Der Brief ist erst mal nicht schlecht, mir gefällt auch der aggressive Stil.
Aber:
1. So hart das klingt, aber ob Faris nicht gedopt ist, weiß man damit auch nicht.
2. Effektiver von ihm wäre z. B. Veranstaltern damit zu drohen, Wettkämpfe zu boykottieren, an denen rehabilitierte Doper starten.
Wie gesagt, was er tut, ist oberflächlich betrachtet, sehr gut. Bloß ich kenne KEINEN Sportler, der für Doping ist. Warum braucht man dann also so ein Gesetz.
Ich bin der Meinung wenn die sauberen Sportler WIRKLICH gegen Dopingsünder vorgehen wollen, schaffen sie dass auch ohne fremde Hilfe.
Genauso denke ich übrigends über die Fans und Zuschauer. Auch die haben die Macht den Sport Dopingfrei zu bekommen.
Das ist evtl. mit persönliche Einschnitten verbunden. Und das geht nun wirklich nicht. Da sollen sich gefälligst andere (der Staat) drum kümmern.
Also läuft alles mal wieder auf die Wahrung der Scheinheiligkeit hinaus. Und zur Zeit ist es ja gerade "in" gegen Doping zu sein.
Sorry Faris. Ich schätze deine Art und deine Leistung und wünsche mir, dass du ein Vorbild bist. Aber der Brief reicht nicht aus!!
Doping ist Betrug, das ist der Kern der Sache. Dafür brauchen wir keine neuen Gesetze. Wir müssen nur den Betrug auch als solchen verfolgen. Die ganze Debatte mit dem neuen Gesetz wird doch nur dadurch möglich, dass wir uns aufschwatzen lassen, dass der Betrug im Sport eine Spezialform des Betrugs sei, die nicht so schlimm wäre und die den Staat (das sind wir) nichts anginge. In Wahrheit ist es ganz trivialer Beschiss.
Jein. Ich habe drei Einwände:
1.) Siehe den Schiedsrichter-Skandal in der Fussball-Bundesliga. Da hat gerade ein Staatsanwalt am Bundesgerichtshof Freispruch beantragt, weil Spielmanipulation in den Statuten der privaten Wettanbieter nicht verboten (gewesen) ist. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Der falsche Verein (im betreffenden Fall der HSV) fliegt raus, die Zuschauer (die Eintritt gezahlt haben) haben ein gefaktes Spiel gesehen, nicht-manipulierende Wetter wurden beschissen. - Meine letzte Hoffnung: das Urteil des Gerichts. Unfassbar.
2.) Betrug an anderen Sportlern wird wohl kaum dazu führen, die richtigen Leute zu bestrafen bzw. überhaupt Untersuchungen gegen sie zu veranlassen, nämlich die Teamchefs, sportlichen Leiter, Ärzte und Apotheker. - Gibt es Beihilfe zum Betrug? Wie überführt man dann einen Herrn Fuentes, der behauptet, all das vor allem der Gesundheit der Sportler zu Liebe getan zu haben, weil deren Beruf ja nun mal gesundheitsschädlich sei und er ihnen deswegen helfen müsse?
3.) Was ist, wenn in einem Gerichtsverfahren z. B. Ulle, des Betrugs angeklagt, alle anderen Tour-Fahrer als Zeugen aufbietet und die an Eides Statt aussagen, ebenfalls bis zur Oberkante voll gewesen zu sein? Kann man dann noch von Betrug sprechen?
Nein, das einzige, was mir bei all dem Bauchschmerzen bereitet ist die Frage, ob so etwas wie Sport wichtig genug ist, um Telefonabhöraktionen und dergleichen zu rechtfertigen.
2. Effektiver von ihm wäre z. B. Veranstaltern damit zu drohen, Wettkämpfe zu boykottieren, an denen rehabilitierte Doper starten.
Tja... wär schon klar, wie das ausginge.
Ach ja: bei wie vielen Rennen ist Beke eigentlich nun gestartet und hat positive Proben abgeliefert? Nein, keine weiteren Fragen.
Zitat:
Zitat von tobi_nb
Wie gesagt, was er tut, ist oberflächlich betrachtet, sehr gut. Bloß ich kenne KEINEN Sportler, der für Doping ist. Warum braucht man dann also so ein Gesetz.
Weil auch sonst kaum jemand offen für Mord, Korruption und Erpressung eintritt?
Zitat:
Zitat von tobi_nb
Ich bin der Meinung wenn die sauberen Sportler WIRKLICH gegen Dopingsünder vorgehen wollen, schaffen sie dass auch ohne fremde Hilfe.
Zitat:
Zitat von tobi_nb
Genauso denke ich übrigends über die Fans und Zuschauer. Auch die haben die Macht den Sport Dopingfrei zu bekommen.
Doping ist Betrug, das ist der Kern der Sache. Dafür brauchen wir keine neuen Gesetze.
Betrug ist, was im Gesetz als Betrug definiert ist. Ohne jetzt atsächlich selbst nachlesen zu wollen oder selbst Jurist zu sein, so erinnere ich mich an Erzählungen, dass es irgendwann nötig war einen zusätzlichen Tatbestand des Computerbetrugs zu schaffen, weil z.B. das Abheben mit gefälschten EC-Karten nicht vom üblichen Betrugsbegriff abgedeckt war (da ein Computer nicht denkt, kann man ihn nicht täuschen).
Wenn also Doping vom derzeitigen juristischen Betrugsbegriff nicht abgedeckt ist, so ist Doping derzeit (juristisch betrachtet) kein Betrug. Unter der Annahme, dass wir dieses als Gesetzeslücke empfinden, folgt hieraus die Notwendigkeit eines neuen Gesetzes.
Wenn also Doping vom derzeitigen juristischen Betrugsbegriff nicht abgedeckt ist, so ist Doping derzeit (juristisch betrachtet) kein Betrug. Unter der Annahme, dass wir dieses als Gesetzeslücke empfinden, folgt hieraus die Notwendigkeit eines neuen Gesetzes.
Richtig.
Und selbst wenn: es müßte ja erstmal bewiesen werden, dass jemand betrogen worden ist.
Und selbst wenn: es müßte ja erstmal bewiesen werden, dass jemand betrogen worden ist.
Nö - Wenn man einen entsprechenden Straftatbestand des Sportbetrugs schaffen will, so steht es dem Gesetzgeber frei ihn zu definieren - in sofern braucht es nicht notwendig einen konkret geschädigte zu geben...
Nö - Wenn man einen entsprechenden Straftatbestand des Sportbetrugs schaffen will, so steht es dem Gesetzgeber frei ihn zu definieren - in sofern braucht es nicht notwendig einen konkret geschädigte zu geben...
Betrug ohne Geschädigten? Zuschauer begeistert, Sponsoren und TV auch, Sportler eh - wo ist das Problem? Wie soll man so ein Gesetzt widerspruchsfrei und verfassungskonform definieren? "Ein Sportler, der dopt (näheres regelt ein Bundesgesetz), unterliegt dem Tatbestand des Betrugs, wenn er nicht sicher weiß, dass nicht auch alle Mitbewerber in gleichem Maße gedopt sind." So?
Nee. Doping dediziert benennen und sich nicht auf den Betrugsmist einlassen, da ja eh eine neues Gesetz notwendig ist.