Ich war auf meinem TT-Rad 2012-2014 lange ohne Beschwerden unterwegs und konnte zu der Zeit verhältnismäßig schnell Rad fahren mit einer TF von 75-80.
Im Frühjahr 2015 bekam ich am rechtes Knie Innenseite etwas unterhalb von der Kniescheibe, schmerzen. Laufen reduziert, Rad reduziert (TT auf der Rolle). 3 Wochen Pause, ok... Wieder locker angefangen, kam wieder, wieder Pause... eine on-off-Beziehung.
War beim Osteopathen, Orthopäden, Physio.... alles nix... Hab dann aufs RR gewechselt nach länger Pause und Sommer und es war ok. Leider hatte ich dadurch 3 Monate Training verloren für den IM.
Hab Ihn dann mit 6 Wochen Vorbereitung ohne Training auf der TT gemacht. Erst am WK-Tag wieder drauf gesessen und nach 2h kam der Schmerz wieder.
Die Saison war damit zu Ende.
2016 -selbes Spiel wieder. Dazu Fußelenk gebrochen, was aber auch erst nach 4 Wochen bemerkt wurde. WK-Pause.
Nun 2017... im Februar das erste mal seit letztem Juli auf dem TT, wieder Probleme.
Hatte zu der Zeit auf dem TT einen ISM Adamo Sattel, mit dem ich keine Probleme hatte... hab die Position immer wieder verändert, vor, zurück, hoch, runter... nix brachte. Cleats verschoben etc.
Nun hab ich den Sattel abgebaut und gegen den RR-Sattel vom RR getauscht. Alle Problem sind weg.... 2 Jahre Knieprobleme wegen des Sattels, den mir der bike-fitter aufgeschwätzt hatte (aber auch 2 Jahre ok war). 500EUR für Physio, Ärzte etc. ausgegeben... Hab jetzt den Sattel noch ein zweites mal gekauft, 120 EUR...
Mach mal ein Bild von dir auf dem Bike. Denke du sitzt ev. zu tief und oder zu weit hinterm Tretlager. Was ist mit Triggerpunkte(siehe tiggerpoints.net)? Die wenigsten Physio kennen sich mit Trigger gscheit aus und behandeln die auch so, dass dieses Ruhe geben. Oberschenkelmuskulatur vorne/hinten verkürzt oder /und der Hüftbeuger.
Richtig triggern und Dehnen(3xmal 30 sec. dreimal am Tag Dehnen, aber halt erst nachdem du die Trigger gelöst hast, sonst bringt das mit dem Dehnen nix, dann ziehen halt die Trigger noch mehr). Wenn man beim MRT nix sieht dann bekommst du das in den Griff. Gerne helfe ich dir dabei, dann schreib mich an.
Bleib cool
Triggerpunkte hat noch keiner wirklich gesucht und bearbeitet, zwar öfters Muskulatur "gelockert" aber sonst nicht gezielt trigger bearbeitet.
Dehen mache ich recht viel insbesondere für vordere Oberschenkelmuskulatur (z.B. den Couch-Stretch mindestens 2*täglich für 2minuten, dann auch immer noch rückseite, und Hüftinnenrotatoren)
Auch auf der blackroll bin ich teilweise über ne halbe Stunde. Ich habe gelesen, Triggerpunkte fühlen sich beim Rollen an wie kleine "hügel", da rolle ich dann immer besonders drüber aber so wirklich weg bekomme ich die nicht...
... das klingt nach einer Blaupause meiner Beschwerden. Inklusive Diagnose, Therapieansätze... nahezu identisch. Ich habe den Spaß allerdings seit rund 15 Monaten.
Heute Abend habe ich etwas Zeit um mehr zu schreiben.
