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Wir hatten hier ja auch schon die Frage, wie lange wohl die russischen Ressourcen für so einen Krieg reichen. Da ist die Meinung des Experten allerdings ernüchternd: Ein klares EWIG. Umstellen auf Kriegswirtschaft und gut.
Ich hoffe ja immer noch, dass diese Umstellung eben doch nicht so einfach ist, da vor allem Hochtechnologie-Rüstungsgüter einiges an Materialien und Bauteilen benötigen, die die Russen vermutlich grösstenteils nicht selbst herstellen können und hoffentlich im Fall einer Staatspleite auch nicht so einfach importieren können. Im einfachsten Fall scheitert es dann schon an der Verfügbarkeit eines Steuerteils im LKW, der für den Nachschub benötigt wird. Das kann ja ein relativ banales Bauteil sein, das man einfach nicht bekommt oder bei den Chinesen mit happigem Aufschlag nur gegen Dollars, die sie dann hoffentlich nicht mehr haben...
Sicher gehen sie nicht an Treibstoffmangel zugrunde, da sie genügend Öl haben. Aber auch in diesem Sektor müssen Anlagen gewartet und repariert werden. Wenn dann ein Steuerteil für das Prozessleitsystem nicht verfügbar ist oder die neue Katalysatorfüllung für eine Hydrierstufe nicht lieferbar, sinkt auch die verfügbare Kapazität. Das Ganze natürlich nur mittelfristig und das Militär hat natürlilch Vorrang... aber man muss schon sehen, dass so ein Embargo, wenn es konsequent durchgesetzt wird, sehr grosse Wirkung entfalten kann.
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Wenn Ihr alle die Zeit, die Ihr hier im Forum vertüdelt, fürs Training nutzen würdet...
Ich hoffe ja immer noch, dass diese Umstellung eben doch nicht so einfach ist, da vor allem Hochtechnologie-Rüstungsgüter einiges an Materialien und Bauteilen benötigen, die die Russen vermutlich grösstenteils nicht selbst herstellen können und hoffentlich im Fall einer Staatspleite auch nicht so einfach importieren können.
Der Punkt ist mir im Interview auch aufgefallen: "Einerseits die Rüstungsindustrie, wo die Waffen und die Fahrzeuge gefertigt werden. Und die ist vollkommen autark, was die Rohstoffe angeht." Er grenzt es auf Rohstoffe ein und verliert kein Wort darüber, was noch so alles benötigt wird.
Ja, ja, die DeuBa und die Italiener - eine Traumkombination.
Bin gespannt wie lange das noch geht. Wann hast du die letzte Euro Überweisung erhalten? Würde mich interessieren … immerhin springen ja immer mehr Länder/Banken auf den Sanktionszug auf.
Außerdem interessiert es mich, ob die andere Richtung auch noch funktioniert und ob ein russisches Unternehmen bei der CS z.B. in St. Petersburg überhaupt noch ein EUR Konto bekommen könnte?
Kannst du mit EUR in Russland eigentlich was anfangen? Wenn nicht, sollte man sich überlegen, dass Geld im Euro Raum zu lassen.
Also mal ein Update was die Devisenkontrolle betrifft
Begriffe immer aus russicher Sicht
Natürliche Personen Deviseninländer können ihren Angehörigen bis USD 5.000 pro Monat ins Ausland überweisen.
Natürliche Personen aus den unfreundlichen Ländern also zB Ich, können gar nichts ins Ausland überweisen, ich kann aber meiner russsichen Gattin 5.000 USD überweisen und die überweist es mir auf mein Konto in Österreich (siehe oben Punkt 1). Da haben alle Ausländer ohne Gattin in Russland ein Problem.
Ausführen kann man 10.000 USD pro Ausreise in Cash, sowohl Devisenin- als auch ausländer bekommen aber bis 06.09. nur insgesamt 10.000 USD in cash und nur USD nicht Euro.
Überweisungen ins Ausland für die Bezahlung von Importen und Dienstleistungen gehen normal rein und raus wenn die Verträge vorgelegt werden. Das geht über alle Banken die nicht sanktioniert werden und SWIFT normal funktioniert. Also Rosbank Sberbank, Unicredit oder Raiffeisen u.a..
Was nur abhängig von der Bank geht, d.h. es machen nicht alle sind die Tilgung von Darlehen und die Zinszahlung und die Zahlung von Dividenden.
Was nicht geht ist die Aufnahme von Darlehen in Fremdwährung von Devisenausländern.
Anfangen kann ich natürlich nix mit meinen Euro die ich weder überweisen noch physisch ausführen kann. Die Überlegung mit dem Euroraum führe ich hier lieber nicht weiter aus................
