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Zitat von Kido
Du vertrittst aber genau die Meinung die man von einem Schwimmer zu hören bekommt. Das hat nix mit Schubladen denken zu tun sondern berut auf meiner Erfahrung. Frag Schwimmer und du bekommst genau deine Meinung bestätigt. Vielleicht liegt es auch daran, dass Du Schwimmen eben von Schwimmern gelernt hast und es nur so und nicht anders kennst.
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Hab‘ ich ja gerade nicht. Aber es hat so sehr gut funktioniert
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Zitat von Kido
Auch ein Grund warum Schwimmer eben genau das probagieren was ich hier schreibe. Weil sie es nicht anderes gelernt haben. Also warum sollen sie das auch anderes sehen. Sie haben ja Schwimmen gelernt und können meißt auch gut schwimmen.
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Ich sag‘s mal so: Da sie ja schwimmen können, scheint es nicht der falsche Weg zu sein.
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Zitat von Kido
Ja das Beispiel mit den Stützrädern hatte wir beim letzten mal auch. Und auch hier sehe ich das anders.
Um mal ein extremeres Beispiel zu nehmen. Keiner wird nach der Theorie in ein ufs Fahrrad und lässt sie fahren. Natürlich. Sowas wie laufrad haben sie vorher natürlich nicht benutzt. Bei Dir setzten sie sich drauf und können das sofort ohne fremde Hilfe ohne Stützräder einwandfrei ohne umzufallen etc...
Egal was für eine Hilfe sie vorher benutzt haben, kein Kind kann sofort Fahrrad fahren. Hier aber mit dem Beispiel Stützräder den Anschein zu erwecken, dass ein Kind ohne Hilfe und Unterstützung Radfahren lernt ist einfach Falsch. Das du vielleicht kein Freund von Stützräder bist mag sein. Aber irgendeine Hilfe müssen sie gehabt haben um Fahrradfahren zu lernen. Es ist eben nur die Frage, welches Hilfmittel geeignet ist. Und genauso wie du bin ich auch kein Freund von Stützräder, weil ich es als das nicht geeignete Hilfmittel erachte. Deshalb benutzen meine Kinder z.B. ein Laufrad um Radfahren zu lernen. Ist ein Laufrad jetzt kein Hilfsmittel? Wenn nicht hast du ein Komisches Verständnis von Hilfsmittel im Allgemeinen.
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Ein Laufrad ist ein Rad ohne Antrieb, also ein vereinfachtes Fahrrad, bei dem das Treten wegfällt. Welches unterstützende Feature würde denn ein Laufrad gegenüber einem Fahrrad hinzufügen? Den Vergleich mit Hilfsmittel wie Flossen oder Pullbouy halte ich für sehr weit hergeholt.
Um aber mal dabei zu bleiben:
Das Kind kann aber auf dem Laufrad das Lernen, was für das Radfahren am wichtigsten ist, das Gleichgewicht. Und zwar, ohne dass sich zusätzlich Gedanken um den Vortrieb machen zu müssen. Der kommt, wie gewohnt von den Füssen. Wenn man kippt, kann man sofort die Füsse rausstellen, fertig. Erst wenn das mit dem Gleichgewicht sitzt, kommt der nächste Schritt mit dem Treten. Haben deine Kinder so gelernt, meins hat’s auch so gelernt. Wo war jetzt das Hilfsmittel, um das fehlende Gleichgewichtsgefühl zu kompensieren? Ich habe nur einen Teilaspekt, den Antrieb, am Anfang rausgenommen.
Und so funktioniert auch Schwimmen lernen. Ich muss mich aber am Anfang auf das Wesentliche konzentrieren. Wieso mit dem Treten anfangen, wenn ich dauernd umfalle.
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Zitat von Kido
Genau so sehe ich das beim Schwimmen. Ich kann natürlich Schwimmen als komplexes sofort mit allen zusammenhängen erlerenen oder ich setze Hilfmittel ein in denen ich nur Teilaspekte lerne und separiere. Das ist das einmal eins eines Trainers! Man vereinfacht komplexe Abläufe in denen man nur Teilaspekte betrachtet und erlernt und dann diese Teilaspekte im Gesamtbewegungsablauf zusammenführt.
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Da sind wir und doch einig. Schwimmen ist zu komplex, um es als Ganzes zu lernen. Nur die Reihenfolge, in der die Schritte gelernt werden sollten, darüber sind wir uns nicht einig. Das wichtigste ist, ich weiß, du kannst es nicht mehr hören, Wasserlage und Wassergefühl, aus meiner Sicht vergleichbar mit dem Gleichgewicht beim Radfahren. Deshalb vergleiche ich viele Hilfsmittel mit Stützrädern: Solange ich die nutze, kompensiere ich damit meine eigentlichen Baustellen, statt aktiv daran zu arbeiten.
Mag sein, dass ich mit mehr Geschwindigkeit besser im Wasser liege. Aber ich werde immer einen Teil meiner Kraft dafür einsetzen, die Wasserlage zu halten, statt mich rein auf den Vortrieb konzentrieren zu können.
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Zitat von Kido
Lass mal einen "Nichtschwimmer" einarmig oder Streamline Position schwimmen. Eine Bahn mit und eine ohne Flossen und dann beobachte!
