Das geht doch am Punkt vorbei - es gibt (inzwischen...) gleich viele weibliche wie männliche Pros in Hawaii am Start, aber es gibt viel weniger deutsche Spitzenlangtriathletinnen als Spitzenlangtriathleten. Und das kann auch nicht alleine an "klassischer Aufgabenteilung in der Familie" liegen, denn da sind die Schweizer eher noch konservativer unterwegs als wie in D, und sie haben deutlich mehr weibliche Podiumsplätze....
Das mag so für die Profis gelten, aber der "Pool" aus dem die weiblichen Profis kommen, ist kleiner als der der Männer. Damit gehen sicher auch einige Talente verloren.
Die Gründe dürften komplexer sein, als nur 2-3 Punkte die augenfällig sind. Und ich denke schon, daß der biologische Punkt der Schwangerschaft einfach nicht zu unterschätzen ist. Während Jan Frodeno, Nils Frommhold oder Michael oder Andreas Raelert ungestört in während ihrer besten sportlichen Zeit Vater werden können (und ihre Partnerinnen ihnen auch den Erziehungsstress vom Hals halten), ist das für Triathletinnen schlicht unmöglich.
Das ist nicht falsch, aber das gilt für die Schweiz genauso - und für Australien und GB, überall bekommen die Frauen die Kinder......
Du hast aber wahrscheinlich Recht, dass wir hier keine wenige-Gründe-Phänomen vor uns haben.
__________________
Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Fängt das vielleicht noch viel früher beim Frauenbild an? Machen im Verhältnis weniger Mädchen Triathlon als in anderen Ländern, weil es eher ein Jungensport ist? In meinem Heimatverein war das Verhältnis 4:1 während beim Schwimmen 1:1 anzutreffen war.
Ich denke, das was loomster schreibt hat einen erheblichen Einfluss auf die in Kona unterrepräsentierten Frauen.
Aus irgendeinem Grund ist Triathlon in Deutschland ein Männersport, was in anderen Ländern (z.B. USA, Australien, Kanda bei weitem nicht so der Fall ist).
Bei Langdistanzen sind hierzulande in der Regel 15% der Starter weiblich, in den USA sind es dagegen 40%. In Wales waren es dieses Jahr nur 12%, was aber auch an den sehr anspruchsvollen Strecken dort liegen mag, denn für Frauen und Männer gelten dieselben Cutoff-Zeiten, die natürlich für Frauen schwerer zu erreichen sind.
1. In DE steht SPORT allgemein nicht sonderlich hoch im Ansehen, es sei denn, MANN ist Fußballer. Wie unser Land mit unseren Spitzensportlern so umgeht, ist schon ein Hohn. Wir haben keine echten Helden. Früher oder später werden sie in den Medien niedergemäht. Wer hat da schon Lust auf Leistungssport bei der fehlenden Anerkennung hierzulande. Frau ist da ganz pragmatisch in der Wahl beim Thema Zukunftsperspektiven, denke ich.
2. Wir haben zu wenig charismatische Frauen im Sport. Deshalb ist Frauen-LD weniger interessant für uns. Die meisten Frauen sind irgendwie aalglatt. Deshalb fällt keine von ihnen so wirklich auf. Keine dabei, die mal ein bisschen aus der Norm fällt und vorn dabei ist.
Das eine ergibt das andere. Ein kleiner Teufelskreis.
Ich finde es schade, denn auch die Mädels liefern großen Sport ab.
__________________
Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.
An den tiefen Frauenanteilen kann es doch irgendwie nicht liegen. Beim IM Zürich lag der Frauenanteil bei 12%, in den letzten 20 Jahren erzielte die Schweiz in Hawaii aber 13 Podestplätze bei den Frauen, 9 mal davon Platz 1.
An der allgemeinen Struktur in einem Land (bzgl. dieser Sportart) kann aus ja auch nicht liegen, da sonst Männer und Frauen Top sein müssten (wie bspw. Langlauf in Norwegen oder Ski Alpin in Österreich).
Ich glaube das sind eher Einzelfälle, welche weitere nachgezogen/motiviert haben. Wäre Ryf da wo sie heute ist hätte es Badmann nicht geben? Wären die deutschen Männer heute so gut hätte es Hellriegel/Leder nicht gegeben?
Also in meinem Bekanntenkreis ist es leider auch so, dass ich eigentlich die einzige Frau bin, die auch bei Wettkämpfen startet. Die Frauen der Kollegen sporteln entweder gar nicht oder nur aus Lust an der Freud. Ein Großteil übernimmt (soweit ich das beurteilen kann) auch völlig selbstverständlich den Großteil der Hausarbeit.
Ich höre es oft so raus, dass sich viele nicht so schinden wollen, wie es ein Wettkampf auch mal braucht oder wie sie es vermuten, dass es nötig ist. Für viele ist die Leistung schier unvorstellbar und sei es nur, dass man 10 km am Stück durchläuft. Selber machen sie dann eher so Pilates oder Walken oder sowas.
Könnte vielleicht schon etwas an der Erziehung liegen?