Ich weiß nicht ob es fair ist bestimmte Dinge Angela Merkel anzulasten. In den 16 Jahren Regierungszeit hat ich einfach sehr viel in der Welt entwickelt. Angela Merkel hat die Regierung nach einer der größten politischen Reformen des Sozialwesens übernommen, das sie unverändert weiter geführt hat. Statistisch hat diese Reform zu durchschnittlich mehr Wohlstand geführt. Gleichermaßen leben mehr Menschen in Deutschland an der Armutsgrenze wie je zuvor. Wohnraum, insbesondere innerstädtisch, ist für viele unbezahlbar geworden und zudem ist in der Mobilität kein Fortschritt (ÖPNV, Öffentlicher Fernverkehr) erzielt worden.
Es gab diverse Krisen zu bewältigen. Eurokrise, Bankenkrise, der islamistische Terror ist auch in Deutschland angekommen. Polititsche Reaktion der Regierung? Eine Mischung aus Aussitzen und Aktionismus. Aussitzen so lange bis die Stimmung im Volk spürbar ist und dann (meist erheblich Zeitversetzt) politischer Aktionismus (Die Neueinstellung so vieler Polizisten, dass die Kapazitäten zur Ausbildung vorn und hinten nicht reichen und damit zum einen die Ausbildung leidet, die Qualität der Bewerben teilweise zweifelhaft ist und über allem natürlich kurzfristig weniger Polizei zur Verfügung steht, da diese durch den Mehraufwand der Ausbildung gebunden ist). Dazu ein ungebremster Strom an Menschen, die auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen auf dem Weg nach Deutschland sind und politisch relativ einfach unter dem Oberbegriff "Flüchtling" zusammengefasst werden. Insbesondere im Umgang mit letzterem hat die Regierung unter Merkel es geschafft, dass sich bundesweit eine Partei etablieren konnten, die teilweise eine mindestens fragwürdige Ideologie bis hin zu rechtsnationalem Gedankengut propagiert.
Ob man das alles alleine an der Person Merkel festmachen kann? Ich glaube, das einzige, was Angela Merkel vorzuwerfen ist, ist dass sie den Absprung von der großen politischen Bühne um eine Legislaturperiode verpasst hat. Hätte sie bzw. die CDU in der letzten Legislaturperiode es geschafft einen potentiellen Nachfolger aufzubauen und zu positionieren, welcher dann mit der vollen Unterstützung Merkels zur Bundestagswahl 2017 angetreten wäre, dann würde ich sie als Mensch bzw Politiker bewundern, obwohl ich ihre opportunistische Art Politik zu machen eigentlich verachte. So bleibt sie mir vor allem dadurch in Erinnerung, dass sie ihre Politik weniger durch eine Idee bzw. Überzeugung sondern viel mehr durch Stimmungen des Wahlvolks und Wahltrends hat treiben lassen.
__________________
Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
kann man sich den direkt wähen lassen? Denke nicht. Und die Kanzlerin wirde NICHT vom Volk gewählt, das läuft meines Wissens anders in Deutschland. Und wird das Minderheiten Gedaddel nach der BTW mitbekommen hat, muss sich fragen was da schief läuft. Sie hätte erst gar nicht aufgestellt werden dürfen/sollen. Aber MACHT ist geil und da hat sie einfach den Hals nicht voll genug davon bekommen. Leider ist so ein Abgang immer mit nem Gschmäckle verbunden. Eben nicht so ehrwürdig wie der Altkanzler vor ihr.
Nach 16 Jahren Merkel ist D so reich, gesund und gewaltarm wie noch nie..... Was eine Scheiß-Bilanz!
(Bitte bei Widerspruch genaue Daten liefern!)
Nunja, bekanntlich kann man Erfolge/Misserfolge einer Regierung erst mit einer gewissen Verzögerung erkennen. So wie der ‚Erfolg‘ eines Obamas der aktuelle Präsident Trump ist.
Unser Land ist mittlerweile auch tief gespalten. (Wenn auch nicht so martialisch wie in den USA) Die Auswirkungen zeigen sich dennoch gerade in den Wahlergebnissen der AfD. Grundlegende Reformen (für was auch immer) lassen sich auch nicht finden.
Es ist ein bisschen wie im Privaten. Die Nachkriegsgeneration erarbeitet sich in harter Arbeit einen kleinen Wohlstand.... und die Erben verprassen selbigen.
Von daher sollte man Merkels Leistungen in 5-10 Jahren nochmal analysieren, und nicht auf die aktuelle Momentaufnahme reduzieren.
Ich sehe das anders als Du. Angela Merkel hat aus meiner Sicht maßgeblich dazu beigetragen, einer Million Menschen zu helfen. Das unterscheidet sie von den Orbans und Trumps dieser Welt. Für mich ist das ein Pluspunkt ihrer Biografie.
Selbstverständlich hat sie auch Fehler gemacht, für die sie zurecht kritisiert wird.
Ich habe den Eindruck, dass uns fast die ganze Welt um unsere Kanzlerin beneidet, natürlich auch um unseren Wohlstand und den weitgehenden sozialen Frieden. Uns Deutschen geht es im internationalen Vergleich wirklich sehr gut.
Arne, das sehe ich genauso, sie war ne ganz große, Sie hätte die Wahl aber nicht mehr annehmen sollen und einen neuen frischen Kandidaten die Change hätte geben sollen.
Sie war ein Arbeittier mit Fehlern aber unser Land hat die Zeit gut getan.
Da sollte man wie bei Helmut Schmidt auch mal bis 20 Jahre nach ihrer Kanzlerschaft warten. 1981 waren die Lobkränze für Schmidt-Schnauze auch noch nicht so gülden wie 2010
Das sehe ich auch, ich kann mich auch noch erinnern als Herr Schmidt durch Misstrauenesvotum nach einem Jahr als Kanzler aus dem Amt gehen musste.