Es ist schon wieder länger her seitdem ich mich gemeldet habe und es war leider auch ein ständiges auf und ab. Ich versuche das ganze mal etwas zu ordnen. Fangen wir mit den nackten Zahlen im Juli an:
Laufen: 9 Einheiten bis zum 15. Juli (Wow im Nachhinein erklärt das sogar einiges), 53,5 km bei einer Dauer von 4:39 h.
Krafttraining: 6 Einheiten, ca 6 h
Sprung und Sprinttraining: 2 Einheiten, jeweils 15 Minuten
MTB: 11 Einheiten, ca 264 km und 12 h (ich hatte meine Uhr ja knapp 2 Wochen nicht deshalb dürfte es so grob hinkommen, zumindest von den Kilometern her da ich immer die gleichen Strecken fahre)
Rennrad: 4 Einheiten, 92 km, 3:14 h, 127 Bpm im Schnitt, 28,5 km/h im Schnitt
Irgendwann nachdem 15. Juli bekam ich leider erneut Fußprobleme. Ich habe erst die leichten Anzeichen gehabt (kribbeln, ein druckgefühl als wäre eine Erbse unter dem Fußballen) und später hatte ich auch Schmerzen bei einem Lauf nach einem Kilometer. Zeitgleich wurden auch meine Probleme mit der Verdauung beim Laufen immer schlimmer.
Von solchen Problemen lasse ich mich leider immer sehr stark demotivieren und richtig runterziehen.
Glücklicherweise war ich dann ein Wochenende raus aus Marburg und wieder bei meinen Eltern. Da zum gleichen Zeitpunkt auch meine Uhr wieder kam hatte ich Lust mal wieder mein Rennrad zu benutzen und über mein Rennrad und das Sprungtraining habe ich mir wieder Motivation geholt. Gerade auf dem Rennrad hatte ich unglaublich viel Power und habe mich wirklich wohl gefühlt. Und das ist bei mir leider nicht selbstverständlich, im Jahr 2016 saß ich nur ein mal 18 km auf dem Rennrad weil ich es einfach nicht ertragen konnte. Nachdem ich von 2013 -> 2014 für ein 40 km Zeitfahren (Staffeltriathlon) und meine beiden Triathlons von 2014 -> 2015 trainiert habe war ich was rennradfahren angeht fast schon ausgebrannt. Dazu haben damals mehrere Faktoren beigetragen wie Material ärger (u.a. Pannen), fehlender Fortschritt und Probleme in den Hamstrings, so dass ich immer das Gefühl hatte das bereits lockere Ausfahrten Muskulär ziemlich fordernd sind.
Das interessante daran ist, dass ich die selben Hamstring-Probleme erneut hatte. Ich habe mir jedoch Ende Juli das Buch "Sitzen ist das neue Rauchen" von Kelly-Starrett gekauft und habe dort einen Hamstring stretch gefunden bei dem ich mithilfe eines alten Fahrradschlauchs diese Probleme eliminieren konnte. So langsam steigt deshalb mein zutrauen auf dem Rad und auch meine Leistung ist mit 28,5 km/h (bzw 27,5 km/h im August) deutlich besser als jemals zu vor (2015 waren es 26,5 km/h und weniger) und das obwohl ich den Schnitt im August durch einige ReKom Fahrten und Sprinteinheiten vermutlich deutlich gesenkt habe. Zur größeren Abwechslung während der Fahrten habe ich dann auch mal ein bis zwei Hände voll Ortsschildsprints oder ein paar Minuten Kraftausdauer eingebaut. Das hat mir eine unglaubliche Motivation gegeben und gezeigt, dass mein Ansatz mit schwerem Krafttraining und explosiven Sprüngen doch für etwas gut ist. Schließlich war mein Ausdauertraining über die letzten Monate eher rudimentär.
Mit 26h Sport war der Juli sogar mein 4. fleißigster Monat seit 2015 (also seitdem ich meine V800 im März 2015 besitze). getoppt wurde das ganze nur im letzten Jahr mit 26:30 h und im März 2015 mit 52 h und dem darauffolgenden April mit 48 h).