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Dann ist es die falsche Übung. Mit Flossen kann er diese zwar besser schwimmen, er arbeitet aber an den falschen Baustellen, denn auch mit einem besseren Armzug wird er weiterhin Probleme mit der Wasserlage haben.
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Zitat von Kido
Und nur weil du das anders gelernt hast, heißt es nicht, dass es so sinnvoll und gut ist.
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Da ich damit halbwegs schnell geworden bin, scheint es nicht so falsch gewesen zu sein
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Zitat von Kido
Wenn du natürlich einen perfekten Beinschlag hast bei dem du ab gehst wie Schmitz Katze respekt und Glückwunsch. Wahrscheinlich 99% aller Triathleten die nicht vom Schwimmen können, haben das nicht. Und selbst dann halte ich das für geeignet!
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ich oute mich als grottenschlechter (wirklich, kann du mir glauben) Beinschlagschwimmer. Trotzdem kann ich die Übungen alle schwimmen, weil die Wasserlage passt.
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Zitat von Kido
Natürlich sind viele Dinge gleich. Ein Triathlet wird jetzt kein Komplett anderes Bewegungsmusster aufweise und z.B. rückwärts schwimmen. Ist doch klar. Der Vortrieb wird immer noch mit den Armen gemacht.
Hoher Ellenbogen ist doch bei einem guten Schwimmer Pflicht oder? Sehe ich eben nicht so.
Beinschlag setzt ein Schwimmer aber für Vortrieb ein, ein Triathlet nicht. Hier werden die Beine in den Wasserschatten gehoben und die Wasserlage unterstütz. Das sind zwei komplett unterschiedliche Ziele die ich dann auch im Training verfolge.
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Ok, der Triathlet lässt den Beinschlag (fast) weg. Der Schwimmer wird auf der Langstrecke aber auch keinen Sprintbeinschlag schwimmen, sondern nur einen Schleppbeinschlag. Wenn du allerdings den 50m-Sprinter mit dem Langdistanztriathleten vergleichst, ist der Beinschlag natürlich unterschiedlich schnell. Aber worauf ich raus wollte: Das Armzugmuster ist gleich, beide liegen annähernd gleich im Wasser (der Triathlet schaut ab und zu nach vorne, versucht aber auch, die Wasserlage zu halten) und der Beinschlag sollte zumindest von der Ausführung (nicht der Frequenz) ähnlich aussehen.
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Zitat von Kido
Das Thema Frequenz wird aber immer anders Vermittelt und ist aus meiner Sicht essenziel und nicht nur Nebensache. Durch die falsche Frequenz entstehen Fehlerbilder die auf die Frequenz zurück zu führen sind. Deshalb ist es nicht einfach nur eine Anpassung auf die Gegebenheiten. Hier wird dann an der Falschen Baustelle gearbeitet um ein Fehlerbild zu beseitigen. Dabei würde z.B. das Anheben der Frequenz schon Besserung versprechen. Und das Propagieren man müsse, gleiten, gleiten, gleiten, verstärkt das ganze nur.
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Jetzt vermischt du aber einiges. Das Thema Frequenz wird innerhalb der einzelnen Disziplinen schon heiß diskutiert. Die „Schwimmer“ im Becken, gerade auf Kurzstrecken gleitet z.B. so gut wie gar nicht, sondern setzt auf maximalen und konstanten Vortrieb. Nur, unabhängig von der Frequenz muss das Bewegungsmuster sitzen.
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Zitat von Kido
Höhere Freuquenz kann sogar die Wasserlage positiv beeinflusse. Und damit habe ich nicht aktiv an meiner Wasserlage gearbeitet.
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Und wenn die Wasserlage hier schon paasen würde, könntest du die eingesetzte Kraft für den Vortrieb nutzen
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Zitat von Kido
Das ist deine Sicht der Dinge und ich sehe das konträr zu deiner Meinung. Erst der gezielte und richtige Einsatz bzw. der Einsatz des richtigen Hilfmittel ermöglicht mir die Technik schneller und besser zu erlernen.
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Da sind wir und doch einig. Ich halte nur nicht viel davon, andere Baustellen mit den Hilfsmitteln zu überdecken, statt an diesen zu arbeiten.
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Zitat von Kido
Du gehst davon aus, dass sich Wassergefühl sofort einstellt. Es braucht aber Jahre um dies zu entwickeln und das Wasser wirklich zu spüren.
Frag mal einen "Nichtschwimmer" ob er das Wasser spürt.
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Klar geht das nicht von heute auf morgen. Nur für viele Übungen, gerade für den Armzug, ist es wichtig, diesen Druck aufzubauen und das auch zu spüren. Wie soll ich das lernen, wenn ich diesen Druck gar nicht aufbaue?
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Zitat von Kido
Dann stelle ich den Satz mal um und präsentiere mal ein alternatives Ende bzw. eine alternative Sichtweise : Wenn ich mit großen Flossen schwimme, erzeuge ich damit auch bei langsamen Beinschlag so viel Vortrieb,
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Wenn man ein anderes Ziel wie "Unterstützung der Wasserlage" verfolgt, ist das zu vernachlässigen und kommt trotz Einsatz der Flossen gut klar.
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Nur dass ich das richtig verstehe: Du willst große weiche Flossen, nur um deren Vortrieb nicht (voll) zu nutzen? Wo ist dann der Vorteil zu Kurzflossen?
M.