Zitat:
Zitat von Foxi
Und??? Wie ist die Verwandlung gelaufen? Nun erzähl doch mal ....
... ... wir warten ungeduldig und Nägel kauend...
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Entschuldigt bitte! Seit dem Wettkampf in Bielefeld ging alles drunter und drüber. Oma seitdem nun das zweite mal im Krankenhaus, Pflegeeinstufung und alles was dazugehört haben mich mächtig in Beschlag genommen.. Es kommt eben doch alles anders als man denkt.
Aber der Reihe nach: Ich fange in Bielefeld an:
Nachmelden war überhaupt kein Problem, Rad-Check-In ebenfalls (von allem dem Wasser das dabei vom Himmel fiel mal abgesehen). Geschwommen wurde im Freibad. Auf meiner Bahn waren wir vom Leistungsniveau alle ähnlcih schnell (oder langsam) angesiedelt. Beim Quatschen vor dem Start antworteten auf die Frage wie lange sie denn Schwimmen wollte alle mit 10 Minuten. Da hat es mich gepackt. Grinsend und völlig wirr im Kopf antwortete ich 9 Minuten.
Das muss doch wohl drin sitzen Es saß drin. Und fing stark an. Schnell gut reingekommen, Rhythmus gefunden. (Leider war die Schwimmbrille undicht).
Die war im Training nie dicht, nur beim letzten Mal, war ja wohl absehbar, dass sie im Wettkampf nciht halten würde. Trottel Also raus aus dem Wasser und rauf aufs rad. Als erste auf meiner Bahn konnte ich das Wasser verlassen, Knöpfchen auf der Uhr drücken und rennen.. Fahrrad einsammeln und weiterrennen. Als ich aufs Rad stieg und wieder auf die Uhr drückte. sagte die *Laufen*
Scheiße!! Na toll! Was mach ich denn jetzt? Ok.. Starte eine neue Triathlon-Einheit. Also 38.000 mal auf der Uhr herumgedrückt bis dann endlich wieder alles lief (beim nächsten Mal werde ich fürs Schwimmen die Tastensperre benutzen). Radfahren ging es 6x auf eine Wendepunktstrecke. Insgesamt konnte ich lt. Garmin einen 29,7er Schnitt fahren. Damit bin ich totalst zufrieden. Der Wechsel lief erstaunlich geschmeidig obwohl ich vergessen hatte das neue Schnellschnürsystem in die Schuhe zu fädeln.. und ich so noch schnüren musste. Auch ins Laufen kam ich gefühlt sehr gut rein. Konnte sogar 3 Läuferinnen überholen. Lt. Garmin hatte ich auf die 5km einen 5:57er Schnitt. Die offizielle Zeit (in der ja irgendwie die Wechsel mitdrin sein müssen, da die nicht einzeln aufgeführt sind) hat allerdings 31 Minuten.
Insgesamt habe ich so 1:31:07 offiziell. Es ärgert mich mega, dass mir die einzelnen Zeiten auf der Uhr fehlen, Und ich hoffe, dass ich am Sonntag in Hamburg besser auf mein Handgelenk aufpassen kann. (wobei dort ja auch der Neo noch dazukommt..) Nachdem ich dann im Ziel war fing es an wie aus Eimern zu gießen, nachdem es den ganzen Wettkampf über trocken geblieben war.
Leider meldete sich nach dem Ziel auch direkt die Hüfte. Ich konnte kaum vernünftig laufen. Von den Schmerzen vorher hatte ich ja im letzen Beitrag schon erzählt. Das hat sich durch den Wettkampf nochmal deutlich verschlimmert.
Zuhause angekommen, musste ich auch ziemlich schnell zur Nachtschicht. (eine tolle Kombination die ich jedem Empfeheln kann: Wettkampf und dann Nachtschicht! ..... Nicht!!
Wie ich so Patienten tragen soll weiß ich nun wirklich nicht Aber Gott sei Dank war die Nacht recht ruhig. Ich habe mir ausgiebig Zeit nehmen können um eine halbe Stunde zu Dehnen und über die Blackroll zu rollen. Und dabei habe ich gemerkt, es wird dadurch deutlich besser.
Vielleicht ist es ja doch nur ein Verkürzter Hüftbeuger, ich sollte das weiter beobachten.
So ging es weiter. Zwischen Bielefeld und dem ersten halbmarathon in Bremen gab es nur ein einziges Schwimmtraining im Freiwasser.
Am vorletzten Samstag ging es dann zu 18 Uhr nach Bremen.
Ich war ziemlich aufgeregt, wusste nicht welchen Schuh ich anziehen sollte und der Regen der zuhause herrschte war auch nicht besonders hilfreich für die Psyche. Aus Angst ganz hinten im Feld allein zu sein, habe ich sogar meine Kopfhörer mitgenommen.
In Bremen angekommen kam allerdings direkt die Sonne raus. Also Regenjacke aus und Loslaufen. Bereits nach wenigen 100m hattte ich nur noch eine Handvoll Leute hinter mir. Ich hatte totale Angst mich zu überpacen. Aber ständig und nur auf die Uhr gucken war mir auch zu doof. Also auf dern Körper hören.
1km - 6:27 - Bist du wahnsinnig, mach langsamer, selbst wenn dich die paar hinter dir auch noch überholen, aber du willst doch ankommen!!! So ging es leider weiter. Bis km 13 lagen bisauf eine alle km-Zeiten unter 7 Minuten. und das obwohl ich mir im Vorfeld überlegt hatte so 7:30 zu laufen.
Na das wird ja ein Spaß auf dem letzten Drittel!
Relativ schnell (so ab km 2) hatte ich ein junges Mädchen neben mir. Das Tempo war ähnlich und wir liefen beide mit unseren Kopfhörern nebeneinander her.