Aber ich schweife ab. Die Erkenntnis, dass ich sehr gut auf Kraftreize und explosive Reize anspreche (bzw. meine Beine, mein Oberkörper hat Katastrophale Kraftwerte und auch Muskelaufbau ist nicht meine Stärke) und die Tatsache, dass ich Laufen momentan nicht in relevanten Umfängen kann (auch wenn ich zugeben muss, dass 9 Einheiten in 15 Tagen ja doch überraschend viel ist aber sie waren ja alle kurz), haben mich zu dem Kauf eines zweiten Buchs bewogen. "Unbreakable Runner" von T. J. Murphy, Brian MacKenzie. Ich werde mein Training in der nächsten Zeit auf Crossfitendurance, bzw Momentan noch mehr in Richtung Crossfit aber mit Running Drills auslegen. Der Ansatz des Buches wäre möglichst häufig Crossfit Programme und Drills zu absolvieren. Gepaart wird das mit 2-3 Laufeinheiten pro Woche wie HIIT Intervallen, Bergsprints oder 3-5 km im Halbmarathon bis 5 km Renntempo. Auf die Laufeinheiten werde ich aber vorerst noch verzichten und stattdessen das ganze mit meiner momentanen Lust am rennradfahren kombinieren. Ich bin noch ca. 4 Wochen bei meinem Rennrad also wäre es ja dumm mir den Spaß entgehen zu lassen. Je nach Erschöpfung und Lust würde ich also stattdessen lang + locker, lang + hart oder kurz + hart fahren. Ich denke, dass dieses längere Stoffwechseltraining ohne die Laufbelastung auch sehr gut zum eigentlichen Konzept passt.
Leider habe ich hier eher rudimentäre Crossfit Möglichkeiten, da mir z.B: Kettlebells zu Teuer sind auch wenn ich die Teile wirklich liebe. Mein Plan wäre also so etwas wie:
Mo: Rennrad locker, Dauer abhängig vom Wetter
Di: Crossfit A
Mi: Crossfit B
Do: Rennrad hart? Ich könnte mir Sprints, HIIT oder auch Schwelle gut vorstellen...oder ich mache einfach immer das wonach mir spontan ist
Fr: Rennrad locker
Sa: Crossfit A
So: Crossfit C
Crossfit A: Barfuß Einheit auf Gras soweit möglich
lockeres Warm up der Wahl
3x30 pro Bein
Drilll ich nehme ein Metronom um die Frequenz damit zu trainieren. Angefangen habe ich mit 95, mittlerweile bin ich bei 105. Den Drill mache ich eigentlich bei fast jeder Einheit
Dann Zirkel 3 mal ohne Pause:
10 Burpees
10 Weitsprünge
10 Liegestütze
kurzer Sprint
1 kurze Runde Laufen (war bei mir um den Fußballplatz)
locker zur Mitte des Feldes gehen
von vorne
Nach 3 Runden habe ich noch ein paar einzelne Sprints und Sprünge gemacht und 2 Runden um den Platz gedreht. Anschließend bin ich mit dem Fahrrad nach Hause gefahren (ca 5 Minuten) und habe noch Klimmzüge und Bauchtraining gemacht.
Brutal sag ich euch
Wiederholungen und Durchgänge könnte man natürlich erhöhen, aber mir hat das erstmal gereicht.
Crossfit B:
4 Runden:
Frequenz Drill (siehe oben) 30 pro Seite
Klimmzüge
Air Squats (20)
Liegestütze
Hollow Rocks
Nach 4 Runden noch etwas Seilspringen
Für Crossfit C bräuchte ich noch inspiration. Ich wollte eigentlich Swings, Lunges, Planks machen und hinterher eventuell noch Liegestütze und Klimmzüge aber ich habe leider nichts das ich für die Swings nehmen kann.
Mit den anderen beiden Einheiten bin ich aber sehr zufrieden und werde die erstmal beibehalten über die nächsten 4 Wochen. Gerade das Barfußlaufen bringt wirklich viel, tut aber am nächsten Tag auch in den Füßen weh, da die Erschöpfung sehr groß ist. Wenn ich wieder in Marburg bin, muss ich mir dann eh nochmal neue Sachen überlegen.
