Zitat:
Zitat von schnodo
Kampf um Platz 3... Ich werd's mir mal anschauen.
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Großer Fehler!
Inhaltlich gab es überhaupt nichts Neues. Zum Auftritt der einzelnen Parteiemissäre will ich nichts sagen, weil ich mir da keine objektive Meinung zutraue. Komplett blamiert hat sich für mein Empfinden niemand.
...außer dem Moderator. Was Herr Strunz abgeliefert hat, war unterirdisch. Fast alle mussten regelmäßig im ersten Teil ihrer Antwort eine Unterstellung oder krasse Überspitzung des Moderators korrigieren bevor sie zum eigentlich Inhalt übergehen konnten. Dabei wurden sie dann durch neue kindliche Einwürfe gestört.
Und welche Relevanz es nun in einer Sendung, die sich mit den "10 wichtigsten Fragen der Deutschen" beschäftigt, hat, wie gut der Kandidat aussieht, wie eitel er oder sie ist, und warum er oder sie so wenig lacht - und warum man dazu repräsentative Umfragen ("wissenschaftlich"!) durchführen muss - hat sich mir auch nicht erschlossen.
Hätte Meister Strunz eine Viertelstunde lang ähnlich auf den äußeren Attributen einer der Damen herumgeritten ("Wieviel Prozent der Befragten denken, dass Sie falsche Brüste haben?") wie auf dem Aussehen oder Auftreten von Christian Lindner, hätte er morgen keinen Job mehr. Das ging so weit, dass es sogar Katja Kipping (Linke!) zuviel wurde und sie Lindner (FDP!) in Schutz nahm und eröffnete, dass sie sich die Vollendung der Gleichberechtigung anders vorgestellt habe.
(Leider schien Kippig nicht zu wissen, dass Lindner verheiratet ist. Sie fand am Ende der Sendung die Idee, Lindner als WG-Mitbewohner zu haben nicht abschreckend; vorausgesetzt, er "als Single" erzählt, was auf Tinder Sache ist. Tinder hatte natürlich Herr Strunz - der anscheinend auch keine Ahnung davon hatte, dass Lindner eine Ehefrau hat - gleich am Anfang ins Spiel gebracht.)
Sehr, sehr schlimme Sendung! Aber ich bin natürlich selbst Schuld. Mit etwas Überlegung hätte ich es ahnen können.
Bin mal gespannt, ob sonst noch jemand den Mumpitz gesehen hat und vielleicht eine andere Meinung vertritt.
PS: Gerade lese ich, dass die Krankenschwester, eine von vier Personen ("normale Bürger"), die eine zentrale Frage an die Runde stellen durften, eine Funktionärin bei der Linken sein soll. Wenn das stimmt, dann war nicht nur die
executio, sondern auch die
praeparatio ein Totalausfall.
Eben selbst nachgeschaut, es stimmt:
Zitat:
Als Delegierte für den Bundesparteitag wurden für die kommenden beiden Jahre folgende sechs Genossinnen und Genossen gewählt: Dana Lützkendorf, Martina Michels und Sonja Staack sowie René Jokisch, Oliver Nöll und Shaked Spier (Ersatzdelegierte: Romana Dietzold sowie Jörg Pauly und Sebastian Koch).
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Besonders unschön wird die Aktion dadurch, dass die vier "normalen Bürger" jeweils einen Punkt vergeben konnten und damit am Schluss der Sendung eine "Gewinnerin" der Debatte ermittelt wurde...
Genau so und nicht anders stellt sich vermutlich auch der Durchschnittsbürger - ich nehme mich nicht aus - Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit im politischen Alltag vor.