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Alt 05.06.2018, 09:37   #2785
FlyLive
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Beiträge: 6.494
..........
Die Radrunde – 7 times und mindestens 18 von 22,6 Kilometern mit gutem Asphalt.
Auch das Hafengebiet glänzte mit mindestens 15 heftigen Erschütterungen für Fahrer und Rad durch stillgelegte Gleise, deie nur zur Hälfte im Asphalt steckten. Gute 2-7cm schauten da immer nach oben raus. Dazu kamen Schlaglöcher und teilweise extrem rauher Asphalt. Verpflegen war an diesen Stellen nicht drin. Kurz nach der viel zu kurzen Verpflegungsstelle (7-8 Helfer auf 15 m Länge) musste man zusehen das man sein Zeug unterbringt, bevor es aus den Händen fällt. Die Strecke war übersät mit Radflaschen. Komischerweise sah ich nur einen einzigen Sportler mit Panne.

Naja, ich hielt anfangs mal drauf, da die Beine ganz gut waren. Das diese sich nach rund 35 km schon melden und signalisierten – gut ja, aber nicht supergut, musste ich etwas rausnehmen. Andeutungen von Krampf löschte sogar die Lust in mir. Nach 2 stunden schon so etwas ?!
Meine Gedanken gingen ums Training und das dort alles problemlos funktioniert. Ich denke, warum ich dieses beschi..ne Tapering überhaupt mache – habe gar keinen Spaß am Nichtsportlen und bin besser drauf wenn ich ohne Ruhesch..ssdreckzeugs an den Sport gehe.
Okay....weiter und dafür etwas italienischer (cooler) werden. Die Strecke ist verhältnismäßig weniger voll wie in Roth oder Frankfurt und so fahren viele sehr fair. Auch wenn es so ganz genau hier nicht genommen wird. Ob das jetzt 12, 10 oder 7 Meter sind, interessiert irgendwie keinen. Man treibt so mit und macht sein eigenes Ding. Man fährt eben.
Nachdem sich jetzt rund 320 Radler auf dem Kurs drehen, geht es besser, da diese den Wind einfach auch mitdrehen. Apropos Wind – ja etwas. Spürbar, aber nicht wirklich fordernd.
Runde für Runde spule ich jetzt ab. Bis in die sechste Runde hält die Kraft ganz gut und ich komme voran. Die letzten 1,5 Runden wird es immer schwerer, da die Hitze mir dann doch zusetzt. Null Schatten auf der Radstrecke und es ist Mittagszeit. Schwitz und Hechel.
Irgendwie ist es immer dasselbe. Langdistanz ist auf dem Rad einfach 25km zu lang für mich. Auf den letzten Metern werde ich locker noch 10 mal überholt. Die Jungs sind viel fitter als ich es jetzt noch bin. Sie fliegen an mir vorbei. Egal....in der Hinsicht bin ich lockerer als jeder Italiener. Sollen sie fahren – ich mache mein Rennen und das hat nichts mit „Besser oder Schlechter als Jemand“ zu tun.

Wechseln, die Zweite: Mein zweiter Wechsel dauerte lt. Ergebnisliste ganze 6 Minuten und ich kann verraten, die Wechselzone hatte keine langen Wege. Ich war ziemlich fertig nach dem Radfahren.
Ich nahm mir Zeit um mich zu pflegen. Eine kleine kühle Wasserflasche leerte ich fast auf ex und einige kleine Scheuerstellen unterm Castelli Top schmierte ich sorgfältig mit Creme ein. Über die holprige Wiese ging es nun raus auf den Laufkurs.

