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Zitat von dude
Also lieber sich der Realitaet verschliessen? Nee, ein echter Sportler fuerchtet keinen Gegner, sondern waechst an seinen Aufgaben.
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Einverstanden - aber einen gewissen Bezug zur Realität sollten diese Aufgaben schon haben. Es hilft also gar nix, wenn ich mir vornehme, eine Herausforderung anzunehmen, an der ich zwangsläufig scheitern muss. Konkret: Als 48jähriger Freizeitsportler werde ich gegen 28jährige Laufprofis wohl kaum gewinnen. Das ist auch okay. Es ist eine andere Liga und ich habe überhaupt kein Problem damit, mitten im Feld anzukommen und weder Pokal noch Preisgeld zu bekommen. Darüber beschwere ich mich wirklich nicht. Und wenn ich Lust habe, mich mit Leuten meiner Preisklasse zu messen, dann trete ich halt in der AK zur Meisterschaft an, wo lauter so Läufer mit halbgaren Zeiten unterwegs sind.
Trotzdem mache ich mir als Mitglied eines Laufvereins Gedanken über den Vereinsport und die Auswirkungen mancher Aktivitäten. Das Beispiel mit der Sportplatz-Sanierung will ich hier nicht wiederholen, aber ich habe durchaus die Erfahrung gemacht, dass es nicht wurscht ist, ob reisende Legionäre die Dorf-Läufe gewinnen oder Läufer aus dem Einzugsgebiet.
Ich meine, man kann das doch eigentlich auch umdrehen: welchen sportlichen Wert hat es eigentlich für einen 28jährigen Laufprofi, wenn er beim Mistelbacher Dorffestlauf (Achtung fiktives Beispiel!) schneller ist als 50jährige Freizeitjogger? Wo ist da die Aufgabe, an der ein echter Sportler wächst?
Jedenfalls finde ich, dass sich die Profi-Legionäre durchaus auch Gegner ihrer eigenen Preisklasse aussuchen könnten, wenn es ihnen tatsächlich um den sportlichen Wert geht. Und wenn´s um´s Geld geht, dann bin ich wieder bei dem Punkt, dass die Läufer oft nur die nützlichen Idioten für ihre Manager sind, die wiederum ein Geschäftsmodell aus ihren Legionärsvereinen machen.