Die schlechte Nachricht vorab: Ich bin immer noch nicht schmerzfrei. Die gute: Training ist dennoch gut möglich. Die Beschwerden nehmen in einem gewissen gleichbleibenden Rahmen immer zu und ab über die Tage/Wochen/Monate
Was bei mir zumindest für Linderung gesorgt hat: TF deutlich erhöht von rd. 75/80 auf 90/95+. Außerdem wie bereits angesprochen das gezielte trainieren des vastus medialis. Vernachlässige das das wieder, wird's sofort schlimmer.
Das ist ja der Wahnsinn. Bist du Privatpatient oder hast du das selbst bezahlt?
Die MRT-Diagnose "Chondropathia patellae" passt doch einwandfrei zu deiner Anamnese (wenig Schmerzen beim Gehen/ Joggen, dafür Schmerzen beim Radfahren, Unfähigkeit lange still zu sitzen, dann auch noch dein junges Alter... diese Diagnose tritt meistens zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr auf.
Chondropathia patellae ist übrigens eine "richtige Diagnose". Warum schreibst du in deiner Überschrift, dass du Knieschmerzen ohne "richtige Diagnose" hast?
Du hast doch bestimmt die Diagnose auch schon gegoogelt (inklusive der nahezu immer exzellent guten Prognose) . Warum wird die Chondropathia patellae nicht auch so behandelt, wie es erfahrungsgemäß anschlägt?
Dehnen und dauernd am Knie im rahmen von "Physiotherapie" rumkneten gehört sicher nicht zu den am meisten erfolgversprechenden Therapieansätzen!
Angeleitetes Krafttraining für den Vastus medialis, eine kniescheibenstabilisierende medialisierende Orthese im akuten Schmerzstadium, (vorübergehendes) Vermeiden von beschwerdeauslösenden Sportarten und die nötige Geduld und Optimismus, dass das Ganze auch wieder ausheilt: das wäre ein vernünftiger Therapieansatz.
Auf Klickpedale, evt. auch auf Radfahren komplett würde ich für einige Wochen verzichten, bis du im normalen Alltag und beim Treppensteigen null Schmerzen hast und dann erst mit Tatzenpedalen wieder (vorsichtig!) beginnen und später evt. auf Speedplay-Pedale wechseln, die am rotationsfreundlichsten sind.
Lass dir ja keine weiteren Spritzen geben oder dich gar zu einer Operation überreden.
Danke für die ausführliche Antwort!
Also die im MRT vom Radiologe diagnostizierte Chondropatia patella ist auf der außenseite und wurde von allen anderen Ärzten auf dem MRT nicht erkannt. Die Physios konnten auch alle keine Unregelmäßigen im Gleitlager der Kniescheibe feststellen. Die 5*Hyaloronsäure die gespritzt wurden hätten meiner Einschätzung nach ja bei einem Knorpelproblem zumindest bisschen was bewirken müssen.
Ich habe keine schmerzen beim Aufstehen oder so, was ja für Knorpelschaden klassisch ist. Treppensteigen kein Problem, Kniebeuge bekomme ich auch schmerzfrei hin.
Ich dachte anfangs auch an den Knorpel als Außlöser, bin mir aber mitlerweile einigermaßen sicher, das der Knorpel nicht der Auslößer ist. Auch habe ich bereits versucht den Vastus Medialis mit Kniebeugen und Beinpresse zu stärken. Brachte leider auch keinen erfolg.
Falls ich da einen Denkfehler drinnen habe korrigiere mich bitte
Ich werde aber trotzdem weiterhin den Oberschenkel stärken. Eine längere Radpause hat leider auch nichts geholfen, habe ich schon gemacht. Auch laufen war ich für 3 Monate nicht.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Schmerz zumindest aus dem bereich des Sehnenansatz der unteren Patellasehne kommt.
Pedale habe ich schon einiges Probiert, auch mit mehr bewegungsfreiheit und auch ohne klickies. Bringt alles nichts.
VG Marvin
Achso nochwas: Geschwollen war das Knie zu keinem Zeitounkt
... das klingt nach einer Blaupause meiner Beschwerden. Inklusive Diagnose, Therapieansätze... nahezu identisch. Ich habe den Spaß allerdings seit rund 15 Monaten.