Im August gab es daduch bislang 4 Crossfit Einheiten und 4 Radeinheiten, von denen aber eine nur zur Erholung im ReKom-Bereich war. Die anderen 3 Einheiten hatten es aber alle in sich. Am Mittwoch gab es eine kurze 36 Minuten Einheit. Begonnen habe ich nach 10 Minuten einfahren mit Sprints. Dafür habe ich den dicksten Gang geschalten und bin angehalten. Aus dem Stand "sprintet" man dann auf Topspeed. Das ist wirklich brutal und bringt die Oberschenkel zum brennen. Am Donnerstag habe ich mich bei einer eigentlich total lockeren Einheit mit einer Dauer von 1:45 h (wobei ich bei der Hälfte eine Pause gemacht habe, da ich noch etwas bei meiner Freundin abholen musste) ziemlich leer gefahren und war ziemlich platt am Ende. Am Montag bin ich dann dem Mann mit dem Hammer begegnet und eine solche Einheit hätte ich mir eigentlich nicht zugetraut.
Zunächst bin ich 15 min locker gefahren. Danach habe ich versucht meinen Papa auf seinem E-Bike zu Jagen. Er ist eine 9 km kürzere Strecke gefahren und mein Unterfangen war leider ziemlich aussichtslos. Es sind dann 17 anstrengende km geworden mit 158 Bpm (170 maximal) und 32 km/h geworden (also 32 min). Ich habe meinen Vater leider um wenige Minuten verpasst, aber immerhin habe ich 2 Kugeln-Eis für den Versuch bekommen. Die sollten sich auch noch als wichtig erweisen, denn der Schwierige Teil kommt erst noch. Zu diesem Zeitpunkt war ich also bereits 47 Minuten Unterwegs und hatte 24 km absolviert. Es war Nachmittags und die 2 Kugeln Eis waren abgesehen von 2 kleinen Eiern und ein wenig Obst und Gemüse mein einziges Essen bislang. Bewaffnet war ich auch nur mit einem Liter Wasser (was bei den hohen Temperaturen auch dumm war, aber eigentlich war ja auch nur eine lockere Ausfahrt geplant
). Es folgten 345 Höhenmeter auf 30 km (die ersten 150 auf den ersten 8 km). Das ist zwar nicht soviel, aber ich kann Steigungen ja auch nur aus dem Fernsehen. Insgesamt war der zweite Teil 2:01 h und 53,9 km lang bei einer Geschwindigkeit von 26,7 km/h und 131 Bpm (max 165 also ca 88% der HFmax). Der erste lange Anstieg war nicht sehr steil und so konnte ich ihn noch locker hochfahren. Alle anderen Anstiege danach waren aber immer kurz und knackig, weshalb ich sie irgendwann nur noch hochgesprinted bin. In den Abschnitten zwischen den Sprints war ich aber wirklich stehend ko, auch wenn meine Herzfrequenz das nicht unbedingt so sah. Man muss dazu sagen, dass die Einheit am Tag nach meinem ersten Versuch der Crossfit A Einheit war und ich deshalb muskulär ohnehin im Eimer war. Es sprach also absolut alles gegen eine lange Trainingseinheit mit hoher Intensität! Aber schön war es
Insgesamt konnte ich an dem Tag 22 min Ga2, 31:30 min EB und 7 min SB sammeln, also eine ganz gute Ausbeute und absolut leere Kohlenhydratspeicher.
Mein Gott ein viel zu langer Text für viel zu wenig Aussage. Ich geh jetzt mal lieber wieder trainieren.
Ps: Bevor sich jemand sorgen macht, dass das Trainingsprogramm zu intensiv wird, dass wird denke ich kein Problem sein. Die Radtouren kann ich jederzeit entschärfen und wenn man nicht gut erholt ist, reguliert sich die Intensität bei Sprüngen oder Sprints ganz von alleine nach unten, da dann schnell die Kraft für richtige Wiederholungen fehlt. Und warum ich so ein Training im Gegensatz zum Laufen problemlos vertrage (bezogen auf die Fußproblematik) verstehe ich aber selber nicht so ganz. Ich vermute es ist jedoch durch die deutlich kürzere Belastungszeit, zu mal man so ja immer kurze Unterbrechungen hat während man beim Laufen ständig unter Belastung ist.