Irgendwann nahm sie ihre Kopfhörer ab und fragte, ob ich aus Neuenkirchen käme. Ob ich eine Schwester habe die auf das Gymnasium xy geht und ob sie Astrid hieße.
Wouuw ist das creepy! Woher weiß die das??? Es stellte sich heraus, dass sie in der gleichen Clique unterwegs ist wie meine Schwester, Natalia heißt und 16 Jahre alt ist. Wir haben etwas gequatscht und sind dann wieder mit Musik in den Ohren nebeneinander hergelaufen.
Alles war super. Die Sonne schien, die Strecke war herrlich und gut ausgeschildert, es lief und alles war großartig. Bei KM 7 konnte ich erkennen, dass dort auch die 15km-Marke ist.
Ok, wenn du das nächste mal hier bist, wird es hart. Leg hier gute Emotionen ab. Das klingt jetzt komisch, aber ich habe mich in letzter Zeit etwas mit Mentaltraining und solchem Kram auseinander gesetzt und experimentiere damit etwas herum. Also habe ich versucht an diesem Punkt sehr bewusst wahrzunehmen, warum ich gern laufe, Erinnerungen an tolle Momente revue passieren zu lassen.. Es ging weiter und ehe ich mich versehen hatte war schon die 10km Marke erreicht. Fast Halbzeit! Wenns so weitergeht ist alles perfekt
Sei kein Idiot es ist nur noch eine Frage der Zeit bis es hart wird! Noch lief es bei mir und bei Natalia rund. Immer wieder ging es über die Brücken Bremens (Heißt ja nicht umsonst Brückenlauf) Und die Anstiege zu den Brücken haben das ganze nochmal etwas spaßiger und abwechslunsreicher gemacht.
Irgendwann kamen wir dann zur 15km Marke. Und wie ich es erwartet hatte lief es schon nicht mehr ganz so rund. Es ging noch, aber gefühlt hatte ich mir auf dem Hinweg eine kleine psychische Oase gebaut, auf der ich mich nochmal stärken konnte.
Bei km 16 wurde es dann aber erst richtig hart. Die Verlockung zu gehen war groß. Meine Gedanken waren irgendwo zwischen
Konzentrier dich einfach, du musst nur noch ein kleines Stückchen rennen. und
Genieß den Schmerz, aber was für ein Schmerz, wehtun tut nix, Warum eigentlich nicht? Ich kann einfach nicht mehr... Bei km 17 wollte Natalia ein Stückchen gehen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir aber, dass wenn ich das Tempo so halten würde ich unter 2:30h bleiben konnte. Der Gedanke gab mir neue Energie. Das war mein Optimalstziel gewesen.. Also weiter. bei km 20 hab ich mir selbst nach jeder Ecke, versprochen, dass dort das 21km Schild steht. Ich weiß nicht wie oft ich enttäuscht wurde und mir selbst gesagt habe
Los komm! Hinter dem Gebüsch dort steht das Schild und der Rest läuft sich dann wie von allein!! Und als es dann endlich da war: ging es nochmal 30m richtig knackig hoch auf die letzte Brücke. Dort habe ich nochmal richtig gelitten. Geflucht und wütetend geschrien. Aber dort konnte ich den Zielkanal sehen. Nur die Brücke runter und dann nur noch durch den Kanal bis zum Bogen.
Hau nochmal ordentlich rein, jetzt ist eh egal, der Schmerz ist dein Freund. Nach 2:27:43 blieb für mich die Uhr stehen. Als mir die nette Frau im Ziel die Medaille umhing fing ich einfach an zu weinen vor Freude. Bis zuletzt habe ich nicht so richtig geglaubt, dass ich das schaffe. Ich konnte das kaum glauben. Noch dazu unter 2:30, einfach der Hammer!
Am nächsten Tag meldete sich die Hüfte wieder bemerkbar. Aber Dehnen und Blackroll halfen gut. Besonders das leichte Kicken mit meinem 10jährigen Cousin hat das ganze deutlich verbessert. Ein weiteres Indiz, dass es sich hier eher um eine Vekürzung als eine Knorpelgeschichte handelt.
Seitdem wird täglich 1-2x gedehnt und gerollt.
In der folgenden Woche ging es dann Mittwochs direkt wieder laufen. (Mal wieder in der schwülen Mittagshitze) Ich wollte mal wieder Fahrtenspiele laufen. erst 5x 100m Steigerungen und Lauf-ABC und dann 5x Schrittfrequenz-Intervalle (Da ich meist mit SF um die 155 laufe ist da noch duetlich Luft nach oben) Insgesamt hat mich die Hitze doch mehr ausgeknockt und in den Intervallpausen bin ich doch einige Male gegangen. Das ist aber ok. Das erste Mal hatte ich in den Intervallen die 4 vorne stehen (wennauch nur für 100m)
Es geht also in die richtige Richtung.
Sonntag gab es dann nochmal ne Runde Laufen für mich. Nach 2 Nachtschichten nach Sebis Zieleinlauf in Frankfurt sollten es für mich 15km werden. Aber es ging so gar nichts, dass ich auf 7km abgekürzt habe die ich in 7:25 gelauen bin und mich dabei so richtig gequält habe.
Gestern dann nochmal spinning mit angezogener Handbremse und nun überlege ich ob ich heute noch zum Lauftraining vom Verein fahre. Wahrscheinlich ist das ganze im Hinblick auf Hamburg am Sonntag nicht so sinnvoll..
Ich bin noch unentschlossen. So ein schlechtes letztes Lauftrainiing macht mich jetzt schon fertig....
Mal wieder ganz schön lang geworden..
Trotzdem Danke fürs lesen
Eure aufgeregte
Anneke