Der Vergleich mit 9/11 hinkt, da der Islam die einzige Religion ist, die derartige Taten zumindest in Ansätzen legitim heißt (Dschihad, heiliger Krieg gegen die Ungläubigen).
.
Naja
(Lk 12,51f): Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen…
Und die Kreuzzüge im Namen des Christentums waren ja auch für damalige Verhältnisse besonders brutal. Ich habe gelesen, dass Islamisten sich auch deshalb bis heute im Krieg mit den Kreuzrittern wähnen.
Atheisten, oder allgemeiner: Menschen, die sich nicht an einer bestimmten Ideologie orientieren, müssen ihre Verhaltensregeln untereinander aushandeln.
Das impliziert die grundsätzliche Fehleranfälligkeit der eigenen Überzeugungen, sowie der Gleichberechtigung anderer Standpunkte. Es ist eine relativ tolerante Haltung. Man erkennt das unter anderem daran, dass Atheisten mit Christen, Moslems, Hindus und Juden ganz gut klar kommen, während die Religionen untereinander im Dauerstreit liegen.
Ach ja? Und dass der Schöpfer des Universums seinen eigenen Sohn in Gestalt eines Homo sapiens für Deine kleinlichen Sünden ans Kreuz nageln ließ – dieser Glaube ist ein Ausdruck dieser Bescheidenheit? Dass er Deine Gebete erhört, Deine Gedanken liest und Dir freitags auf den Teller schaut – das ist Demut?
Ich halte es eher für eine Haltung, die sich sehr stark überschätzt. Jedoch: Ich könnte mich irren.
Auch Christen sind Menschen, die ihre Verhaltensregeln untereinander aushandeln. Warum sollten Atheisten im Aushandeln der Verhaltensregeln besser sein?
Nochmalig bitte ich um eine nachhaltige, logische und damit nachvollziehbare Begründung, weswegen der Atheismus der Religion überlegen ist.
Auf welchen fundamentalen Schriften basiert der Atheismus? MMn handelt es sich um ein mehr oder weniger loses oder festes Konglomerat aus verschiedenen, subjektiv ausgewählten Ideen, die jeder Atheist anwendet wie es gerade beliebt.
Deine Argumentation ist keineswegs stringent. Also bitte, was ist der Vorteil des Atheismus? Konkret: könntest du mit der Etablierung des Atheismus als Weltreligion verbindlich für alle Menschen garantieren, dass es keine Kriege mehr gäbe? Und falls ja, wie würde dieses begründet sein?
Zitat:
Zitat von waden
Naja
(Lk 12,51f): Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung. Denn von nun an wird es so sein: Wenn fünf Menschen im gleichen Haus leben, wird Zwietracht herrschen…
Und die Kreuzzüge im Namen des Christentums waren ja auch für damalige Verhältnisse besonders brutal. Ich habe gelesen, dass Islamisten sich auch deshalb bis heute im Krieg mit den Kreuzrittern wähnen.
Naja, zeige mir die Stelle in der Bibel, wo Christus zum Krieg gegen die Ungläubigen aufruft. Kreuzzüge und Dschihad sind zwei paar Stiefel. Aber wie du schon geschrieben hattest streiten sich Kreuzritter und Terroristen/Dschihadisten bis heute.....
Um ein beliebiges Thema zu be- oder zu entkräften, wirst du/man im Übrigen (fast) immer eine Aussage der Bibel verwenden können. Das ist ja das Tolle! Die Bibel ist wahr.
Falls Du mir etwas mitteilen willst, versuch's noch mal auf Deutsch!
Hab ich längst aufgegeben. Du bist aufm Egotrip hängengeblieben, keine Verdrahtung zur realen, sozialen Welt. Was sollte es also bringen? Du verstehst doch eh nix.
Naja, zeige mir die Stelle in der Bibel, wo Christus zum Krieg gegen die Ungläubigen aufruft. Kreuzzüge und Dschihad sind zwei paar Stiefel. Aber wie du schon geschrieben hattest streiten sich Kreuzritter und Terroristen/Dschihadisten bis heute.....
Um ein beliebiges Thema zu be- oder zu entkräften, wirst du/man im Übrigen (fast) immer eine Aussage der Bibel verwenden können. Das ist ja das Tolle! Die Bibel ist wahr.
Die Bibelstelle gibt es meines Wissens tatsächlich nicht. Interessant finde ich allerdings, dass die islamischen Theologen exakt die gleiche Argumentsschiene anwenden, um den Gewaltaufruf des Koran zu entkräften, wie es die christlichen Theologen tun, um Diskriminierendes oder Gewaltverherrlichendes aus dem NT zu relativieren: der Text gilt dann als zeitgebunden und gleichnishaft und kann nur im Lichte der vergleichenden Betrachtung wohlverstanden werden. Und die Theologen beanspruchen für sich die alleinige Deutungshoheit über den Text.
