Nur rumzuliegen und zu warten bis die Schnatte wieder zu ist, nein, das kam irgendwie von Anfang an nicht in Frage. Nicht nur, weil der Körper vor dem ersten Höhepunkt irgendwie in Schwung gehalten werden will. Auch weil ich denjenigen Menschen gehöre, die am Abend irgendwie nur wirklich zufrieden sind, wenn sie sich zumindest etwas verausgabt haben.
Meine Oberkörpermuskulatur ist durch das Training der letzten Wochen etwas verbraten worden. Daran galt es nun wieder zu arbeiten. Ich schwimme zwar nicht mehr, bin aber vom Potential einer starken oberen Hälfte auch für Duathleten überzogen. Schliesslich können dich auch die Arme, via Rumpf, gewissermassen nach vorne treiben.
So lernte ich das Studio etwas kennen und reservierte nachmittags jeweils eine bis eineinhalb Stunden für Liegestützen, Klimmzüge, Rumpfbeugen, Rückenübungen und Boxen. Nach dem Training fühlte ich mich jeweils gut. Schon alleine für den Hormonhaushalt scheint es Sinn zu ergeben. Schliesslich kann hartes Ausdauertraining auch das Testosteron senken.
An drei Tagen setzte ich mich zudem für 2x15 Minuten an den Armergometer und kurbelte mal auf ungewohnte Art und Weise. Schnell merkte ich, wie sich mein Körper nicht an diese Art von drehen gewohnt ist. Aber die olympischen Ruderer auf dem Bildschirm waren irgendwie eine gute Motivation einfach weiter zu pushen.
Die Woche macht irgendwie unerwartet Spass. Ich werde weiter versuchen, das Beste daraus herauszuholen.
Morgen schaut dann der Fachmann mal, wie gut der Riss schon geschlossen ist.
Man merkt richtig wie du seit Beginn dieses Blogs Trainingstechnisch gealtert bist und enorm dazu lernst. Krafttraining spricht wichtige Muskeln sicher anders oder überhaupt erst am als Ausdauer. Wenn man schon keinen direkten nutzen bei der Leistung hat dann mit Sicherheit in der Verletzungsprophylaxe dabei gilt fur mich je komplexer die Übung und je größer der bewegungsumfang desto besser.
Darum fur mich eine der besten Übungen der turkish get up
@Pippi: Das Abo läuft erstmal ein halbes Jahr. Weil dann aber Winter ist, wird ziemlich sicher verlängert. Ausser es gibt wieder Probleme mit dem höchsten Gut.
@Necon: Man will sich ja entwickeln und von daher ist immer gut wenn man reift. Ich möchte einfach vermeiden, in einen Trott zu fallen und immer das Gleiche zu tun.
Der Vorteil vom Selbstchoaching ist, dass man vieles ausprobieren kann und auch schnell selber merkt was wie funktioniert. Einheiten kann man jeden Tag nach Befinden anpassen oder verschieben. Auch wenn es manchmal über einen Umweg geht, man in Sackgassen oder Löcher rein läuft, dieses rumexperimentieren ist für mich Teil des Spasses. Nagut, manchmal ist man schon verunsichert, gerade während ganz intensiven Perioden.
Manchmal hört man den Begriff "Student of the Sport", ich glaube Simon Whitfield bezeichnete sich als solchen. Ich würde das zu "Student of the Sport and own Body" ergänzen wollen.
Die Fäden bleiben übrigens noch drin. Der Arzt gab mir aber grünes Licht, um wieder mit Laufen zu beginnen. Mit Radfahren würde er noch 2-3 Tage warten. Von den Wettkämpfen am Wochenende, auch vom Berglauf, rät er mir noch ab. Das ist zwar mehr als schade - auf den drafting Duathlon wäre ich richtig heiss gewesen und der Berglauf zählt zu meinen Lieblingsstrecken - aber die Highlights kommen ja noch.
Ich war heute also ne Stunde vorsichitig laufen. Es fühlte sich alles etwas steif an, die Beine waren aber erholt und die Pace grundsätzlich gut. Das Anfersen war natürlich auch alles andere als Schulbuchmässig. Aber es tat gut sich wieder draussen zu bewegen.
Nach dem gelungenen Laufversuch am Freitag gab es gestern eine weitere Stunde, mit 20 Minuten am Berg. Zuvor war ich am Morgen im Krafttraining.
Heute wagte ich mich an einen langen Lauf über 90 Minuten; den ersten seit langem. Ich halte die Laufkilometer ja eher tief.
Die erste gute Stunde lief ich relativ flach und im oberen Grundlagenbereich (bis Puls 150). Es rollte recht gut und auf den Asphaltpassagen, da schaue ich immer mal wieder auf die Pace, lief ich gut 4 Minuten pro Kilometer.
