Zitat:
Zitat von Campeon
Bin katholisch getauft und trotzdem nicht gegen Homosexualität.
Kann sich niemand aussuchen wen oder was er liebt.
Ich bin nur gegen eine Eheschliessung.
Ehe ist für mich die Verbindung zwischen Mann und Frau, sie sollte auch nur dort so genannt werden.
Ich habe nichts gegen eine legitimierte, staatlich anerkannte Partnerschaft unter Homosexuellen, mit allen Rechten und Pflichten, ähnlich wie in einer Ehe.
Wie die dann genannt wird ist mir einerlei, nur nicht Ehe.
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Du suggerierst Dir selbst, Du "wärest nicht gegen Homosexualität". So wie ich es verstehe, machst Du Dir da selbst etwas vor.
Denn Du sagt, dass bestimmte Menschen nicht gut genug sind für etwas, wozu Du
selbst gut genug bist. Diese Art der Selbstgerechtigkeit und Selbstüberhöhung ist meist ein zentrales Argument von religiösen Menschen, vor allem von Katholiken.
Dein Argument, dass es einfach nicht dasselbe wäre, ist nicht zu treffend. Zwar ist die Geschlechter-Kombination unterschiedlich, aber der Akt der Eheschließung und die anschließende Art der Partnerschaft
ist 100% identisch. Und genau deshalb
ist es eine Ehe, selbst dann, wenn es offiziell als "eingetragene Partnerschaft" bezeichnet wird (um des lieben Frieden willens).
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Ich möchte Dir noch an einem Beispiel deutlich machen, warum Du Deinen Standpunkt nach meiner Meinung überprüfen solltest.
Die aktuelle Rechtsprechung sagt, dass eine Diskrimierung
nicht vorliegt, wenn die jeweiligen Rechte gewährt werden, auch wenn es nicht "Ehe" genannt wird. Insofern deckt es sich erstmal mit Deiner Einstellung.
Gehen wir gedanklich ein paar Jahre zurück, und zwar nach Südafrika, zur Zeit der Rassentrennung. Das ist ja nur wenige Jahre her. Dort hatten Farbige tatsächlich das gleiche Recht wie Weiße, in einem Bus zu fahren. Aber nicht im
gleichen Bus. Es gab stattdessen
getrennte Busse. Farbige konnten sich vor Gericht also nicht beschweren, dass ihnen das Busfahren verweigert würde.
Dennoch kann jeder sehen, wie albern und destruktiv diese Art von Trennung ist. Es ist praktisch gesehen lächerlich und moralisch gesehen verwerflich.
Allerdings, den Weißen war die Verwerflichkeit ihres Handelns nicht zu vermitteln. Sie konnten es nicht sehen, obwohl es für alle anderen offensichtlich war.
Wo ist nun der Unterschied zu Deiner Feststellung:
"Ich habe nichts gegen eine legitimierte, staatlich anerkannte Partnerschaft unter Homosexuellen, mit allen Rechten und Pflichten, ähnlich wie in einer Ehe. Wie die dann genannt wird ist mir einerlei, nur nicht Ehe."
Deine Einstellung wäre für mich einleuchtender, wenn Du tatsächlich eine Ungleichheit behaupten würdest, sodass Deine Forderung nach ungleicher Behandlung nachvollziehbar wäre. Aber Du sagst stattdessen, dass
keine Ungleichheit bestehen soll, was Würde, Rechte und Pflichten angeht; und dennoch gelangst Du zu der Schlussfolgerung, dass trotzdem ein Unterschied zur Ehe konstruiert werden soll.
Warum bist
Du gut genug für die Ehe,
andere aber nicht?