Ich meine man kann sich die generelle Frage stellen, "dürfen Fehler passieren?"
Diese Frage beantworte ich ganz klar mit "Ja!".
Nur ist dopen kein "Fehler" in meinen Augen. Einen Fehler mache ich, weil ich es nicht besser weiß oder unaufmerksam bin. Hier aber geht es um absichtliches betrügen (egal ob es nun nahezu alle in meiner Sportart machen oder nicht).
Deswegen muss IMHO auch die Sanktion eine deutlich andere sein als bei einem "Fehler".
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
Ich weiß nicht. Das sagt sich so leicht, dem Beruf den Rücken zuzukehren. Aber so einen Schritt zu machen, ist sicher nicht einfach. Wenn du jeden Tag Stunden um Stunden auf dem Rad verbringst, dein ganzes soziales Umfeld sich in Richtung Sport entwickelt hat, dein Leben darum kreist und eine gewisse finanzielle Sicherhet bringt (gegenüber einem völligen Neuanfang). Dann ist das ein Schritt, der Mut erfordert. Auf der anderen Seite siehst du dann, dass andere mit dem Schritt hin zum 'nachhelfen' nicht so schlecht fahren und so viele es offenbar wie selbstverständlich tun. Das ist bei den Investment-Bankern genau so wie bei den Radlern und anderen Gruppierungen, da sehe ich wenig Unterschied. Der Mensch ist nun mal ein Herdentier und will irgendwie zu einer Gruppe dazugehören. Daraus dann wieder auszubrechen und sich ein neues 'Leben' suchen, ist nicht einfach. Bedeutet nicht, dass ich gutheiße, was LH und Co. da alles anstellen, auf keinen Fall. Aber auszusteigen ist nicht so einfach. Allerdings: Wenn man erwischt und verurteilt wird, dann wäre das schon eine gute Gelegenheit dazu gewesen.
Der Eintritt in den Profiradsport erfolgt ungefähr zu der Zeit, in der ein nicht auf die Karte Sport setzender junger Erwachsener sich im Berufsleben zurechtfindet und mit der Ausbildung / dem Studium startet. Wo also erfordert es Mut, auch diesen Weg zu gehen, wenn man sieht, dass man sauber nicht als Profi weiterkommt? Der Sportler hätte überhaupt keinen altersbedingten Nachteil gegenüber dem Nichtsportler. Beide Gruppen müssten sich in einer neuen Welt irgendwie zurechtfinden und neu ordnen. Und wieso sollte man es einem Sportler nicht zumuten, was für jeden von uns aber selbstverständlich war?!
für mich hat sich das so gelesen.
Der Radsport ist eine so harte Sportart, da ist es ja nicht so schlimm wenn man Dopt.
Für mich macht es keinen Unterschied, und wenn beim Schachspielen Gedopt wird, es sollte immer und überall gleich bestraft werden. Und bei der der Strafe gibt es für mich halt nur eine wirksame höhe.
Neinnein, das meinte ich gar nicht so. Es ist eine harte Sportart, aber egal wie hart sie ist, für mich rechtfertigt das nicht den Einsatz von Doping. Auch sonst rechtfertigt nichts den Einsatz von Doping. Ich sage nur, dass man meines Erachtens mit einer lebenslangen Sperre übers Ziel hinaus schiesst. Harte Strafe und Sperre reichen meiner Ansicht nach. Aber nach dem 2. mal dopen würde auch bei mir Lebenslänglich oder zumindest eine noch längere Sperre resultieren. Aber es wäre wirklich schön für wenn alle Sportarten gleich behandelt würden.
__________________
Gruss
RUBBERDUCK, die stählerne Gummiente
Der Eintritt in den Profiradsport erfolgt ungefähr zu der Zeit, in der ein nicht auf die Karte Sport setzender junger Erwachsener sich im Berufsleben zurechtfindet und mit der Ausbildung / dem Studium startet. Wo also erfordert es Mut, auch diesen Weg zu gehen, wenn man sieht, dass man sauber nicht als Profi weiterkommt? Der Sportler hätte überhaupt keinen altersbedingten Nachteil gegenüber dem Nichtsportler. Beide Gruppen müssten sich in einer neuen Welt irgendwie zurechtfinden und neu ordnen. Und wieso sollte man es einem Sportler nicht zumuten, was für jeden von uns aber selbstverständlich war?!
Jo, da hast du schon Recht! Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man im dem Alter noch nicht immer wirklich rational denken kann, soll heissen die Emotionen sind sehr gross. Ich bin auch froh habe ich mich für ein "normales" Leben entschieden und bin nie mit Doping in Kontakt gekommen. Aber damals war ich noch nicht so nüchtern denkend wie heute, da wollte ich noch unbedingt Profi werden. Aber ich dachte mir, auch mit Doping kann man mit mir keine Rennen gewinnen, oder aus einem Esel macht man kein Rennpferd Daher entschied ich mich eben dagegen. War harte Entscheidung, das dürft ihr mir glauben
__________________
Gruss
RUBBERDUCK, die stählerne Gummiente
Jo, da hast du schon Recht! Aber aus eigener Erfahrung weiss ich, dass man im dem Alter noch nicht immer wirklich rational denken kann, soll heissen die Emotionen sind sehr gross. Ich bin auch froh habe ich mich für ein "normales" Leben entschieden und bin nie mit Doping in Kontakt gekommen. Aber damals war ich noch nicht so nüchtern denkend wie heute, da wollte ich noch unbedingt Profi werden. Aber ich dachte mir, auch mit Doping kann man mit mir keine Rennen gewinnen, oder aus einem Esel macht man kein Rennpferd Daher entschied ich mich eben dagegen. War harte Entscheidung, das dürft ihr mir glauben
Im Prinzip hast du ja recht und eigentlich finde ich zweite Chancen auch gut. Nur stellt sich für mich die Frage ob das auch eine zweite Chance ist!
