Das überholt werden von eher unsportlichen E-Bike-Fahrern hat zugegebenermaßen gewisse psychologische Effekte, die in dem oben verlinkten Spiegel-Artikel gut beschrieben sind, ist aber letztlich irrelevant für den Kern des Problems.
Gerade die Rennradfahrer hier im Forum kennen die Situation ja zur Genüge von der Straße, wo man auch ständig von "unsportlichen" Auto- und Motorradfahrern überholt wird und sich damit auch arrangieren muss.
Das Hauptproblem mit den e-Mountainbikes sehe ich tatsächlich in der schieren Masse an Bergnutzern, die uns hier mittelfristig droht. Der Trend hat ja gerade erst begonnen und mittelfristig könnten die E-Bike-Nutzer nicht nur die normalen unmotorisierten MTBs verdrängen (das ist an manchen Bergen hier nach meinem Dafürhalten bereits passiert), sondern auch noch nomale Berggeher, Bergwanderer auf befestigten Wege verdrängen, denn e-Bike "fahren" strengt auch deutlich weniger an, als einen Berg zu Fuß hochzugehen.
Natürlich gab es Bergbahnen als Aufstiegshilfe auch schon früher aber eben nur an ganz bestimmten (allgemein bekannten) Bergen, die man, wenn es einen stört oben auf dem Gipfel Stöckelschuhträgern zu begegnen, problemlos durch geeignete Tourenwahl vermeiden konnte. Der e-bike-Trend wird möglicherweise dazu führen, dass in Zukunft jeder Berg für jedermann ohne nennenswerte Anstrengung erreichbar sein wird.
Natürlich kann man das auch positiv sehen, eine Art Demokratisierung des Hochgebirges, so wie auch das Bewältigen eines Ironmans durch immer einfachere (=flachere) Radstrecken und Windschattenfahren längst "demokratisiert" und für nahezu jedermann erreichbar wurde, aber für die verbleibenden Bergwanderer und "echten" Radfahrer wird das eigene Bergerlebnis durch diesen Massentourismus sicher nicht schöner, das steht IMHO weitgehend fest.
Ja, die Zeiten von echten Kerlen sind halt vorbei, alles nur noch Weichspüler und Gernegroß 😩😜😜😜😂
Ok, ich bin jetzt von den deutschsprachigen Nachbarländern ausgegangen, in denen es nicht nur daran liegt, dass "man halt Rücksicht" nimmt.
Bei deutschsprachigen Nachbarländern ist man ja sehr schnell in den Alpen und das die immer mehr zum Spielplatz werden ist ja nix Neues. Es ist nur eine Frage der Zeit bis dort immer mehr reglementiert wird. Vielleicht darf man da auch bald Eintritt zahlen ...
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Beim Rennrad-Kindertraining (10 jährige)
Kind1 (w): Darf ich dir mal was sagen?
Kind2 (m): Mhm
Kind1: Weißt du warum du langsam bist?
Kind2: Mhm???
Kind1: Du redest zu viel.
... Vielleicht darf man da auch bald Eintritt zahlen ...
Ist bei den meisten typischen Ausflugsbergen eigentlich faktisch schon der Fall: dort gibt es seit einiger Zeit fast nur noch kostenpflichtige Wanderer-/ Bergsteiger- und (im Winter) Loipenparkplätze.
Vor 15 Jahren war ein Parkscheinautomat an einem Parkplatz irgendwo in der Natur eine Rarität, mittlerweile in Bayern und Österreich ist es nahezu der Normalfall und ist den örtlichen Gemeinden auch nicht zu verdenken, dass diese sich auch von den Tagestouristen auf diese Weise eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen.
Bei deutschsprachigen Nachbarländern ist man ja sehr schnell in den Alpen und das die immer mehr zum Spielplatz werden ist ja nix Neues. Es ist nur eine Frage der Zeit bis dort immer mehr reglementiert wird. Vielleicht darf man da auch bald Eintritt zahlen ...
Es gibt in den Alpen noch reichlich Flecken, die nicht überlaufen sind. Da ist eben etwas Entdecker- und Pioniergeist gefragt. Da kommen die E-Bikes, Enduros etc. eigentlich selten bis gar nicht vor.
Es gibt in den Alpen noch reichlich Flecken, die nicht überlaufen sind. Da ist eben etwas Entdecker- und Pioniergeist gefragt. Da kommen die E-Bikes, Enduros etc. eigentlich selten bis gar nicht vor.
Das stimmt, meistens gibt es schon ein deutliches Gefälle: Berge mit Aufstiegshilfe -> Berge mit Einkehrmöglichkeit -> Berge ohne bewirtschaftete Almen.
Trotzdem ist der Radius für normale Tages- und Wochenendtouren allein durch die Anfahrt schon eingeschränkt.
Wir haben vor Jahren mal den Fehler gemacht und sind auf den Wendelstein gewandert. Da gibt es eine ruhige abgelegene Seite. Unterwegs haben wir frische Milch bei einer Almbäuerin getrunken und es war herrlich. Oben traf uns dann der Schlag, wie wir auf die ganzen Bergbahnfahrer getroffen sind. Zudem wurden wir angeschaut wie Ausserirdische, wie wir auf einem Stück Wiese neben dem Weg Brotzeit gemacht haben.