...und was glaubst du was das innenministerium sagt/macht, falls deutschland in tokio ne staffelmedaille holen würde. die würden vor freude hoch und runterspringen, völlig egal, wie das einzelrennen ausgeht.
Wie kommst du auf die Idee, dass Deutschland in der Staffel derzeit oder 2020 irgendwelche auch nur angedeutete Medaillenchancen haben könnte?
Zur Europameisterschaft nach Kitzbühel hat die DTU gleich überhaupt gar keine Staffel gechickt und so nicht mal irgendwelche Erfahrungen mit diesem Format machen können. Weitere Möglichkeiten für nationale Mixed Relay Staffeln gab es 2017 nicht.
Da gerade bei den Mixed Relay Staffeln der Radleistung der einzelnen Athleten besonderes Gewicht zukommt, da sich das Feld meist spätestens ab dem zweiten Starter in viele einzelen Grüppchen aufsplittert und die DTU seit Jahren systematisch ihre talentierten Radfahrer aussiebt bzw. in den 70.3 und ironman-Bereich drängt, sehe ich gerade für Medaillenchancen in der Team Relay-Staffel absolut schwarz. Es wird für die DTU enorm schwierig überhaupt in den Kreis der Nationen zu kommen, die in Tokio eine Staffel nominieren dürfen, denn der Qualifikationsprozess dafür ist schwierig.
Alleine wenn man sich das Staffelrennen der Commonwealth-Games angesehen hat, wo Australien mit Ashley Gentle, Birtwhistle, Matthew Hauser, Backhouse gewonnen hat, sehr junge Athleten, die alle top Radfahren können und in drei Jahren wahrscheinlich erst ihr Leistungshöchstalter erreicht haben, daneben noch den unendlichen Pool der US-Athleten, GB und Frankreich gerade für dieses Format sieht, die rasant aufstrebenden Nationen wie Norwegen, Dänemark, Schweiz beobachtet, kann ich da nicht mal im Ansatz irgendwelche Medaillenchancen für Deutschland erkennen.
also ich habe jetzt mal nur die immer sehr gut besetzten staffeln in hamburg rausgesucht: 2014: 6., 2015: 4., 2016: 3., 2017: 10. (mit einer mittlerweile auch von der dtu erkannten schlechten besetzung). für einen guten top10 platz ist deutschland dort imme rgut. mit etwas glück podium. das kann man von keinem einzelstarter auf der OD behaupten zur zeit.
Bei den von dir genannten besseren Plazierungen vor 2017 waren jeweils mindestens drei Athleten dabei, mit denen sich die DTU mittlerweile überworfen hat bzw. die ihre (ITU-) Karriere beendet haben. Mit Robisch, Zipf, Buchholz, Philippin, Justus oder Löschke braucht man glaube ich nicht ernsthaft für eine Team Relay in Tokio kalkulieren.
zunächst einmal ist es eine these, dass die tests MIT radfahren anders ausgehen würden, als ohne. in der regel sind die athleten, die bei den tests vorne sind, auch bei den triathlons vor den "radfahrern". und das ist keine these, sondern fakt. leider wird hier oft ein bild gemalt, dass der test mit radfahren ein völlig anderes bild ergeben würde als ohne radfahren. ich glaube das nicht.
...
Was heißt glauben? Du solltest es doch wissen, was die besten Athleten der letzten drei Jahre vom Test im späteren Verlauf der Saison abgeliefert haben.
Vergleich doch einfach mal grob die Ergebnisse der Leistungstests der letzten drei Jahre (bei Junioren und Elite) mit den Leistungen bei den nationalen und internationalen Saisonhöhepunkten vier bis fünf Monate später.
Die beiden einzigen, bei denen ich eine klare Korrelation zwischen guter Testleistung und guter späterer Sasonleistung sehe sind Nieschlag und Lindemann. Die bringen in der Tat zuverlässig gute Leistungstests ohne später bei wichtigen Rennen abzufallen (bei Lindemann streng genommen aber eigentlich auch nur, wenn man ihre Leistungen auf der Sprintdistanz betrachtet, auf der Olympischen Distanz ist das Bild dann schon uneinheitlich). Bei allen anderen Athleten im Junioren und Elite-Bereich(ich beziehe mich auf die ersten 4 bis 5 des Tests) gibt/ gab es reproduzierbar in den letzten Jahren stets einen deutlichen Abfall , v.a. wenn man die Test-Leistung mit späteren Leistungen auf der Olympischen Distanz versucht zu korrelieren(das ist nämlich die Einzeldistanz, die in Tokio ausgetragen wird und auf die sich ein aus Bundesmitteln geförderter Verband konzentrieren sollte).
... wir reden von 10-15 athleten (m/w) denen... weltcuprennen finanziert werden. ich glaube es fehlt einfach an geld noch 20-30 potentiellen EC startern die rennen europaweit zu finanzieren.