Dieser Laufkurs sieht aus der Vogelperspektive so irr aus, wie sich das letztlich auch laufen ließ. Fast jeder Weg im großen Parco San Giuliano wurde ausgenutzt und so kringelte man sich von West nach Ost und von Nord nach Süd. Unzähliges Abbiegen in jeder Runde belastete meine Gelenke an den Füßen und so nahm ich alle Richtungswechsel sehr vorsichtig und bloß nicht zu eng. Die ersten Kilometer waren der Genuss schlechthin. Niemals zuvor fühlte ich mich so wohl in den Laufschuhen. Die Beine waren zwar nicht besonders frisch und auch vom Himmel zeigte sich die Sonne erbarmungslos, aber endlich vom Rad zu sein, war eine Erlösung.
Alles Wasser das ich mir über den Kopf und auf die Mütze goss, verdampfte tatsächlich in Nullkommanix (in Zahlen ca 45-60 Sekunden). Der Laufkurs hatte in jeder der 4einhalb Runden eine kleine schattige Passage von ungefähr 30-40 Meter Länge. Diese Schattenwelt lag auf dem Weg zu einem Wendepunkt und so hatte man pro Runde auf gut 80m nur mit 30 Grad zu kämpfen. Der Rest lag ausnahmslos in der Sonne und dort war es spürbar wärmer.
Mal abgesehen vom wirren Aufbau der Strecke innerhalb des Parks, war mir die Strecke eigentlich sehr recht. Ich lief eben den Pfeilen und Schildern hinterher, so dass es kein Problem war, die Strecke in richtiger Reihenfolge zu laufen. Überall auf der gesamten Strecke (Swim/Bike/Run )....
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Alt 05.06.2018, 09:46   #2786
FlyLive
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Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 6.494
…...waren unzählige Helfer oder Polizisten, die ein falsches Abbiegen verhinderten oder auf Gefahrenstellen aufmerksam machten – in dieser Hinsicht hatte ich Triathlon noch nirgendwo so perfekt organisiert erlebt !
Die ersten 20-22 Kilometer gingen dann wirklich gut. Ich war nicht besonders schnell – aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ich lief einen 6er Schnitt und überquerte nach etwas ü20km die 2 Stunden-Marke beim laufen. Doch so nach und nach brannte mich die Sonne nieder und ich wurde zusehends langsamer und die Leichtigkeit flog davon. Nach zweieinhalb Runden (23,? km) stand auf meiner Uhr eine Renndauer von 9 Stunden und 8 Minuten. Mein bestmögliches und vorstellbares Ergebnis wäre unter 11 Stunden zu bleiben. Bei einer Reststrecke von 18-19 km und einer bis dahin verbleibenden Zeit von 1:52 Std. schien mir das unter den Bedingungen und unter Berücksichtigung meines körperlichen Zustands, nicht mehr möglich. Zu dem Zeitpunkt schlürfte ich mit einem 6:20er Schnitt durch den Park. Aus meiner Sicht keine Chance.
Was also tun – der Körper signalisierte, ich solle mich nicht so stressen – immerhin sind wir in Italien – ich bin schon etwas älter – anderen Sportlern geht es noch schlechter - die 11 Stunden und irgendwas schaffst Du locker (das war mein Ziel, da ich nie eine 12 vorne hatte) – ob nun 11.05 oder 11:55 wäre doch egal.
Ich entschied mich für so gut es irgendwie geht. Und so lief ich, wie es irgendwie geht. Ab und an ging ich einige Meter an den Verpflegungen vorbei und tränkte mich in den Wasserkübeln der Schwämme. Eine sagenhafte Wasserversorgung ist zu erwähnen ! An der Verpflegung gab es gekühlte 0,7 Liter Wasserflaschen und auf der Strecke standen einige Helfer mit Wasserschlauch um die Sportler abzukühlen. Auch in Sachen Rettungsdienst wurde nicht geschlamppert – da waren genügend einsatzbereit und gut verteilt.
Ich schleppte mich auf den letzten Kilometern laufend durch den Park. Es ist wie es ist – es geht immer ! Ein Aufgeben sah ich bei anderen Sportlern, die frisch aussahen und nach nur einer halben Laufrunde aus dem Rennen ausstiegen. Ich frage mich – Was machen die bloß mittags um 13.30 oder 14:00 Uhr ? Der Tag ist lang und noch lange nicht zu Ende.
Auf meiner letzten Runde laufe ich komplett durch – nicht schnell, aber pausenlos.
Ich komme ins Ziel und habe die Anregung des Veranstalters im Gedanken – man solle nicht die Uhr abdrücken oder drauf schauen – man solle jubeln und sich freuen, es geschafft zu haben.
Die Uhr drücke ich ca. 10 Sekunden vorm Ziel ab, als ich den Zielkanal erreiche. Der Photograph knipst nach links und erwischt fantastisch aussehende Italienerinnen – mich sieht er nicht – also juble ich auch nicht gkünstelt. Ich kann es ihm nicht übel nehmen. Mir gefallen die Damen auch besser als der Photograph.
Jubeln ? Ich bin kein Jubler !
Im Zielzelt gibt es verschiedene Nudelvariationen und so manches mehr. Ich bin komplett leer und habe keinen Hunger – esse trotzdem eine Kleinigkeit. Die ersten Minuten glotze ich sitzend, stur auf die Wiese zwischen meinen Knien hindurch. Meine Haut ist heiß von Kopf bis Fuß. 11:22 Minuten – meine achte Langdistanz. Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag. Würde mich jemand aus der Kategorie Techniktriathlet fragen, ob die Challenge Venedig eine Reise wert ist, würde ich sagen Nein. Würde mich jemand fragen, ob die Challenge Venedig eine Reise wert ist um besondere Dinge zu erleben, würde ich sagen ja.

