Orientier dich an der Konkurrenz. Zu meiner Zeit kamen die ersten Speedo S2000 Badehosen und später die Aquablade und Haifischdinger für teuer Geld.
Komischerweise hat man auf den einfachen Vergleichswettkämpfen mehr davon gesehen als in den Vorläufen der Landes- und Norddeutschen Meisterschaften. Das gute Material wurde dann in den Endläufen ausgepackt.
Früher haben gerade die "Middle of the Pack"- Leute das HighTechZeug getragen und die richtig schnellen Leute eher mit "normalen" Hosen geschwommen.
Ich werde nie einen Kurzbahn-WM Endlauf über 100m Freistil vergessen, wo alle in ihren Hightec Anzügen am Start waren und Alexander Popov mit ner 0815 Badehose gewonnen hat. Muss einer seiner letzten WK vor der Messerattacke gewesen sein
Wenn es in seiner Leistungsklasse üblich ist diese Klamotten zu tragen, seh ich da kein großes Problem. Wenn er der einzige ist, würde ich es eher sein lassen und ihn auf später vertrösten.
Achja, gerade dieses HighTechZeuch muss 100% passen und gerade bei so jungen Menschen verändert sich der Körper doch einfach zu schnell um Klamotten auf Kante zu kaufen
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Danke für die Blumen. Wenigstens können wir lesen.
Meine Aussagen gehen in keiner Weise in die Richtung was so eine Hose zeitlich bringt, sondern was sowas bei einen 10 Jährigen für Sinn - ausserhalb (Zehntel-)Sekunden - macht.
Also ich bin auch der Meinung, dass wir hier nicht zu entscheiden haben, ob Papi seinem Junior 'ne Badehose für 200 Euronen kaufen soll oder nicht...
Klar, Pappa muss natürlich am Ende entscheiden.
Zitat:
Zitat von Spanky
Aber ich persönlich glaube nicht, dass eine solche Hose 2 Sekunden auf 100 Metern ausmachen kann?!....aber ehrlich gesagt weiss ich es auch nicht besser und kann es auch nicht widerlegen
Ich meine doch gerade das es eben egal ist obs (technisch) was bringt. So wie ich es verstanden hab ist der Junge versessen auf sone Hose, das kann doch auch mal zählen. Und man kann so ein teures Geschenk auch locker mit ein paar Kompromissen verbinden
Am Ende muss man wissen wie gerne der Junge schwimmt. Wenn es nur ne Phase ist, naja dann besser nicht. Aber das kann Pappa sicher besser entscheiden.
Geändert von ScottZhang (02.06.2014 um 19:17 Uhr).
Achtung: hier geht es um einen 10-jährigen. Da gibt es (aus gutem Grund) in Deutschland noch keine Kaderförderung und m.W.n. auch noch keine Deutschen Jahrgangs-Meisterschaften.
Dass man sich (ein paar Jahre später) der Materialschlacht im Schwimmen nicht komplett verschließen kann, wenn das Kind im Gegenzug bereit ist einen Großteil seiner Freizeit dem Sport zu opfern und man diese relative Einseitigkeit, die so etwas mit sich bringt, aus Elternsicht billigt, dem würde ich zustimmen.
Anmerkungen meinerseits:
- Er ist in einem Kader.
- Er war für bestimmte Wettkämpfe in einer Landesauswahl.
- Die Jahrgangsmeisterschaften finden (immerhin) auf Landesebene statt.
- Er trainiert 5 Mal in der Woche (inkl. Landtraining). Einseitig? Oder doch eher spezifisch? Ist ein Fussballtraining weniger einseitig?
- Er macht das, weil es ihm Spass macht und er dort eine gute Mannschaft hat.
- Ich fördere ihn, verlange das aber nicht, auch nicht implizit. Für mich muss er das nicht tun, das ist ihm auch bewußt.
ABER:
Ich wollte mit dem Faden eigentlich nur wissen, ob sich das einigermaßen lohnt und welche Modelle besonders empfehlenswert sind.
Ich wollte nicht über Verhältnismäßigkeit, Materialschlacht, Frustrationstoleranz, Einseitigkeit des Leistungsports, Leistungsdruck für Kinder, überambitionierte Eltern usw. diskutieren.