Heute Abend habe ich etwas Zeit um mehr zu schreiben.
Die schlechte Nachricht vorab: Ich bin immer noch nicht schmerzfrei. Die gute: Training ist dennoch gut möglich. Die Beschwerden nehmen in einem gewissen gleichbleibenden Rahmen immer zu und ab über die Tage/Wochen/Monate
Was bei mir zumindest für Linderung gesorgt hat: TF deutlich erhöht von rd. 75/80 auf 90/95+. Außerdem wie bereits angesprochen das gezielte trainieren des vastus medialis. Vernachlässige das das wieder, wird's sofort schlimmer.
...Ich dachte anfangs auch an den Knorpel als Außlöser, bin mir aber mitlerweile einigermaßen sicher, das der Knorpel nicht der Auslößer ist. Auch habe ich bereits versucht den Vastus Medialis mit Kniebeugen und Beinpresse zu stärken. Brachte leider auch keinen erfolg.
Falls ich da einen Denkfehler drinnen habe korrigiere mich bitte
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Chondropathia patellae mag zwar von der Namensgebung einen "Knorpelschaden" suggerieren, ist aber eben gerade (noch) kein Knorpelschaden, der ja bei dem typischerweise sehr jungen Alter der Patienten ohne Unfall als Auslöser sehr unwahrscheinlich wäre. Der Name C.p. ist historisch bedingt und korrekterweise spricht man eher von "peripatellären Schmerzsyndrom", weil eben auch die Gelnkkapsel, die medialen Bandstrukturen, die die Kniescheibe führen und die Druckrezeptoren, die unterhalb des Gelenkknorpels am Oberschenkel und in der Kniesscheibe liegen beim Schmerzgeschehen eine gewisse Rolle spielen.
Im Falle eines im MRT sichtbaren Knorpelschaden würde man von Chondromalacia Patellae oder sogar von Retropatellararthrose sprechen. Im MRT sieht man bei einer typischen Chonropathia patellae entweder gar nichts besonderes oder allenfalls im Akutstadium (selten) ein leichtes Knochenmarködem in der Kniescheibe.
Mit Kniebeugen und Beinpresse trainierst du, wenn man nicht besondere Vorkehrungen hinsichtlich der Rotationseinstellung der Unterschenkel trifft nicht den Vastus medialis, sondern den M. Quadriceps als Ganzes und v.a. die Glutealmuskulatur.
Du kannst damit u.U. ein bestehendes Ungleichgewicht zwischen Vastus lateralis (zu stark) und Vastus medialis (zu schwach) sogar verstärken.
Für selektives Vastus medialis-Training müsstest du dir bei der Kniepresse z.B. einen Ball zwischen die Knie klemmen (und die US-Rotation muss stimmen, i.e.genügend Außenrotation). Ich hab ja von "angeleitetem Training" geschrieben, was impliziert, dass man das nicht einfach mal so alleine machen kann, sondern schon jemand daneben stehen muss, der es einem zeigt und der auch die Bewegungsausführung kontrolliert.
Triggerpunkte bekommst du mit der Rolle nicht weg. Die Rolle hilft beim lokalisieren,rausdrücken dann mit Tennisball oder gar Golfball. Schau dir die Triggerpunktseite an,da siehst du wo es weh tut und welche Trigger mit rein spielen. Machst du nicht alle raus kommt es schnell wieder,die stoßen sich gegenseitig wieder an. Mindestens 90. sec drücken bzw. Bis es nachlässt und dann noch länger drauf bleiben. Das muss richtig weh tun... So manch einer hat schon geheult wenn ich nen Trigger raus gedrückt habe..Manchmal bis zu 15 an einem Arm,aber simsalabim sind die krassesten scheinbar unheilbaren Gelenkprobleme weg.... Es muss nicht so sein,es gibt natürlich auch andere Ursachen. Mach Bilder auf dem Rad.