...erklär doch bitte, warum das eine "positive Meldung" sein soll, Danke! Vielleicht, weil die Ironmänner jetzt nicht mehr so einen Erklärungsnotstand bzgl. der dringend fürs Rennen erforderlichen Tageslizenz haben?
Bin zwar nicht gefragt, aber antworte trotzdem mal. ;-)
Eine positive Meldung ist es, weil jetzt komplett überflüssige Doppelstrukturen (eigene von der WTC in Schnellkursen ausgebildete Kampfrichter mit eigenem Regelwerk neben den etablierten, erfahrenen und von den Verbänden ausgebildeten Kampfrichtern) zurückgefahren werden und es zu einer Vereinheitlichung kommt bzw. kommen kann.
Dass es bei Ironman-Veranstaltungen z.T. komplett andere Regeln gibt (z.B. Wassertemperaturvorschriften für Neoprenbenutzung) als bei regulären sonstigen Triathlonveranstaltungen versteht doch hier unter uns Insidern schon kaum jemand, außerhalb des Triathlonsportes macht man sich mit sowas aber komplett lächerlich (so ähnlich wie die diversen Boxverbände die sich seit Jahren bekriegen und jeweils ihre eigenen Weltmeister küren)
Die WTC erkennt mit dem Vertrag auch erstmals eindeutig an, dass sie die Verbände (und deren Expertise) braucht, sei es für die Durchsetzung des Regelwerks (s.o.), als Fürsprecher bei kommunalen Behörden für anstehende Streckengenehmigungen, den Anti-Dopingkampf, die Spitzensportförderung der Verbände (die gleichzeitig den Nachschub an zukünftigen Profis sichert) usw. und dass sie bereit ist, für diese Leistungen auch Abgaben zu zahlen, deren Legitimität sie in der Vergangenheit eigentlich immer nur in Frage gestellt hat.
Logisch, das Geld für die eigenen Kampfrichter hat die WTC eingespart. Ob das für Triathleten, die verzweifelt nach einem fairen Rennen Ausschau halten, eine positive Meldung ist, wage ich zu bezweifeln. Nach meiner Erinnerung sind die Skandalrennen 2007 und insbesondere 2002 von den umfassend und perfekt ausgebildeten DTU-Kampfrichtern überwacht worden.
Für die Durchsetzung des Regelwerks bringt das also genauso wenig wie für den Anti-Dopingkampf. Die DTU ist in Sachen Anti-Doping immer nur hinterhergewackelt. Nach meiner Erinnerung war es in erster Linie Onkel Kurt, der da Druck gemacht hat, während Funktionäre nur zu gern dem frischgebackenen Weltmeister um den Hals gefallen sind.
Was war noch, die DTU als Fürsprecher bei den Kommunen? Das braucht man in Frankfurt wohl kaum, aber vielleicht anderswo...
Spitzensportförderung würde ich ohnehin nicht uneingeschränkt positiv beurteilen wollen....
Außerhalb der Szene interessiert Triathlon und das Regelwerk ohnehin kaum jemand und dass es unterschiedliche Regeln gibt weiß auch niemand. Aber positiv in dem Zusammenhang: Pinkeln auf dem Rad ist wieder erlaubt....
... die Spitzensportförderung der Verbände (die gleichzeitig den Nachschub an zukünftigen Profis sichert)...
Dieser Punkt wird eigentlich immer genannt, wenn es um die Rolle der Triathlonverbände geht.
Tatsächlich fallen mir aber ehrlich gesagt (bei den Männern) gerade mal zwei (deutsche) Pros ein, die auf den IM-relevanten Distanzen unterwegs sind und die nennenswerte Anteile ihrer Sportlerkarriere als Kaderathleten verbracht haben.
Mit anderen Worten: Der LD-Nachwuchs kommt imho so ziemlich überall her, nur nicht aus der Spitzensportförderung.
... Triathleten, die verzweifelt nach einem fairen Rennen Ausschau halten, eine positive Meldung ist, wage ich zu bezweifeln.....
Es gibt genügend faire Rennen, aber natürlich sind das nicht unbedingt die mit den größten Starterfeldern.
mach doch z.b. einfach mal beim Ostseeman mit (ich spreche aus Erfahrung).(gibt aber auch noch unzählige andere Beispiele in Deutschland)
Zitat:
Zitat von speiche
...
Nach meiner Erinnerung sind die Skandalrennen 2007 und insbesondere 2002 von den umfassend und perfekt ausgebildeten DTU-Kampfrichtern überwacht worden.....
Seit 2002 und 2007 hat sich sowohl die Struktur der Veranstalter der europäischen Ironman-Rennen als auch Struktur und personelle Zusammensetzung der DTU und Landesverbände sowas von komplett geändert (ich dachte, dass wär' allgemein bekannt??), dass es sich eigentlich erübrigt auf so einen Kommentar einzugehen.