Mein wirtschaftlicher Mikrokosmos besteht aus Betonstahl. Vor 3 Wochen sind die Werke aus dem Markt gegangen, es gibt nur noch Tagespreise zu knapp dem doppelten Kurs wie vorher (600 €/to zu 1100 €/to). Die steigenden Energiekosten würden einem Lieferanten zufolge (Elektrostahlwerk) weitere ca. 400 €/to ausmachen. Denen wird der Schrott per Bahn geliefert. Die Bundesbahn hat die Verträge schon mal gekündigt.
Was macht meine Kundschaft, wenn es Stahl entweder gar nicht gibt oder wenn, dann in homöopatischen Dosen zum Apothekenpreis? Was ist mit meinem Obligo bei den Lieferanten? Für das gleiche Geld bekomme ich nur noch halb so viel auf Kredit und Zahlungsziel. Wenn wir früher um 5€/to gekämpft haben, ist die Spanne fast egal, hauptsache es wird geleifert. Überleben meine Kunden das? Oder muss ich mit Konkursen rechen, die mich mitreißen? Wie bezahlen ich meine 15 Arneiter und Angestellten, wenn es keine Ware zum Verarnbeiten gibt? Werde erst mal die Kurzarbeitslage abchecken.
PS: Nickel wurde meines Wissens nach bei einem Preis von 100.000€/to kurzfristig vom Handel ausgesetzt.
PPS: Ich hoffe nur, das in der Ukraine gesät werden kann und wird. Der Mensch braucht nur was zu essen und ein (warmes) Zuhause. Das mit der Energie haben wir bis jetzt ein Jahrhundert lang nur auf Kosten anderer Völker im Griff gehabt. Das mit dem Essen kommt könnte ein Problem werden.
PPPS: Jetzt fängt die Zukunft an. Also in die Hände gespuckt, um den Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen!
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PPPS: Jetzt fängt die Zukunft an. Also in die Hände gespuckt, um den Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen!
Jede Krise ist immer auch eine Chance und kann zum Katalysator für einen ohnehin erforderlichen Strukturwandel werden.
In der Pandemie galt das für den ganzen Bereich der Digitalisierung und die Erfahrung, dass sehr viele Berufe in der heutigen Zeit auch funktionieren, wenn man nicht jeden Tag zum Arbeitsplatz pendelt, globaler Handel nicht zwingend ständig Geschäftsreisen und perönlichen Messebesuch erfordert und man durchaus auch mal ein Jahr lang auf Fernreisen verzichten kann, ohne Schaden zu nehmen.
Die durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hervorgerufene Krise hat -da gebe ich dir Recht- durchaus das Potenzial, noch größere Verwerfungen in unserer Gesellschaft hervorzurufen als die zwei Pandemiejahre wegen unserer katastrophalen Abhängigkeit von fossilen russischen Energien und auch wegen der nachhaltig gestörten Sicherheitsstruktur in Europa, die ein Umdenken hinsichtlich der Bedeutung des Militärs erfordert. Trotzdem hat auch diese Krise Chancen, da viele Umstrukturierungsprozesse, die wir für die nächsten zwei Jahrzehnte geplant haben nun mutmaßlich in viel kürzerer Zeit implementiert werden müssen.
Öl und Gas in Rubel ? Wer bestimmt den Wechselkurs ?
Zitat:
Zitat von Koschier_Marco
Worauf der Rubel bei uns gleich mach 5% zugelegt hat Kurs heute 113 zum Euro vor 10 Tagen waren es noch 133
Ich sehe ich das richtig, das der russische Staat, (oder Herr Putin...) den Wechselkurs dann sozusagen selbst festlegt oder wird der Wechselkurs noch vom Markt bestimmt ?
Ich sehe ich das richtig, das der russische Staat, (oder Herr Putin...) den Wechselkurs dann sozusagen selbst festlegt oder wird der Wechselkurs noch vom Markt bestimmt ?
Jein
der Kurs der ZB von heute ist 105,47 zum Euro, die Unicredit zB kauft Euro für 97,13 und verkauft für 119,55. Der Spread der Banken ist ein Horor beim tauschen.
Es war aber noch schlimmer am 05.03 war der Spread 80-143 bei der Unicredit.
Ich würde daher sagen der WK der ZB ist nicht künstlich entspricht aber auch nicht dem Kurs bei dem man Euro kaufen kann.
Irgendwie befürchte ich, dass Lawrows "totaler Krieg"-Aussage der Rechtfertigung einer noch schmutzigeren Vorgehensweise in der Ukraine dient.
Mit Blick auf westliche Sanktionen hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow von einem gegen Moskau gerichteten "hybriden Krieg" gesprochen. "Heute haben sie uns einen echten hybriden Krieg erklärt, den totalen Krieg", sagte Lawrow am Freitag bei einer Sitzung mit Vertretern einer Diplomatie-Stiftung der Staatsagentur Tass zufolge.