Alles in allem bin ich froh hier dabei gewesen zu sein. Aufgrund der miserablen Radstrecke würde ich es kein zweites Mal mehr tun. Die Helfer und Organisatoren (ich nehme an, die Möglichkeiten für eine bessere Radstrecke waren begrenzt) sind aber überragend. Sehr freundlich und hilfsbereit.
Das die Sonne in Italien scheint, wusste ich im Januar schon. Ich behalte diese Langdistanz trotz vielen Nörglern in den sozialen Netzwerken in positiver Erinnerung und bedankte ich mich bei sehr vielen Helfern und Sanitätern für ihren tollen Dienst am Athleten.

ENDE

Ergebnis. 7.Platz von 23.Finishern in meiner Ak.

79. Platz im männlichen Finisherfeld von 200.

Geändert von FlyLive (05.06.2018 um 10:03 Uhr).
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Alt 05.06.2018, 09:54   #2787
pXpress
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Ort: Iserlohn
Beiträge: 2.064
Zitat:
Zitat von FlyLive Beitrag anzeigen

ENDE
Danke für den schönen ausführlichen Bericht sehr gut gemacht
__________________
pXpress ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2018, 09:56   #2788
Ulmerandy
Szenekenner
 
Benutzerbild von Ulmerandy
 
Registriert seit: 16.02.2008
Ort: Neu-Ulm
Beiträge: 3.354
Gratulation zum Hitze-Finish ! Starke Leistung allemal !

Ich hab' mir beim Anschauen der Laufstrecke übrigens auch gedacht dass die vielen Kurven und Wenden der Horror für die Gelenke sein müssen.

Jetzt erhol Dich gut und denk am Samstag auch ein wenig an mich - nach 11:20h bin ich sicher noch nicht im Ziel.

Viele Grüße und Danke für den tollen Bericht

Andy
Ulmerandy ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2018, 10:31   #2789
macoio
Szenekenner
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Dresden (Gauernitz)
Beiträge: 1.172
schöner Bericht!
macoio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2018, 10:50   #2790
wutzel
Szenekenner
 
Benutzerbild von wutzel
 
Registriert seit: 18.09.2015
Beiträge: 765
Super Leistung.

Trotz der Umstände durchgezogen und dabei noch eine klasse Zeit! Hut ab.

Danke für den schönen und ausführlichen Bericht.
wutzel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2018, 10:52   #2791
mon_cheri
Szenekenner
 
Registriert seit: 27.11.2017
Beiträge: 377
Ein toller Bericht! Danke dafür und nochmal herzlichen Glückwunsch zu der tollen Leistung!


Meine Flussschwimmkilometer die ich im See schwimme muss ich wohl oder übel grob schätzen. Meine Uhr zeigt mir da nur total utopische Strecken an:
1,7 km in knapp 17:40 Minuten
600m in 5:35 Minuten
Äh ja, wenn ich wirklich mal so schnell schwimme denke ich über eine professionelle Schwimmkarriere nach.

Geändert von mon_cheri (05.06.2018 um 11:15 Uhr).
mon_cheri ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2018, 11:14   #2792
FlyLive
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Registriert seit: 10.02.2008
Beiträge: 6.494
https://tri-mag.de/szene/bilder-von-...sten-bilder-23

Bild 26 bin ich vorne gut getroffen
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