Falls es doch noch jemanden interessiert, obwohl die Diskussion hier weitgehend eingeschlafen ist, hier noch ein paar "nette" Details: Hamilton: Doping hid in plain sight
Zitat:
The evening of the first rest day in the 2004 Tour de France, Hamilton found himself alone in his room in an austere chain hotel outside Limoges, France, after doctors for his Switzerland-based Phonak team had aided him with a transfusion, a by-then routine oxygen-processing boost to help him through the upcoming mountains. [...] Hamilton was shaky with a fever, suffering from a skull-cracking headache and urinating blood -- not a mere rosy tinge of it, but "dark, dark red, almost black'' blood.
He knew exactly why. "I'd transfused a bag full of dead blood cells,'' he writes in the matter-of-fact manner the rest of us might use to describe ingesting a bad oyster. "My body felt toxic ... I got my phone and set it next to me on the bed, in case I had to call for an ambulance.''
Instead, Hamilton took aspirin and drank water and said goodbye to his dog. The next day, he got back on his bike and rode a 100-mile flat stage. "That's the horrible, beautiful thing about bike racing,'' he writes. "You keep going.''
Zitat:
How did he get there in the first place? How did a smart, perceptive, talented athlete make deliberate choice after choice to turn himself into a guinea pig on wheels? [...]
"It all happened so slowly and organically. You start out tiptoeing through a little bit of mud and before you know it, you're up to your neck ...''
Genial, die UCI.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Ich finde die Amnestie-Idee gar nicht so dumm - zumal sie von mir kommt :
Zitat:
Zitat von LidlRacer
Für mich sind Doping im Radsport und im Triathlon immer noch zwei grundverschiedene Sachen.
Ja, auch im Radsport war es theoretisch verboten. Praktisch musste es aber offenbar (so gut wie) jeder tun, der dort Erfolg haben wollte.
Wer dopte, hat nur seinen ansonsten bestehenden Nachteil ausgeglichen. (Ich rede in der Vergangenheitsform, da ich nicht weiß, ob oder wie sehr sich die Situation verbessert hat.)
Unter solchen Bedingungen halte ich Doping für kaum vorwerfbar. Von mir aus könnten sie da ne Amnestie machen.
If UCI is truly interested in setting up a special panel to deal with doping, it should not be for one case, rather UCI should ask WADA (World Anti-Doping Agency) to establish an independent body akin to a truth and reconciliation commission, where the skeletons of doping in cycling can all come out of the closet, the many cyclists who have doped can come clean, and cycling can go forward with a fresh start.
Im Detail dürfte es aber ziemlich schwierig werden, so eine Sache halbwegs sinnvoll und gerecht zu organisieren - insbesondere in Bezug auf diejenigen, die erst vor kurzem bestraft wurden.
Und mein Spruch:
"Wer dopte, hat nur seinen ansonsten bestehenden Nachteil ausgeglichen." ist natürlich auch etwas zu einfach und beschönigend.
Radsport ist ein schöner Sport und der Gedanke eines kompletten Neuanfangs ist plausibel, verlockend und eigentlich ist er auch notwendig.
Aber so ein Neuanfang kann unmöglich mit den alten Säcken (sic) wie Rijs, Bruyneel, Klöden, Winokourow, Holzner und wie sie alle heißen gelingen. Solange diese als Fahrer, Betreuer oder was auch immer in verantwortlicher Stellung mit jungen Fahrern zu tun haben, wird früher oder später die Szene immer wieder von neuem infiziert werden und das komplexe Wissen um Doping und das Vermeiden positiver Tests immer weiter getragen werden.
Also wenn Amnestie, dann nur in rein strafrechtlicher Hinsicht, oder dass man es vermeidet Titel aus früheren Jahren abzuerkennen, weil die, die nachrücken genauso viel Dreck am Stecken haben, aber lebenslange Sperren für die Betätigung als Fahrer, Trainer, Betreuer oder Sportarzt müssen unbedingt weiter möglich sein!