Zitat:
Zitat von speiche
... Für die Durchsetzung des Regelwerks bringt das also genauso wenig wie für den Anti-Dopingkampf. Die DTU ist in Sachen Anti-Doping immer nur hinterhergewackelt.....
Den Zusammenhang zwischen Drafting und Doping, den viele hier herstellen habe ich noch nie verstanden, ebenso inwiefern und vor allem wem die DTU 2014 in Sachen Anti-Doping hinterher wackelt
Zitat:
Zitat von speiche
... Nach meiner Erinnerung war es in erster Linie Onkel Kurt, der da Druck gemacht hat, während Funktionäre nur zu gern dem frischgebackenen Weltmeister um den Hals gefallen sind.....
Die Initiative von Kurt Denk war im Ansatz eine gute Sache, aber nach nur zwei Jahren ist das Projekt auch wieder stillschweigend eingestampft worden, nachdem der geldgebende Sponsor sein Interesse daran verloren hat. Ein nachhaltiger Anti-Dopingkampf schaut anders aus.
Zitat:
Zitat von speiche
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Was war noch, die DTU als Fürsprecher bei den Kommunen? Das braucht man in Frankfurt wohl kaum, aber vielleicht anderswo...
Spitzensportförderung würde ich ohnehin nicht uneingeschränkt positiv beurteilen wollen........
In Frankfurt braucht der Ironman keine Fürsprecher bei den Kommunen? Ist das wirklich ernst gemeint???
Zitat:
Zitat von speiche
...
Außerhalb der Szene interessiert Triathlon ...ohnehin kaum jemand .......
Willkommen in 2014! Triathlon ist längst der Nische entwachsen und ist Mainstream (natürlich nicht auf dem Niveau von Fußball), wenn auch in anderen Ländern wie GB, USA, Frankreich und Spanien derzeit noch mehr wie bei uns. Trotzdem gilt auch in Deuitschland: wenn ein Deutscher das Podium bei einer WM erreicht sei es Hawaii oder auch das Grand Final der ITU, dann kommt das längst schon in der Tagesschau und in den klassischen Nachrichtenblöcken
Dieser Punkt wird eigentlich immer genannt, wenn es um die Rolle der Triathlonverbände geht.
Tatsächlich fallen mir aber ehrlich gesagt (bei den Männern) gerade mal zwei (deutsche) Pros ein, die auf den IM-relevanten Distanzen unterwegs sind und die nennenswerte Anteile ihrer Sportlerkarriere als Kaderathleten verbracht haben.
Mit anderen Worten: Der LD-Nachwuchs kommt imho so ziemlich überall her, nur nicht aus der Spitzensportförderung.
Mir fallen (spontan und ohne große Nachdenken) mehr ein:
Kienle (langjähriges D-Kader-Mitglied), Raelert, Stadler, Frodeno, Hellriegel, Müller-Hörner um nur mal die bekanntesten, die schon mal Hawaii gewonnen haben, dort auf dem Podium standen oder demnächst gewinnen werden, aufzuzählen.
Mir fallen (spontan und ohne große Nachdenken) mehr ein:
Kienle (langjähriges D-Kader-Mitglied), Raelert, Stadler, Frodeno, Hellriegel, Müller-Hörner um nur mal die bekanntesten, die schon mal Hawaii gewonnen haben, dort auf dem Podium standen oder demnächst gewinnen werden, aufzuzählen.
Logisch, das Geld für die eigenen Kampfrichter hat die WTC eingespart. Ob das für Triathleten, die verzweifelt nach einem fairen Rennen Ausschau halten, eine positive Meldung ist, wage ich zu bezweifeln. Nach meiner Erinnerung sind die Skandalrennen 2007 und insbesondere 2002 von den umfassend und perfekt ausgebildeten DTU-Kampfrichtern überwacht worden.
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Die DTU stellt ihre KR nicht kostenlos zur Verfügung.
Wer als Triathlet bei einem Rennen mit flacher Radstrecke und Massenstart mit > 1000 Athleten an den Start geht, für den ist "faires Rennen" nicht die Prio, oder?
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Es gibt zwei Gesetze auf Hawaii, die mit zwei drei Ausnahmen seit mehr als 10 Jahren Gültigkeit haben:
1· Der Sieger stand im Vorjahr auf dem Podium (und er stand- Crowie mal ausgenommen - nicht auf 1)
2.Wer im Sommer eine große Langdistanz gewinnt, der scheidet als kommender Hawaiisieger aus.
Luke McKenzie hat sich da gerade mit seinem verkorksten Rennen in Melbourne in eine gute Ausgangsposition gebracht und man muss aus deutscher Sicht hoffen, dass es in Frankfurt für Kienle eine weitere krachende Niederlage z.B. gegen Frodeno gibt, damit ersterer seine Hawaii-Chance aufrecht erhält.