Die Kirchen sehen die menschliche Moral als Teil des ewigen Bundes zwischen Menschen und Gott. Die Atheisten hingegen gehen an diese Frage, sind sie nicht auf einen -ismus festgelegt, wissenschaftlicher und forschender, neutraler und objektiver heran, ganz im Sinne der Aufklärung. Heraus kommt dann ein ganzes Bündel von Forschungergebnissen aus der Psychologie, der Soziologie, der Pädagogik, der Wirtschaftswissenschaften etc. Der grundlegende Gedanke: Menschen sind eine kooperative Spezies, wofür es halt ein paar Basis-Fähigkeiten braucht, die durch Sozialisierung in der Familie und den Institutionen erworben werden.
Ps:
Dass sich eine "zeitgemässe" Kirche gerne auch dieser Erkenntnisse bedient und lieber darauf statt auf eine Bibelexegese zurückgreift, finde ich erfreulich.
Ich würde diesen Punkt gerne untermauern, dass die Kirchen ihre Moral als etwas betrachten, was sich zwischen Gott und den Menschen abspielt. Das klingt für Gläubige erstmal großartig. Aber was ist damit gemeint?
Die Bibel sagt, dass dem Mensch überhaupt keine Moral zusteht. Das ganze Konzept ist der Bibel fremd, genauso wie ihr auch individuelle Rechte oder Freiheiten fremd sind. Moralische Ansprüche eines Menschen gegenüber eines anderen Menschen, oder gar eine faire Abwägung unterschiedlicher Ansprüche, sind der Bibel unbekannt. Stattdessen werden Besitzverhältnisse und materielle Ansprüche geregelt; meist jenes von Herr und Untertan (also Gläubige gegenüber Priestern, Sklaven gegenüber dem Sklavenhalter, Frauen gegenüber Vater/Ehemann und so weiter).
Jahwe hat an die Menschen überhaupt keine anderen Ansprüche als Besitzansprüche. Er will, dass er als eine Art oberster König akzeptiert wird, und er fordert Opfergaben. Er hat keine moralische Botschaft, kein Konzept von Fairness. Wichtig ist ihm, dass er bekommt, was er verlangt.
Die Kirchen haben vielleicht etwas, was sie selbst als Moral bezeichnen würden, verwenden jedoch den Begriff ganz anders als man es heute gewohnt ist. Bei den Kirchen ist Moral nichts, was sich zwischen Menschen (oder generell Lebewesen) abspielt, sondern es ist eine Sache zwischen Gottvater und den Gläubigen. Jedoch geht es auch hier allein um Besitzansprüche: Hat der Gläubige das gegeben, was dem Gott zusteht, ja oder nein? Hat sich der Gläubige an die Regeln der Kirche gehalten, ja oder nein? Es geht überhaupt nicht darum, wie sich Menschen untereinander gerecht/moralisch verhalten.
Ein Beispiel:
Für manche Menschen (nicht für mich) ist die "Ehe für alle" eine moralische Frage (keine Ahnung, wieso). Man überlegt sich bei dieser moralischen Frage, welcher Person dadurch ein Nachteil entsteht; welche Vorteile es andererseits für die Betroffenen zu gewinnen gibt; welche Rechte man für sich selbst in Anspruch nimmt -- all das sind Abwägungen, die sich mit menschlichen Ansprüchen befassen. Was gewinnt der eine, was verliert der andere?
Für die Kirchen, die den moralischen Aspekt ganz besonders betonen, geht es aber allein darum, welches "Rechtsverhältnis" zwischen der Person und Gott besteht. Ob es einem Menschen nutzt (oder einem anderen schadet) spielt überhaupt keine Rolle. Der Mensch ist schlicht nicht der Gegenstand dieser "Moral". Der Moralbegriff der kath. Kirche gleicht eher einer Gerichtsverhandlung, und der Mensch ist immer der Angeklagte.
Man beachte auch, dass wir den Begriff "Moral" üblicherweise verbinden mit "Verhältnismäßigkeit". Man hackt einem Teenager nicht die Hand ab, weil er einen Apfel stahl. Diese Verhältnismäßigkeit ist in der Bibel nicht zu finden, und auch im heutigen Christentum nicht. Sünden werden im Fegefeuer gebüßt, eine mildere Strafe ist nicht vorgesehen. (Man beachte, dass das Fegefeuer eine Erfindung der Kirchen ist und daher nicht dadurch entschuldigt werden kann, dass es sich hier um eine biblische Metapher handele.)
Für manche Menschen (nicht für mich) ist die "Ehe für alle" eine moralische Frage (keine Ahnung, wieso).
Die "Ehe für alle" ist eine Worthülse, ein Marketing-Label.
Gemeint ist damit nämlich "Ehe für alle, die einer Gruppe angehören, die mir am Herzen liegt". Den Heteros liegen die Heteros am Herzen, den Schwulen die Schwulen. Wenn es z.B. darum geht, Geschwisterehe zu erlauben, wird die Queer Community auf einmal sehr still und hat wenig Hemmungen, sich auf der Seite der Ewiggestrigen und Klerikalen wiederzufinden...
Die Scheinheiligkeit in dieser Frage geht mir auf den Senkel. Mit Argumenten aus der Steinzeit freier Gesellschaften erniedrigt man andere um sich selbst zu erhöhen - und fühlt sich noch toll dabei.