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... Nominierungskriterien für die Meldung und Teilnahme an ITU World Cups (WC) 2018
Die Organisation, die Finanzierung einschließlich der Startgeldzahlung und die Einhaltung der Wettkampfregeln (einschließlich Wettkampf-Bekleidung) obliegt den Athletinnen und Athleten.
Heißt im Klartext: auch wenn ein Athlet sich über einen der vorgesehenen Weg für Starts im Weltcup qualifiziert hat, muss er zwar den DTU-Nationalmannschaftsanzug mit den DTU-Sponsoren tragen, muss aber trotzdem alle Reisespesen und Startgelder weiterhin selbst zahlen so wie jeder herkömmliche Age-Grouper!
Erst ab der Wettkampfebene WTS werden Spesen übernommen.
Warum Österreich, Ungarn, die kleine Schweiz und natürlich auch die großen Triathlonnationen wie GRoßbritannien oder die USA finanziell in der Lage sind ihren besten Athleten die Reisekosten und Startgelder teilweise oder auch ganz bei derartigen Elite-Wettkämpfen auf Europacuo- und Weltcupebene zu bezahlen, der zweitreichste Triathlonverband der Welt dies aber sich nicht leisten kann oder leisten will ist mir seit mehreren Jahren ein einziges Rätsel.
Heißt im Klartext: auch wenn ein Athlet sich über einen der vorgesehenen Weg für Starts im Weltcup qualifiziert hat, muss er zwar den DTU-Nationalmannschaftsanzug mit den DTU-Sponsoren tragen, muss aber trotzdem alle Reisespesen und Startgelder weiterhin selbst zahlen so wie jeder herkömmliche Age-Grouper!
Erst ab der Wettkampfebene WTS werden Spesen übernommen.
Warum Österreich, Ungarn, die kleine Schweiz und natürlich auch die großen Triathlonnationen wie GRoßbritannien oder die USA finanziell in der Lage sind ihren besten Athleten die Reisekosten und Startgelder teilweise oder auch ganz bei derartigen Elite-Wettkämpfen auf Europacuo- und Weltcupebene zu bezahlen, der zweitreichste Triathlonverband der Welt dies aber sich nicht leisten kann oder leisten will ist mir seit mehreren Jahren ein einziges Rätsel.
Jeder Funktionär, der einen Funken Anstand hat, sollte zugunsten der Athleten auf kostspielige (vom Verband natürlich inkl. Spesen finanzierte) Reisen verzichten.
Gibt es eigentlich Transparenz darüber, wie sich das Reisebudget der DTU verteilt?
Um nicht falsch verstanden zu werden: Es gibt einige Baustellen auf der Kurzdistanz und es wurde in der Vergangenheit (auch seitens der DTU) nicht alles richtig gemacht. Da gibt es schon auch Selbstkritik und wird auch innerhalb des Verbandes einiges hinterfragt bzw. gibt es Bestrebungen, Dinge zu ändern...Das geht aber auch nicht alles von heute auf morgen. Man sollte den Veratwortlichen /Trainern etc. auch mal ein bisschen Zeit geben und sehen, wie Entwicklung in den nächsten Jahren ist!
Interessant ist es aber schon: Wenn gute Ergebnisse eingefahren werden, wie im ersten WTS Rennen mit Justus Nieschlag (ohne Sturz auf dem Rad wahrscheinlich Top 5) oder Laura Lindemann (Rang 6), gibt es hier in Forum nicht einen positiven Kommentar...
Bei schlechteren Ergebnissen, wie jetzt in Bermuda hagelt es dagegen seitenweise Kritik....
Es macht halt schon mehr Spaß, zu kritisieren als zu loben...
Einerseits werden andere Nationen gelobt, wenn Sie Athleten entsenden, die dann auf Rängen jenseits von 30 oder 40 landen. Andererseits werden aber die Ränge 36 und 41 der Deutschen mit der Angabe detaillierter Zeitrückstände deutlich negativ dargestellt und die DTU dafür verantwortlich gemacht...
Wenn ein Max Schwetz aber 34. in einem WTS Rennen wird, wird nicht kritisiert(kann ja in diesem Fall nicht die DTU für verantwortlich gemacht werden). Bei Justus Nieschlag ist eine seiner Stärken sicher das Rad fahren (auch ohne Leistungstest auf dem Rad) und in "Normalform" wäre ihm dieser schwere Kurs in Bermuda sicher entgegen gekommen. Und gegen die These von HAFU, dass zu viel Sprintdistanzrennen gemacht werden, spricht auch, dass er auf den letzten Kilometern deutlich bessere Beine hatte (wenn auch keine guten, die haben an diesem Tag auch auf dem Rad gefehlt) als auf den ersten Kilometern....
Und wenn man den von HAFU genannten Artikel liest, steht da auch drin, das die Norweger in diesem Rennen taktisch nicht nur die deutschen Athleten, sondern auch andere favorisierte Nationen "überrumpelt" haben. Von daher haben vielleicht nicht immer die Deutschen alles schlecht, sondern in diesem Fall die Norweger vieles gut gemacht.
