explizit verbietet, und nicht mal erlaubt, dass sich ein Athlet bei einer Kurve an einem Laternenmast festhält, kann man eigentlich "gezogen werden" "geschleppt werden" als Fortbewegungsarten beim Schwimmen, Radfahren und Laufen nicht erlauben.
Zitat:
a.) The athletes will:
(i) Run or walk;
(ii) Wear the official race number (applicable always in the AG events. For other events, the TD can make it mandatory and athletes will be informed in the race briefing);
(iii) Not crawl;
(iv) Not run with a bare torso;
(v) Not run with a bike helmet on;
(vi) Not use posts, trees or other fixed elements to assist manouvering curves;
Danke für's Nachschauen, ich hatte das auch so in Erinnerung, war mir aber nicht sicher.
Hafu, weißt denn, ob es denn einen potenziell "Geschädigten" gibt? Wenn Johnathan nicht oder eben noch später ins Ziel gekommen wäre, wäre dann die Gesamtwertung davon beeinflusst?
Wenn ja, verstehe ich die Handhabung nicht, dann muss disqualifiziert werden, wenn es wurscht ist, dann finde ich das gut gelöst.
Es gibt Preisgelder für die Tageswertung und Preisgelder für die Gesamtwertung.
Ohne Hilfe von Alistair wäre Johnny vermutlich überhaupt nicht ins Ziel gekommen, so wie er getaumelt ist. 400m können verdammt lange sein, wenn man sich nicht mehr auf den Beinen halten kann. Und "kriechen" ist ja als Fortbewegungsart verboten. Zumindest wäre Jonathan nicht unter den ersten 20 ins Ziel gekommen, die beim Grand Final Preisgeld erhalten.
Da es fürs Grandfinal doppelte Punkte gibt wurde durch die Bruderhilfe sowohl die Tageswertung als auch die Gesamtwertung gravierend beeinflusst (für alle außer Shoeman).
Für den zweiten Platz in der Tageswertung erhielt Johnny Brownlee 12.000 USD, dafür dass er mit Hilfe von Alistair in der Gesamtwertung zweiter statt dritter wurde erhält er rund 20 000 USD mehr.
Alarza hat also rund 30000 USD auf diese Weise verloren und alle anderen in der Tageswertung von Cozumel sind einen Platz weiter hinten mit entprechend weniger Preisgeld, als sie es durch die Aktion sonst gewesen wären.
Hafu, weißt denn, ob es denn einen potenziell "Geschädigten" gibt? Wenn Johnathan nicht oder eben noch später ins Ziel gekommen wäre, wäre dann die Gesamtwertung davon beeinflusst?
Wenn ja, verstehe ich die Handhabung nicht, dann muss disqualifiziert werden, wenn es wurscht ist, dann finde ich das gut gelöst.
Echt jetzt? Die Regelauslegung innerhalb eines Rennens darf doch nicht von einer Serienwertung abhängen!
Meines Erachtens wurde hier die Grenze der erlaubten Hilfeleistung weit überschritten. So nett das von Alistar war und so cool das im Fernsehen rüberkam - wer nicht mehr in der Lage ist, alleine den Weg Richtung Ziel zu finden, muss imho disqualifiziert werden.