Das Gewicht passte heute früh mit 55,5 kg überraschend gut, das Wetter mit gut 20 bewölkten Grad auch.
Raceday!!!
Ich machte mich morgens rechtzeitig auf den Weg, hasse ja nichts mehr als Hektik vor einem Start. Meine Family hatte sich entschieden mich heute nicht zu begleiten. Sehr schade, aber natürlich verständlich. Das Leben dreht sich bekanntermaßen nicht nur um Mamas Hobby … und dass ein bisschen nette Begleitung meinem Gemütszustand meist durchaus förderlich ist, ist auch nicht immer entscheidend.
Also schlenderte ich rechtzeitig zur Startnummernausgabe, traf dort bereits einige bekannte Mitstreiter, wechselte ein paar Worte.
Schlurfte anschließend meine Klamotten holen. Am Auto stellte ich fest, dass meine Sachen weiterhin in einer unhandlichen Klappkiste lagerten, eine passende Tasche hatte ich zwar im Flur bereitgelegt, dort lag sie aber weiterhin und half mir nicht. Zum Glück haben wir aber, seit wir Kinder haben, in der Regel deutlich mehr Gerümpel im Auto, so also auch etwas taschenähnliches, was immerhin verhinderte, dass ich die olle Kiste zum Wechselplatz schleppen musste.
Dann das bunte Radl einchecken, schwimmbereit machen. Der Zerkarien-Tümpel hatte angeblich 25°C, also klares Neoverbot…
10, 9, 8, … PFIFF!!!!!!!!!! Gefühlte hunderte Arme und Beine wirbelten durch den Stadtpark-Tümpel, meine mittendrin. Es waren zwei Runden zu schwimmen, bei rund 80 Startern konnte es da schon mal eng werden. Ich tat mich heute sehr schwer einen halbwegs brauchbaren Rhythmus zu finden, schluckte mehrfach eine ordentliche Portion Zerkarien-Wasser, meine Technik war gruselig und ich war einmal mehr froh, endlich aus dem Wasser zu kommen. Kurzer Blick auf die Uhr: Rund 9:30. Grundsätzlich okay, entscheidender ist für mich aber wie die Konkurrenz so unterwegs ist, also die 9:30 einfach zur Kenntnis genommen und weiter zum Rad. Das übliche Prozedere verlief ohne größere Probleme. Ich erreichte die Linie, an der wir aufsteigen durften und schwang mich auf den Drahtesel. … ääääääähm … ich versuchte es. Versuch 1 … einfach auf dem Pedal abgerutscht. hmmmmpf, bloß gut, dass ich kein Mann war
*FLUCH*. … Versuch 2 … siehe Versuch 1, dabei fast noch nach links gekippt.
BOAH, WIE KANN MAN SICH NUR SO DÄMLICH ANSTELLEN!!!!!!!!!!!!!!! Nu aber … Versuch 3:
genauso dämlich angestellt wie beim zweiten Mal, hektisch kam eine etwas aufgeregte Dame angerannt um mich davon abzuhalten komplett nach links zu stürzen, da kamen nämlich einige LaLi-Herren angerast… Also sowas ist mir noch nie passiert, fluchend und meckernd nahm ich mir vor doch in einer ruhigen Minute noch einmal das Wechseln zu üben
Gefühlte Stunden später endlich halbwegs unfallfrei auf dem Radl angekommen wurde meine Laune besser, die Lage entspannter. Zum Überholen gab es reichlich Mitstreiter und die Beine waren motiviert
Und so hieß das Motto einmal mehr:
ATTACKEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!! 5 Runden auf 20 km … da war echt was los, aber die Strecke ließ sich prima fahren und es rollte. Schade, dass es so schnell wieder vorbei war. Also irgendwann wieder an der Wechselzone angekommen, beim Absteigen zum Glück etwas geschickter angestellt, zum Wechselplatz, …und mit etwas gemischten Gefühlen in die Laufschuhe geschlüpft…
À propos Laufschuhe, da war ja noch was…
Nachdem ich mich ja letzte Woche ja einmal mehr über meine eigentlich „schnellen Schuhe“ geärgert habe (Asics Noosa Tri), habe ich mich endgültig dazu entschieden einmal den „On Cloudflow“ mal eine Chance zu geben. Geflirtet hatte ich mit denen gelegentlich schon mal. Beim Vierlanden-Tri letzte Woche ein paar Mitstreiter „belauscht“, die beide Schuhe von „On“ (heißt die Firma einfach so!? … egal) laufen. Im Laden ausprobieren und kaufen!? Keine Zeit, außerdem spießig. Also bestellt. Einfach so. Farbe!? Egal. Hauptsache sofort lieferbar und bis spätestens Samstag da… da aber Samstag Ruhetag war, keine Chance zum Ausprobieren gehabt und entschieden: 5 km gehen immer
...