Und dann lese ich immer von dem "reichen deutschen Triathlonverband"...Vielleicht wird hier von dem ein odere anderem hier im Forum groß (was die Anzahl der Mitglieder betrifft) mit reich (was die tatsächlichen finanziellen Möglichkeiten betrifft) verwechselt.
Kann neben der blosen Behauptung , die DTU sei reich, einer mal genau darlegen, wieviel Geld die DTU im Vergleich zu den anderen Nationen tatsächlich zur Verfügung hat?
Ich weiss nur, dass von Seiten des DOSB das Budget für die DTU für diese Saison deutlich gekürzt worden ist, sodass z.B. ein externer Physio in 2018 nicht mehr bezahlt werden kann ...
Geändert von Sportphysio (02.05.2018 um 12:13 Uhr).
Zur Europameisterschaft nach Kitzbühel hat die DTU gleich überhaupt gar keine Staffel gechickt und so nicht mal irgendwelche Erfahrungen mit diesem Format machen können. Weitere Möglichkeiten für nationale Mixed Relay Staffeln gab es 2017 nicht.
Da gerade bei den Mixed Relay Staffeln der Radleistung der einzelnen Athleten besonderes Gewicht zukommt, da sich das Feld meist spätestens ab dem zweiten Starter in viele einzelen Grüppchen aufsplittert und die DTU seit Jahren systematisch ihre talentierten Radfahrer aussiebt bzw. in den 70.3 und ironman-Bereich drängt, sehe ich gerade für Medaillenchancen in der Team Relay-Staffel absolut schwarz. Es wird für die DTU enorm schwierig überhaupt in den Kreis der Nationen zu kommen, die in Tokio eine Staffel nominieren dürfen, denn der Qualifikationsprozess dafür ist schwierig.
Alleine wenn man sich das Staffelrennen der Commonwealth-Games angesehen hat, wo Australien mit Ashley Gentle, Birtwhistle, Matthew Hauser, Backhouse gewonnen hat, sehr junge Athleten, die alle top Radfahren können und in drei Jahren wahrscheinlich erst ihr Leistungshöchstalter erreicht haben, daneben noch den unendlichen Pool der US-Athleten, GB und Frankreich gerade für dieses Format sieht, die rasant aufstrebenden Nationen wie Norwegen, Dänemark, Schweiz beobachtet, kann ich da nicht mal im Ansatz irgendwelche Medaillenchancen für Deutschland erkennen.
Dann solltest du aber auch erwähnen, in welcher Besetzung diese Staffel Ergebnisse zustande gekommen sind:
Das ist sicher nicht die Staffelbesetzung, die 2020 in Tokio antreten wird!!!
Platz 10 in Hamburg: Anja Knapp, Moritz Horn, Laura Lindemann, Lasse Priester (leider jetzt mit Achillessehnenriß erst einmal außer Gefecht)
Platz 17 in Nottingham: Peer Sönsken, Gabriel Allgayer, Marie Horn, Nina Eim (also ein reines Juniorenteam!!!)
Wie von Dir und vielen anderen gefordert, wurden da auch dem Nachwuchs/U23 und den Junioren die Chance gegeben,wichtige Erfahrungen zu sammeln...
Scheint aber jetzt auch wieder falsch zu sein....Ja was denn nun?
... Und gegen die These von HAFU, dass zu viel Sprintdistanzrennen gemacht werden, spricht auch, dass er auf den letzten Kilometern deutlich bessere Beine hatte (wenn auch keine guten, die haben an diesem Tag auch auf dem Rad gefehlt) als auf den ersten Kilometern....
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In Deutschland gibt es bei den für Meisterschaften und Kader nominierungsrelevanten Rennen zu viele Sprintdistanzen und auch der im Vergleich zu den Zeiten von Frodeno und Unger stark verkürzte jährliche Leistungstest ist auch zu kurz angesetzt um ausdauerstarke Athleten zu finden und später zu fördern. Punkt.
Zu dieser These stehe ich und verstehe nicht, wieso eine gute Laufleistung von Nieschlag auf den zweiten 5km im Rennen am WE gegen diese These spricht. Dass Nieschlag die Ausnahme von der Regel ist, nämlich der einzige deutsche Kaderathlet, dessen individuelle Stärken nicht auf der Sprintdistanz liegen, sondern der auch auf der Olympischen Distanz und selbst auf der Mitteldistanz sportlich sehr gut ist, weiß ich und habe es auch mehrfach schon erwähnt.
Es ist doch Fakt, dass es seit Jahren in Deutschland keine Elite-Meisterschaft auf der Olympischen Distanz mehr gibt und auch keine Bundesligarennen auf der Olympischen Distanz, obwohl der Verband aufgrund der zweckgebundenen Mittel des DOSB eigentlich die Verpflichtung hat, die Olympische Distanz zu fördern. Und nicht die nicht-olympische Sprintdistanz, die stattdessen überproportional gefördert wird, oder auch die Mittel- oder Langdistanz.