Ich melde mich mal zu Wort, da ich mit 10 Jahren auch immer so Dinger geschwommen bin. Damals waren die nicht aus Carbon, sondern waren die oben bereits erwähnten Aquablades.
Bringen tut es de facto gar nix! Er wird ja wohl jetzt auch Trainingsbadehosen und Wettkampfbadehosen haben. Dazwischen liegen so ca. 1-2 Zehntel würde ich schätzen.
Das Carbon Ding ist halt ne nette Spielerei und jedes Kind findet es toll die Anzüge der Profis zu tragen, die er da ja im Wettkampf sieht. Demnach verstehe ich den Wunsch und würde ihm den auch erfüllen, wenn die Leistungen dementsprechend sind. Nichts ist peinlicher als hinterherzuschwimmen, aber so ein Teil zu haben.
Bei mir hat das auch so ungefähr mit 10 Jahren angefangen und ich habe die teuren Anzüge oft zum Geburtstag oder Weihnachten oder zur Quali für die Deutschen geschenkt bekommen. Vll. kannst Du es ja damit verknüpfen.
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"Die Grenzen deiner Gedanken, sind die Grenzen deines Erfolges."
Kann bei einem 10-jährigem eigentlich noch nicht sein. Möglicherweise meinst du die Bezirksauswahl, die es mancherorts gibt.
Das DOSB-Kadersystem ist normiert und die früheste Förderstufe ist der unter dem Landeskader (=D-Kader) angesiedelte sog. E-Kader (gibt es nur in sehr reichen Bundesländern, die sich neben dem ebenfalls von den Ländern finanzierten D-Kader noch eine zusätzliche Förderstufe leisten können) und für den man unabhängig von der Leistung mindestens mal 11 Jahre alt sein muss (im Triathlon, in den Ländern, die einen E-Kader haben sogar mindestens 13).
Zitat:
Zitat von argon68
- Er war für bestimmte Wettkämpfe in einer Landesauswahl.
- Die Jahrgangsmeisterschaften finden (immerhin) auf Landesebene statt.
- Er trainiert 5 Mal in der Woche (inkl. Landtraining). Einseitig? Oder doch eher spezifisch? Ist ein Fussballtraining weniger einseitig?
- Er macht das, weil es ihm Spass macht und er dort eine gute Mannschaft hat.
- Ich fördere ihn, verlange das aber nicht, auch nicht implizit. Für mich muss er das nicht tun, das ist ihm auch bewußt.
ABER:
Ich wollte mit dem Faden eigentlich nur wissen, ob sich das einigermaßen lohnt und welche Modelle besonders empfehlenswert sind.
Ich wollte nicht über Verhältnismäßigkeit, Materialschlacht, Frustrationstoleranz, Einseitigkeit des Leistungsports, Leistungsdruck für Kinder, überambitionierte Eltern usw. diskutieren.
Ansonsten brauchst du dich nicht zu rechtfertigen, so wenig wie ich dich von etwas überzeugen wollte.
Meine Frau und ich, wir kommen selbst aus dem Leistungssport ( erst Schwimmen und später dann Triathlon; meine Frau war sogar mehrere Jahre in der Schwimmnationalmannschaft und hat mit 11 Jahren 10mal die Woche trainiert) und unsere Kinder wachsen zum Teil auch da rein. Ich kenne die Vorteile und eben auch die Probleme, die dem Leistungssport immanent sind aus Eltern- und Aktivensicht zur Genüge.
Du hast oben gefragt, wieviel eine solche Hose bringt und 1-2s in den Raum gestellt und ich habe mir erlaubt, anzumerken, dass der Zeitgewinn maximal ein Zehntel beträgt (wenn überhaupt).. Es lohnt sich somit für einen 10-jährigen ganz sicher nicht und trotzdem darfst du die Hose natürlich kaufen, wenn du das Geld übrig hast weil sich eine playstation, ein Smartphone oder was auch immer 10-jährige sich sonst schenken lassen, sich streng genommen ja auch nicht "lohnen".