… sollte das eine schlaue Idee gewesen sein??? Das wird sich zeigen. Es galt zu laufen, was das Zeug hält, ich gab alles. Die Kilometerangaben auf der Laufstrecke stimmten nicht sonderlich gut mit dem Piepsen auf meiner Uhr überein, aber wurscht. Letztendlich gilt auch hier zu schauen, was die Konkurrenz treibt. Die Schuhe fühlten sich überraschend gut an! Leicht, relativ weich, für meine maroden Gräten sehr angenehm. Coool! Dann war die Kohle und die verzweifelten Blicke meiner Besten Hälfte, als ich ihr vertrauensvoll zuraunte, dass ich mal wieder neue Laufschuhe bräuchte…, vielleicht doch für einen guten Zweck!?
Der Langzeittest wird es zeigen.
Trotzdem wurde es auf der Laufstrecke ziemlich zäh. Am Wendepunkt versuchte ich zu zählen, wie viele Damen mir bereits entgegenkamen. 7!!!!! Zu viele!!! Ich versuchte noch eine Schippe drauf zu packen, war aber bereits ziemlich am Limit. Die „Strafe“ dafür, dass ich mich auf der Radstrecke so abgeschossen habe!? Eine Mitstreiterin vor meiner Nase hielt trotzdem meine Motivation am Limit. Sie lief und lief und lief. Gefühlt wie ein Uhrwerk.
Gaaaaaaaaaaaaanz langsam schob ich mich an ihre Fersen, sie tat mir nicht den Gefallen langsamer zu werden.
Kein Stück.
Möglicherweise erfüllte ich bei ihr den gleichen Zweck wie sie bei mir.
Sie musste meinen Atem im Nacken gespürt haben. Vielleicht 800m vor dem Ziel entschied ich mich es zu versuchen.
Ich zog an ihr vorbei, merkte, dass ich auf Reserve lief.
Sollte ich sie noch abhängen können?
Zum Umschauen hatte ich keine Zeit.
Ich gab alles.
Vielleicht 100m vor dem Ziel wurde es laut um mich herum, die Zuschauer feuerten an.
Sie riefen einen Namen, nicht meinen.
VERDAMMT!!!!! Das muss sie sein! Bereits mit leichtem Drehen des Kopfes sah ich ihren Schatten und tat es ihr gleich. Wir setzten zum Endspurt an.
Sie hatte den längeren Atem. Nicht viel, aber das war nicht gefordert. In der Ergebnisliste werden wir auf die Sekunde genau mit der gleichen Zeit geführt, aber zweifelsfrei war sie etwas schneller.
Minimalst.
Aber schneller.
Mist.
Ein Blick auf die Ergebnisliste: 8!!!!!!!!!! Wie grottig!!!!!! „Nur“ die 2. Radzeit – eine herbe Enttäuschung!!! Okay, im Nachhinein stellte ich fest, dass einige der Damen vor mir nicht zur LaLi gehörten sondern zur Hamburger Meisterschaft, somit war ich von den LaLi-Ladies letztendlich 5… und war auch die schnellste Radzeit gefahren.
Meine Beste Hälfte bremste meine aufkommende Euphorie aber unmittelbar und formulierte es recht passend: „Wenn Du gut sein willst, musst Du Dich mit ALLEN messen!“ Ja, ja, er hat ja so recht…
Hier nun noch das Ergebnis in Zahlen … (der Einfachheit halber, da ich gerade keine Gesamtliste finden kann) trotzdem nur unter Berücksichtigung der LaLi-Ladies, die da insgesamt mit 66 vertreten waren:
- Swim: 9:31, 25. Schwimmzeit. Okay, aber weiterhin mit Potential. Lustigerweise bin ich im letzten Jahr 10:14 geschwommen und konnte mir damit die 9 Schwimmzeit von 55 Damen erstreiten…
- T1: Katastrofe! S.o. 2:09, 39. Zeit…
- Bike: 33:04 für die 20km gebraucht. Erneut die schnellste Radzeit der LaLi-Ladies, Strava bescheinigt mir sogar zwei QOM!!!
- T2: 1:23, 22. Wechselzeit. Etwas besser aber ausbaufähig. Auf den längeren Distanzen möglicherweise nicht mehr so entscheidend, heute hätten mir möglicherweise 5 gesparte Sekunden einen 4. Gesamtplatz beschert…
- Run: 5km mit den neuen Schuhen… Strava behauptet, dass es nur 4,6 km waren!? Keine Ahnung, die Laufstrecke war zum letzten Jahr auch leicht verändert. Trotzdem: 21:11 und die … haltet Euch fest … 4.beste Laufzeit der 66 Mitstreiter!!!!!!!!!!!!!! Die Dame, mit der ich letztendlich um Platz 4 gelaufen bin, brauchte hier 23 Sekunden mehr … das half mir aber nix, die hatte sich mit einer Schwimmzeit von 8:10 bereits einen soliden Vorsprung herausgearbeitet. … in diesem Sinne – may the best (wo-)man win!!!
Arnold würde sagen: I`ll be back!!!!!!!
Gesamtzeit: 1:07:17, 5./66 LaLi-Ladies, und somit sagenhafte rund 5 Minuten schneller als im letzten Jahr … was aber möglicherweise auch an der veränderten Laufstrecke und dem Sauwetter vom letzten Jahr gelegen hat
Unter`m Strich macht die Form einen guten Eindruck und ich bin gespannt, wie es in zwei Wochen in Damp läuft!!!