Ist nicht ein sportlicher Jahresrückblick ein guter Anfang für ein neues Blog?
Wobei ich sagen muss, dass ich ganz gerne weiter im AYE Forum schreiben würde. Das scheint aber unterzugehen und mit x-athlon hat Klugschnacker ganze Arbeit geleistet.
Sportlich kann ich mich über 2006 kaum beschweren. Ein schöner Haufen an Bestleistungen, ne feine Reise auf die Pazifikinsel, Verbesserungen in allen Bereichen. Da bin ich einfach mal zufrieden
Im Winter habe ich fleißig Schwimmen trainiert. 3-4 mal jede Woche im Wasser, mit Trainer am Rand, da musste das einfach besser werden. Dann bin ich einfach so viel Rad gefahren wie noch nie, bei jedem Wetter und dann auch noch auf meinem neuen Rädchen, auch da konnte ich mich nicht wirklich dagegen wehren, besser zu werden.
Lauftechnisch war 2006 aber eher ein Jammerspiel. Beim Silvesterlauf hab ich mir das Knie überreizt und danach nach der Holzhammermethode weiter trainiert. Nun vertragen sich Knie und Holzhammer tendenziell nicht so gut. Ergo habe ich einige Radausfahrten zum Physio absolviert und von Februar bis April fast gar keine Laufeinheiten absolviert.
Vor dem Saisonauftakt in Buschhütten war ich gerade mal wieder 2 Wochen im richtigen Training. Knapp....
Buschhütten war aber gut. Schwimmen war solide, Moppedfahren auch und die Lauferei war erträglich. Der negative Nebeneffekt eines guten Saisonstartes ist die gesteigerte Erwartungshaltung. Erst gestern musste ich mir wieder anhören: "So wie Du in Buschhütten Rad gefahren bist, war Deine IM-Zeit ein Witz..."
Aachen Brand war insofern angenehm, als dass ich locker gewonnen habe. Das Schwimmtraining im Winter hat sich ausgezahlt: Jetzt bin ich vor dem Radfahren da, wo ich letztes Jahr nach dem Radfahren war. So muss das sein!
Der Triathlon in Eschweiler war dann eher schlecht. Miserable Tagesform und unglückliche Gruppeneinteilung vermasselten mir die Titelverteidigung und ich landete auf dem 4. Platz.
Bonn war viiiiiel lustiger. Nach dem Schwimmen mit Fuxx aufs Rad, als 5. wieder runter und gerade noch vor Tobi ins Ziel war alles, was ich mir erhoffen konnte. Aber auch hier waren Sprüche wie "9:30h sind doch gar kein Problem!" die logische Konsequenz.
Das Tapern für Frankfurt lief gut, keine Probleme bis zum Samstag. Einen Tag vor dem Rennen dann Krämpfe überall. Mit dem schönen Gedanken an ein DNF einschlafen...
Der WK selber war gut, alles lief perfekt, nur ein wenig zu langsam. Etwas zu langsam geschwommen, ein wenig zu langsam auf dem Radel und zu Fuß. Mit 9:54h lag ich im anvisierten Fenster, aber sooo toll war's dann doch nicht. Hätte ich mich nicht für Hawaii qualifiziert, hätte ich mir im Forum wohl mehr zu einer doch etwas enttäuschenden Leistung anhören müssen.
Aber egal. Es geht nach Kona. Einfach nur geil. Etwas übermotiviert fange ich schon nach 2 Wochen wieder mit 18h Training an. Die Folge ist eine verschlechterte Regenerationsfähigkeit. Aber so schlimm dann doch nicht.
Dafür stimmt die Laufform. Es wird einfach immer besser. Immerhin schon 4 Monate ohne Verletzung... (Mittlerweile sind's 8
)
Bevor ich mit dem Praktikum bei Porsche in Leipzig anfange, mache ich noch ne Mitteldistanz in Köln und mache bei aller Bescheidenheit den besten Wettkampf meiner bisherigen Karriere. Mitteldistanzen sind cool, davon sollte es mehr geben.
Mit der Arbeit ändert sich dann so einiges. Klar, es ist weniger Zeit da, aber das ist nicht das Hauptproblem. 24h Training krieg ich noch zusammen. Viel gemeiner für den Sport ist dass die Arbeit einfach wichtiger für mich ist. Ich denke nicht mehr ständig über mein Training nach, texte nicht im Forum rum und hab nen anderen Fokus.
