...
Ich rate jedem, hospitiert mal nur einen Monat an Eurer lokalen Schule, danach findet ihr nicht mehr, das Lehrer ein locker leichtes Leben und zu viel Freizeit haben.
...
Nein, ich wollte lediglich ein paar Meinungen dazu aus erster Hand hier hören/lesen.
Habe auch keine Kinder, kann also garnichts dazu beitragen, mir ging es um eine Einstellung in die eine oder andere Richtung.
Mehr nicht.
Ich kann dem Brief voll und ganz zustimmen. Das Problem ist ja auch, dass Eltern heutzutage immer zu 100% hinter ihren Kindern stehen. "Nein nein. Mein Kind macht sowas nicht!"
Heute werden die Lehrer als lügner dargestellt. Früher hat man als elternteil dem lehrer noch geglaubt.
Man muss einfach für diesen Beruf geschaffen sein. Bei DocTom siehts nicht danach aus, ist ja nicht schlimm.
Kann nur von denen sprechen die mit mir studiert haben, und dann den Lehramt weg eingeschlagen haben. Die meisten sind zufrieden, haben aber in höher bildenden Schulen Kinder ab 10-11 Jahren, also keine Grundschulkinder.
Zwei Dinge werden aber häufig angesprochen:
1. Die pädogogische Ausbildung im Lehramt Studium geht in Österreich gegen 0. Man muss sich dann selber Strategien überlegen wie man mit dem Haufen Kinder und Jugendlichen umgeht. Aber wie gesagt sehen dass viele als Herausforderung und sind ja auch deshalb Lehrer geworden. Das es immer Härtefälle gibt ist klar, aber die hat es früher auch schon gegeben. Wer sich aber nicht behaupten kann hats schwer, das stimmt.
2. Manche älteren Kollegen sind nicht mit der Zeit gegangen was oft zu Diskussionen führt. Bsp: Handy Verbot auf der Projektwoche, auch nicht zum Fotografieren?! Dass die meisten keine Kamera mehr haben sondern nur das Handy interssiert keinen. Da gibt es noch einige Beispiele. Überhaupt ist es schwer als junger motivierter Lehrer eingespielte Dinge in Schulen zu ändern, das Problem hat man aber in vielen Jobs.
Im Unterschied zu einem normalen Job haben meine früheren Kollegen auf jeden Fall mehr Zeit! Trotz Schon alleine die 9 Wochen im Sommer sind absoluter Luxus, und das wissen die auch zu schätzen. (die Vorbereitungszeit für das kommende Jahr nimmt keine 40 Std Woche in Anspruch). Wär mal interessant wieviele Hawaii Qualifikanten Lehrer sind. Ich kenne schon mal 2.
meine bessere Hälfte ist Lehrerin und auch einige Freundinnen von ihr, sodass ich schon vieles direkt mitkriege, was an den Schulen so abgeht. Ich kann nur über einige Grundschulen berichten, vermute aber an den weiterführenden Schulen ist es ähnlich.
Das "Problem" sind gar nicht so sehr die Kinder, in jeder Klasse findet sich ein Mix aus guten, netten, frechen und nervigen Kindern und dazu kommen meist noch ein bis drei absolute Knaller. Was mich immer wieder entsetzt ist die Respektlosigkeit vieler Eltern gegenüber der Schule / den Lehrern, was ich während meiner Schulzeit so nicht erlebt habe.
Da werden erfolgreiche Lehrmethoden vehement abgelehnt oder Konzepte niedergemacht, weil man irgendwo gelesen oder einer erzählt hat wie doof das sei. Kinder kommen permanent erst nach Unterrichtsbeginn in die Klasse, weil "Mama noch rauchen oder was Computer machen musste". Das Konzept des gesunden Schulfrühstücks wird einfach ignoriert und das arme Kind bekommt jeden Tag schnell was Süßes vom Bäcker mit, weil zuhause keine Zeit ist ein normales Brot zu schmieren...
FAZ vom 12.06.2008:
Merkel ruft „Bildungsrepublik“ aus ... Auch Migrantenkinder werden dem Bericht zufolge nicht ausreichend gefördert, obgleich das Problem seit Jahren bekannt sei. Dies sei insbesondere deshalb bedenklich, da der Anteil der Migranten in Schulklassen jährlich steige. http://www.faz.net/aktuell/politik/i...s-1545858.html
Hessenschau vom 31.01.2017:
Frankfurter Grundschullehrer schlagen Alarm... In Klassen von bis zu 25 Schülern hätten oft mehr als 80 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund. Viele von ihnen würden mit mangelhaften Deutschkenntnissen eingeschult. Dazu kämen behinderte Kinder mit speziellen Bedürfnissen und schwer traumatisierte geflüchtete Kinder. http://hessenschau.de/politik/frankf...essen-100.html
Es ist ja nicht so, dass Deutschland nicht genügend Knete zur Bewältigung der Herausforderungen hätte. Man verwendet sie nur nicht. Aus dem 2008er-Artikel: "Während Mitte der 90er Jahre noch 6,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in die Bildung geflossen seien, habe der Staat 2006 nur noch 6,2 Prozent dafür ausgegeben. Im internationalen Vergleich liege Deutschland damit unter dem OECD-Schnitt..."
Beschämend!
Gruß
N.
Geändert von Nobodyknows (02.02.2017 um 12:33 Uhr).