Vielleicht muss man hier aber auch mal bisschen nach Sportarten differenzieren: Eisschnelllauf ist eine extrem technische Sportart, auch wenn es für den Laien nicht so aussieht.
Hatte ich ganz vergessen, deswegen bringt ja Doping im Fußball auch nichts.
Er hat ja erst mal nur die Vermutung aufgestellt, dass CP stilistisch besser unterwegs ist als die jüngeren Konkurrentinnen. Hat jemand den gleichen Eindruck?
Aber auch da kann die Schere weit auseinander gehen. Was der Eine mit 20 schon kann, das kann der Andere noch lange nicht . Gleiches gilt mit steigendem Alter. Da kann bei weitem nix auch nur annährend verallgemeinert werden.
Natürlich gibt es Leistungsunterschiede auch über Altersklassen hinweg, aber wir reden hier über die Weltspitze. Man kann sehr wohl verallgemeinern, dass der Leistungspeak sich mit steigender Distanz tendenziell nach hinten verschiebt und der Abfall im Alter auf kürzeren Strecken deutlich zunimmt.
Die Zeiten, die die deutsche Spitze in AK45 beim 800m-Lauf schafft, reichen nicht mal für eine Landesmeisterschafts-Qualifikation in der U18 oder der offenen Klasse. Im Marathon dagegen ist der deutsche Spitzenläufer immerhin schon 36 und manche weißen Läufer laufen auch mit fast 40 noch sub2:10.
Auf der Triathlon-Langdistanz konnte ein Andi Raelert mit 39 immer noch aufs Hawaii-Podium.
Und zur Technik: Eigentlich ist es doch so, dass die Technik gerade eben auf den Kurzdistanzen viel wichtiger ist und das es da so gravierende Unterschiede in der Weltspitze(!) geben soll, dass eine 45-Jährige damit ihre altersbedingten Nachteile ausgleichen kann.
Ich will auch nicht sagen, dass Pechstein dopt, nur erklären kann ich mir die Leistung auch nicht.
Schwieriges Thema. Ich frage mich eh, was ein Doper noch im Leistungssport zu suchen hat. Feiern würde ich so jemanden nicht.
Dass man mit zunehmenden Alter an Muskelmasse und Vo2Max verliert ist hier unbestritten nehme ich an, zumindest wenn man schon mit seinem jüngeren Ich gleich oder ähnlich trainiert hat.
Dem Gegenüber steht eigentlich nur, dass man mit zunehmenden Alter ökonomischer wird. Wurde Lance ja auch.....
......Eigentlich ist es doch so, dass die Technik gerade eben auf den Kurzdistanzen viel wichtiger ist .....
nein, es ist genau andersherum. je kürzer die strecke desto mehr kann man kleine technische mängel (wir reden nicht von groben technikfehlern) mit schierer kraft kompensieren. man denke an den 50m sprint beim schwimmen. da ist durchaus auch die windmühlentechnik mit den armen (reines druchprügeln mit gestreckten armen über und unter wasser) erfolgversprechend, auf langen strecken ist mit dieser technik nichts zu holen.
wobei ich eisschnelllauf vll eher mit skilanglauf vergleichen würde. auch dort....die bulligen "schieber", die alles mit der arm- und oberkörperkraft wegdrücken dominieren den sprint, die langen strecken die schmaler gebauten technischen gleiter.
Ich muss mich jetzt mal outen. Bin nämlich aus der Generation der mutmasslich gedopten Eisschnelläufer. Ich habe damals, Anfang der 90er Jahre mit Claudia Pechstein zusammen als Mitglied der ersten gesamtdeutschen Nationalmannschaft, an der Junioren WM in Obihiro teilgenommen. Eisschnellauf ist eine technisch extrem anspruchsvolle Sportart. Man kann grundsätzlich sagen, dass CP und auch Anni Friesinger Jahrhunderttalente sind/waren. Im Gegensatz zu Gunda Niemann, die regelmässig bei Ihren ersten WC -Teilnahmen aufgrund technischer Defizite stürzte. Pure Kraft und Ausdauer bringt beim Eisschnellauf garnichts. CP war am letzten Wochenende zudem ganz vorne, da Ihre Hauptkonkurrentinnen, wie Sablikowa und die Holländerinnen noch nicht in Form sind. Die holländischen Trials für Olympia finden an diesem Wochenende statt.
Ich kann nur aus persönlicher Erfahrung sagen, dass zu meiner Zeit und in meinem Umfeld in Westdeutschland Doping kein Thema war. Und die Holländer sind bestimmt nicht deswegen im Schaatsen sio stark, weil sie die besten Doper sind. Für die russischen Eisläufer würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen. Aber das deckt sich ja mit anderen Sportarten. Meine persönliche Einschätzung ist die, das CP in Ihrer DDR-Sportvergangenheit bestimmt "unterstützt" wurde. Ob es später auch der Fall war, darüber kann man nur spekulieren. Ihre sportliche Klasse tritt leider aufgrund verschiedener Umstände in den Hintergrund.
Das war nicht meine Absicht. Ich habe nur von meinem persönlichen sportlichen Umfeld und meinen Erfahrungen in der Nationalmannschaft gesprochen.
Schau mal bitte ein paar Vorträge zuvor. Dort wurde davon gesprochen, daß im Eisschnellauf mutmasslich genausoviel gedopt wurde wie im Radsport.
Das halte ich für schlichtweg übertrieben.