Durch die arbeitsbedingten Umstellungen werde ich aber irgendwie krank. Kantinenesssen zu Mittag, rastloses Rumgeheize auf dem Rad, mangelndes Schwimmtraining und eben ein vollkommen veränderter Lebensrhythmus sind wohl doch etwas viel. Den halben September kränkel ich vor mich hin.
In Kona plagen mich dann auch Selbstzweifel. Zu unfit, zu dick, zu spät in der Saison,... Irgendwie kriege ich das dann doch noch aus dem Kopf und genieße die Zeit auf Big Island. Hawaii ist das viele Training und die Reise einfach wert.
Der Wettkampf ist das gemeinste und härteste, was ich je erlebt habe. Dabei ist nicht mal Wind auf dem Rad. Dieses Manko gleiche ich aber durch interessante Tempoexperimente auf dem Rad aus. Immerhin kann ich mittlerweile 140km lang schnell Rad fahren. Also nicht ganz bis nach Kona. Allerdings ziehe ich interessante Lehren aus dem Rennen.
Jetzt ist die Saison aber vorbei, was bleibt? Der ganz große Traum ist geträumt. Ich war auf Hawaii, wenngleich mit etwas Glück. Winterspeckig schmiede ich Pläne für 2007.
Hawaii muss es schon sein. Dummerweise bin ich jetzt in der Hardcore-M25, da wird nichts mehr verschenkt. Das Projekt für 2007 muss heißen: 3x10min.
- 10 Minuten schneller schwimmen: Hört sich dämlich an, aber ich schwimme jetzt schon 21 Sekunden schneller auf 400m als im letzten Sommer. Und in FFM war ich schlecht im Wasser.
- 10 Minuten schneller Radfahren: Irgendwann muss es Klick machen. Ich hab da aus Gesprächen mit Profis auf Hawaii und ein paar Edel-Agegroupern gute Ideen.
- 10 Minuten schneller Laufen: Wenn ich mit so einer bescheidenen Vorbereitung ne 3:35 laufen kann und total kaputt und 2 Dixistopps auf Hawaii ne 3:41 laufen kann, ist ja wohl bitte noch was drin.
Jetzt klingt mir nur der Spruch von Arne im Ohr: "Diese ganzen Newbies, die meinen sie könnten mal eben ne halbe Stunde schneller werden, gehen mir gehörig auf den Zeiger."
Ich hoffe dann mal, dass da wirklich noch genug Potenzial brachliegt und die Vorbereitung gut läuft.
Apropos Vorbereitung: Seit Anfang Dezember bin ich wieder dabei. Mal so, mal so - zur Zeit noch unstrukturiert. 4 mal die Woche gehe ich Schwimmen. Neue Trainer, neue Leute, das ist ne nette Herausforderung. Eine Gruppe ist gut für mein Ego (da bin ich der einer der schnellsten
), die andere Gruppe zeigt mir, dass ich doch nicht schwimmen kann. Dann noch ein wenig Laufen, was zur Zeit gut läuft. Und durch die Kälte radeln macht einfach Laune.
Ab Januar werde ich dann wieder strukturiert trainieren. Leider werde ich das Blog bis Ende Februar nur sporadisch pflegen können. In diesem komischen Loch, wo ich in Leipzig wohne (vielleicht schicke ich mal Bilder, wie mein Spinningrad zwischen selbstgenähten Gardinen und Wandtellern steht), hab ich nun mal kein Internet und bei PLG bin ich Praktikant ohne Rechte.
In den nächsten Tagen mach ich mal ne feine Analyse des abgelaufenen Jahres nach dem Motto: Was war gut (Raddruck auf den kurzen Strecken,..) und was war schlecht (kann keine 180km Rad fahren, laufe zu langsam, bin zu dick,...). Dann kommt die Saisonplanung. (Meine Schwester heiratet diesen Typen am Tag vor dem Bonn Triathlon in Berlin
)
Aber im Großen und Ganzen mache ich die gleichen WKs wie dieses Jahr. Kennt irgenwer eine schöne Mitteldistanz im NRW Raum, die so 3-4 Wochen vor FFM ist?
Ansonsten zum Bloggen: Ich freu mich über jede Menge Einträge, konstruktive Kritik, gute Ratschläge und sinnvolle Diskussionen. Dieser ewig lange Start-Eintrag dient eigentlich mehr dem allgemeinen Hallo-Sagen. Bis jetzt war ich ja in diesem Forum eher seltener Gast.
Viele Grüße an alle, Daniel aka Danksta