Der zweite Teil des Laufes ging dann einer Strasse entlang aufwärts und wurde etwas intensiver. Ich lief abwechselnd eine Minute schnell und dann eine locker. Die Form scheint tatsächlich da zu sein, denn die lockeren Passagen waren trotz Steigung erholsam.
Oben stoppte ich die Uhr und spazierte wieder talwärts.
Das machte dann nach 90 Minuten ca. 19 Kilometer, 530 Meter bergauf, 100 bergab.
Schmerzen habe ich im Knie keine, ich hoff einfach, das Laufen schadet der Wundheilung nicht. Aber es hiess ja ich dürfe.
Zwei "Überbrückungstage" zwischen Wochenende mit Lauffokus und der nächsten Schlüsseleinheit sind auch schon wieder durch.
Gestern ging es wieder mal aufs Rad und weil ich mich gut fühlte, gab es 70 Kilometer im Grundlagenbereich. Gegen Abend dann noch Stabi.
Heute Morgen gings mit dem Rad 25 Kilometer in die Schule um etwas zu arbeiten. Fängt ja nächste Woche wieder an, der Unterricht. Die zweite Hälfte geht es da einen angenehm flachen Berg hoch. Am Nachmittag ging es dann auf gleichem Weg zurück. Die langgezogene Abfahrt taugt gut um an der Supplesse zu feilen.
Was für eine Einheit. Solche Trainings fühlen sich im Nachhinein eigentlich immer gut an, wenn man nicht gerade versagt hat. Man ist froh, dass man sie abhaken kann und weiss, dass ein paar harte Kilometer mehr im Sack sind. Das allgemeine Befinden und die Psyche erleben dann ein Hochgefühl. Der Weg dorthin ist aber meist weniger komfortabel.
Heute war es mal wieder anders; die Session hat von Anfang bis Ende Spass gemacht. Das lässt auf eine gute Form hoffen und macht Laune für die Hochsaison, die bei mir ja etwas später kommt.
Wie sah die Einheit aus?
Es sollte einen simulierten Duathlon geben.
Laufen: 25 Minuten einlaufen mit 5 Steigerungen, danach 4 x 3 Minuten hart mit 90s Traben, danach habe ich den Anstieg nach Hause schön "steady" in Zofinger Pace mitgenommen (4 Minuten).
Rolle: Sofort hart anfahren; 4 x 5 Minuten hart mit gleichlanger Rollpause.
Laufen: Wieder schnell anlaufen und zwar einen Berg hoch um Zofingen Part 3 zu simulieren. Nach 8 Minuten war ich oben und bin locker zurückgetrabt.
(Ich wollte beim Runterlaufen nichts unnötig herausfordern und lief nur noch aus. Mein Selbstvertrauen ist bergab ohnehin grösser als bergan. Meine KOMs kann man an einer Hand abzählen, aber einer davon sind die letzten 2.5 Kilometer in Zofingen; downhill bis zum Ziel)
Nach Fruchsaft und Proteinshake gab es noch eine Stunde locker auf der Rolle um die Säure wieder rauszufahren.
An manchen Tagen spürt man schon beim Einlaufen, dass die Beine einfach wollen. Man fühlt sich leicht und locker und läuft praktisch ohne Effort. An solchen Tagen ist dann immer schön, wenn man die Haxen auch richtig gebrauchen und den Körper etwas herausfordern darf. Dann kann man die Anstrengung irgendwie ausblenden und sieht die Belastungen nur als Möglichkeit um schneller zu werden. Man freut sich in den Pausen darauf, dass es endlich weiter geht.
Ich hab mich hinterher gefragt, ob ich mich vielleicht zu wenig gepusht habe. Aber nein, ich wollte mich ja nicht total abschiessen und die Belastung hat sicher gepasst. Von der Pace habe ich keine Ahnung aber ich spürte, dass es schnell war. Für solche Tage macht man Sport und an jedem Wettkampf betet man, dass man solche Beine hat.
Die Ruhewoche hat wohl gut getan, denn mitten in einem harten Block fühlen sich solche Trainings mehr zäh denn gut geölt an.
Jetzt heisst es relaxen, am Spätnachmittag gehe ich meine Trainingslaufräder abholen und am Abend gibt's allenfalls noch Stabi.
Grüsse
Pippi: hab den Helm noch nicht ausprobiert, da ich nicht mehr auf dem TT sass. Ich musste erst schauen, ob die Wunde das Radfahren überhaupt erträgt und wollte mir noch keine extreme Position zumuten. Im "Trockenen" passt er aber tiptop.