Möchtegern-Diktator.
Das brutale Vorgehen gegen die Demonstranten und sein diktatorisches Vorgehen beim EnBW Deal, das war´s.
Ich mag ihn ja auch nicht, aber das ist schon ein bisschen harter Tobak. Und es ist ja nicht so, dass die Demonstranten sich immer korrekt verhalten haben. Aber ich bin auch froh, dass der Mappus endlich gehen musste.
Wenn er nicht als Reaktion auf die Niederlage zurücktreten will, dann bleibt ihm aber auch nicht viel anderes übrig als einen auf "guter Demokrat" zu machen.
Zu einer angemessen Reaktion würde ich aber hinzuzählen, daß er vielleicht mal einen Blick in die Verträge zwischen der Bahn und dem von ihm vertretenen Land wirft.
Dann würde er nämlich feststellen, daß dort - so wie es bei allen Großprojekten die sich über mehrere Jahre erstrecken üblich ist - im Punkto Kosten mit Sicherheit so etwas wie eine Preisgleitformel vereinbart ist.
Diese greift z.B. für den Fall, daß bei Ausführung von Teilgewerken die Kosten höher sind als geplant und dies nicht vorhersehbar weil oberhalb der zu erwartenden Inflation war. Könnte also der Fall sein, wenn z.B. die Malerarbeiten auf heutigem Lohniveau+Inflation kalkuliert werden aber irgendwann in 2015 nur noch zu dem von den Grünen soeben auf der Bundesdelegiertenkonferenz beschlossenen Mindestlohn bauftragt werden können.
Stattdessen wird aber schon mal ringsherum verkündet, daß man auf keinen Fall mehr als 930 Mio. zahlen wird. Damit denn auch in ein paar Jahren, wenn wieder Wahl ist noch genug Zündstoff da ist.
Hätte können müsste sollte...eventuell, möglicherweise...interessiert jetzt aber nicht. Das Volk hat gesprochen! Jetzt baut endlich den den Bahnhof. Wenn er mal fertig ist, finden ihn dann wieder doch die meisten der Kritiker, auch gut.
Das Ganze erinnert mich teilweise immer auch an die ganzen Diskussionen um die Allianz-Arena, deren Bau ja einst auch fast durch einen Bürgerentscheid, der ziemlich knapp ausgegangen ist, gekippt worden wäre.
Argumente damals: zu teuer, brauchen wir nicht (wir haben doch das wunderschöne Olympiastadion), die schöne Natur in Fröttmaning usw. Die Gegner waren damals bei weitem nicht so militant, wie bei S21 (andere Zeit).
Heute findet man kaum noch jemanden (außer den Anhängern der 60er), der ein ernsthaftes Problem mit dem Stadion hat und auch rein wirtschaftlich scheint es sich für Bayern München zu rentieren.
Ich war und bin gegen Stuttgart 21, bin über das Ergebnis ziemlich erstaunt, und trotz der Niederlage meines "Lagers" auch froh dass es jetzt mal rum ist. Sollen sie´s bauen, jeder kriegt den Bahnhof den er verdient.
Aber: Die Abstimmung war nicht umsonst (abgesehen davon dass sie ja auch nicht gerade gratis war...), ohne sie wäre nie Frieden gewesen - und zwar völlig zurecht. Bisher war die demokratische Legitimation jedenfalls ziemlich unterirdisch. Das ist jetzt eindeutig anders. Gut so.
Zur Kostensteigerung: Klar wird´s teuerer als 4,5 Milliarden, was anderes glauben sicher auch nicht die Befürworter. Und im Rahmen des üblichen ist das auch einigermaßen in Ordnung. Aber wenn es schon im Vorfeld "zurecht-gerechnet" wird obwohl schon längst klar ist, dass es teurer wird (und die Steigerungen dann von diesem höheren Niveau aus passieren) dann ist das einfach eine Schweinerei. Und ich persönlich gehe genau von diesem Szenario aus. Mein Vertrauen in unsere Eliten schrumpft da von Tag zu Tag mehr.
Bisher war die demokratische Legitimation jedenfalls ziemlich unterirdisch. Das ist jetzt eindeutig anders. Gut so.
Eher das Gegenteil ist wahr. Die Volksabstimmung war meiner Meinung eine Farce. Es hätte richtig lange Gesichter gegeben, wenn die Gegner gewonnen hätten. Dann hätte die Bahn nämlich trotzdem weiter bauen dürfen - nur um den Landesanteil wäre dann halt prozessiert worden.
Auch ich bin der Meinung, dass es gut war die Abstimmung abzuhalten, wenn dies auch ziemlich spät war.
Wir haben verloren - okay - schauen jetzt halt zu was drauss gemacht wird.
Schön wär´s wenn die Befürworter recht behalten und S21 wird ein klasse Infrastrukturprojekt.
Aber nach wie vor bin ich der Meinung, dass diese Bahnhofsbaustelle ein Millardengrab wird. Wahrscheinlich wird ein Skandal den anderen jagen. Es wird ein immer wieder aufkommendes Thema in den nächsten Jahren sein.
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Schön wär´s wenn ich nicht recht habe. Aber leider hatte ich rückblickend schon oft recht.
Das Ganze erinnert mich teilweise immer auch an die ganzen Diskussionen um die Allianz-Arena, deren Bau ja einst auch fast durch einen Bürgerentscheid, der ziemlich knapp ausgegangen ist, gekippt worden wäre.
Und mich erinnert es an Churchill, der - sinngemäß - meinte, warum eigentlich jeder wählen darf, schließlich darf auch nicht jeder Auto fahren. Unabhängig vom großen Bahnhof im provinziellen Stuttgart bin ich ein Feind jeglicher direkter Demokratie.
es war ja ein Landesentscheid.
Wen interessiert es in Freiburg, was in Stuttgart für ein Bahnhof gebaut wird?
Ich persönlich bin gegen den Bahnhof, ich bin auch gegen andere sinnlose Bauvorhaben.