Ein junger Radler sieht, dass ohne Doping keine Siege möglich sind und weil er sein Leben lang schon vom Profiradsport träumt lässt er sich zum Doping hinreisen, bzw. wird von Teamchef etc überzeugt.
Er wird erwischt, 2 Jahre Pause.
Evtl. hat sich er in den 2 Jahren verändert, aber das System nicht.
Also wieder das selbe Dilemma: Doping um vorne mit dabei zu sein, oder sauber keine Anstellung zu bekommen/ keine Chance auf Siege haben.
Also lässt er es im besten Fall jetzt mit dem Profidarsein?!?
Ist das eine zweite Chance?!?
Dabei ist es egal ob die, welche er sauber nicht besiegen kann selbst sauber oder voll sind.
Wenn Lance A. nach seinen ersten zwei Toursiegen erwischt worden wäre, wäre er dann zwei Jahre später zurückgekommen, um sauber um Platzt 40 zu fahren?!
Das einem hier die Strafe unverhältnismäßig vorkommt stimmt, dennoch zeigt das Bsp das nur mit sehr hohen oder eben endgültigen Strafen dauerhafte Besserung erreicht werden kann und das sollte doch das Ziel sein.
Harte Strafen sind zum Glück nie eine Lösung und verbessern keine Situation bzw keine Missstände! Und dafür können wir frohe sein denn sonst wäre die Todesstrafe noch weiter verbreitet als sie es im Moment ist!
Soll jetzt nicht heißen das ich die Todesstrafe für Doper ins Spiel bringen möchte!
...Aber ich würde die Frage als KO-Kriterium mit dem Doping als nein betiteln. Vielleicht eine 2. Chance, aber mehr würde ich auch nicht geben. Aber nicht gleich von Anfang an Sperren.
...
Um hier nochmal on-topic zu kommen, denn hier geht es in diesem Thread ja nicht um Doping allgemein, sondern konkret um Lisa Hütthaler, sollte man evt. nochmal die bekannten Fakten rekapitulieren:
1. LH hat nach eigener Aussage nicht einmal, quasi aus Versehen, gedopt, sondern von Beginn ihrer Karriere an ununterbrochen sämtlichen denkbare und ihr zur verfügung stehende Dopingmittel (anabole Stroide, Epo, Wachtsumshormone) genutzt, bis sie schließlich nach mehreren Jahren erwischt worden ist.
2. sie hat versucht, eine Laborantin beim Öffnen der B-Probe mit einer hohen Geldsumme zu bestechen.
--> das ist ein eigenes Delikt an sich und damit wäre sie eigentlich kein Fall mehr für die Sportgerichtsbarkeit, sondern für ein ordentliches Gericht.
3. Sie hat, nachdem sie bereits verurteilt und gesperrt war, versucht mit mehreren Dopingmitteln (EPO, Dynepo) zu dealen! Und ist auch dabei erwischt worden.
Es geht also bei ihrem derzeitigen Comeback-Versuch nicht um die "Zweite" Chance einer einmaligen Sünderin, von der viele hier in diversen Beiträgen reden, sondern eher um die "Vierte" Chance einer offensichtlich unverbesserlichen notorischen Doperin und Betrügerin!
Um hier nochmal on-topic zu kommen, denn hier geht es in diesem Thread ja nicht um Doping allgemein, sondern konkret um Lisa Hütthaler, sollte man evt. nochmal die bekannten Fakten rekapitulieren:
1. LH hat nach eigener Aussage nicht einmal, quasi aus Versehen, gedopt, sondern von Beginn ihrer Karriere an ununterbrochen sämtlichen denkbare und ihr zur verfügung stehende Dopingmittel (anabole Stroide, Epo, Wachtsumshormone) genutzt, bis sie schließlich nach mehreren Jahren erwischt worden ist.
2. sie hat versucht, eine Laborantin beim Öffnen der B-Probe mit einer hohen Geldsumme zu bestechen.
--> das ist ein eigenes Delikt an sich und damit wäre sie eigentlich kein Fall mehr für die Sportgerichtsbarkeit, sondern für ein ordentliches Gericht.
3. Sie hat, nachdem sie bereits verurteilt und gesperrt war, versucht mit mehreren Dopingmitteln (EPO, Dynepo) zu dealen! Und ist auch dabei erwischt worden.
Es geht also bei ihrem derzeitigen Comeback-Versuch nicht um die "Zweite" Chance einer einmaligen Sünderin, von der viele hier in diversen Beiträgen reden, sondern eher um die "Vierte" Chance einer offensichtlich unverbesserlichen notorischen Doperin und Betrügerin!
Gut, danke für die Fakten. Also wie ich schon geschrieben habe, und man wohl unverkennbar merkt bin ich eher "verzeihender" Natur was die Dopinggeschichte angeht.
Aber bei der Dame ist auch bei mir der Zenit überschritten
Nehme mal an, das ist alles bewiesen und Fakt.
__________________
Gruss
RUBBERDUCK, die stählerne Gummiente