Und meine 4. These ist, dass diese Diskussion sinnlos ist, so lange Du als EINZIGE richtige Deutung der Bibel den Standpunkt akzeptierst, dass es sich um einen Tatsachenbericht handelt, der voller Lügen ist.
Ach komm, das habe ich überhaupt nie behauptet, und ich habe den Vorwurf schon öfters widerlegt. Ich behaupte keineswegs, dass die Bibel ein reiner Tatsachenbericht ist. Meine Erläuterungen von Bibeltexten waren differenziert und folgten meist den amtlichen Auslegungen. Auch den Kontext habe ich beachtet und umfangreich zitiert.
Meine 1. These ist, dass es Menschen gibt, die sehr wohl in der Bibel Antworten auf diese Fragen finden, weil sie die Bibel anders lesen als Du.
Meine 2. These ist, dass Du es nicht akzeptierst, dass jemand die Bibel anders liest als Du. Woraus Du folgerst, dass die Bibel keine Antworten geben KANN.
Meine 3. These ist daher, dass wir hier eigentlich eine Diskussion um die Deutungshoheit der Bibel führen.
Und meine 4. These ist, dass diese Diskussion sinnlos ist, so lange Du als EINZIGE richtige Deutung der Bibel den Standpunkt akzeptierst, dass es sich um einen Tatsachenbericht handelt, der voller Lügen ist.
Und wenn der zweite Teil Deiner These stimmt und es prinzipiell nicht möglich ist, die Frage nach dem Sinn des Lebens zu beantworten, dann erübrigt sich ebenfalls jede Diskussion. Allerdings sehe ich das nicht so streng wie Du. Denn selbst wenn es nicht möglich ist, die Frage allgemeingültig zu beantworten, so kenne ich doch zahlreiche Menschen, die FÜR SICH PERSÖNLICH Antworten suchen und gelegentlich auch finden.
Sehr transparent, gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. +1
Ist leider Gottes nicht durchgedrungen. Wobei erkennbar wird, wo das Problem von Fundamentalisten liegt. Sie leiden unter Bedeutungsverlust und verfolgen fundamentalistische, d.h. kompromisslose Ideologien. Lediglich die Legitimation von Gewalt als Mittel zur Durchsetzung der Ziele fehlt hier zur Klassifikation als Terrorist (zwei von drei Hauptkriterien sind allerdings erfüllt).
Jörn möchte die Kirche abschaffen. Der Papst soll zugeben, dass die Bibel eine Lüge ist. Alles andere ist nicht verhandelbar.
Ich möchte nicht wissen wovon du, Jörn, nachts träumst. Womöglich von einer Kiste voller Handgranaten, ein paar MPs, ein, zwei Pistolen, um damit auf dem Petersplatz Amok zu Laufen und all die Christen im Namen der Wahrheit umzubringen?
Hoffentlich nicht.
Hallo trithos, dann teile mir doch bitte mit, was diese Menschen als Antwort gefunden haben.
- Sinn des Lebens
- Woher
- Warum
- Wohin.
Ich behaupte, es gibt diese Antworten nicht, sofern diese eine Letztbegründung darstellen sollen (was die Kirchen ja behaupten).
Werde doch mal konkret.
Nein, es geht ganz klar um allgemeingültige Antworten, die für die Menschheit als Ganzes gelten. Das ist der Anspruch der Bibel und der Kirchen. Nur darum geht es. Wenn Du persönlich den Sinn des Lebens darin siehst, Deine Kinder großzuziehen und Dich des Lebens zu erfreuen, kann man das nicht weiter hinterfragen. Darum geht es aber in der Bibel nicht. Die Bibel widmet sich dem Kosmos als Ganzes (Genesis) und der Menschheit als Ganzes. Es geht auch nicht um etwas, was man selbst wählt, sondern um etwas, was von Gott für einen bestimmt wurde (Teleologie).
Ein Kriterium für die möglichen Antworten besteht in der Letztbegründung.
Wieso sollte ich konkret werden? Du bleibst ja schon wieder in Deinem Gedankengebäude der "Letztbegründung" und der "Allgemeingültigkeit". Das ist okay. Wie schon geschrieben erübrigt sich damit aber jede Diskussion. Es gibt Menschen, die die Welt und die Bibel anders sehen. Du und diese Menschen werden nie zusammenkommen.
Es gibt Menschen, die die Welt und die Bibel anders sehen.
Dann sage mir doch bitte, wie diese Menschen die Bibel sehen.
Du wirst diese Frage vermutlich nicht beantworten. Daher möchte ich noch anfügen, dass es letztlich egal ist, wie die Bibel gesehen wird, solange es kein objektives Kriterium dafür gibt, ob diese Auslegung richtig ist.
Es ist das Unvermögen, ein objektives (under zumindest plausibles) Kriterium zu finden, die das ganze Unterfangen wertlos macht. Welchen Wert sollte es haben, wenn jemand sagt: "Ich lege die Bibel so und so aus"? Was könnte man anderes antworten als: "Wen kümmert's"?
Warum sollte es uns kümmern, wie irgendwer einen antiken mythologischen Text auslegt? Ich finde auf diese Frage einfach keine Antwort, obwohl ich die Gläubigen dauernd danach frage.
Was wir von den Gläubigen auf den letzten Seiten lesen sind lauter Variationen von "Ich gebe keine Begründungen, aber Du liegst falsch, und Deine Motive sind zweifelhaft."
Dann sage mir doch, wie diese Menschen die Bibel sehen.
Es ist ziemlich banal, und Du kennst sicher selbst auch genügend Beispiele. Aber gerne: Ich kenne zum Beispiel Menschen, die "Du sollst deinen nächsten lieben wie Dich selbst" so interpretieren, dass sie sich für Kriegsflüchtlinge einsetzen. Die brauchen keine theologischen Diskussionen und es ist ihnen wurscht, ob die Bibel wahr oder unwahr ist. In der Frage, wie man mit Flüchtlingen umgehen soll, nehmen sie diese Bibelworte als Hinweis und handeln danach.
Das bedeutet also, dass diese Leute den Flüchtlingen nicht helfen würden, wenn in der Bibel ein anderer (gegenteiliger) Text stünde?
Sie tun es also nur, weil es ihnen befohlen wurde?
Nach meiner Meinung begehst Du einen Fehlschluss. Einerseits sagst Du, die Menschen würden bestimmte Dinge tun, weil es in der Bibel befohlen wird; andererseits sagst Du, es wäre den Leuten wurscht, ob die Texte in der Bibel wahr oder unwahr wären. Was bedeutet das genau?
- Bedeutet es, dass sie generell alles tun, was in der Bibel steht, egal ob's wahr ist oder nicht? Hauptsache, es steht drin?
- Oder bedeutet es, dass sie ihrem gesunden Menschenverstand folgen, egal ob die zugehörige Bibelgeschichte wahr ist oder nicht? Hauptsache, es macht Sinn?
Nehmen wir an, in der Bibel stünde, dass man Ehebrecher steinigen sollte. Würden die Gläubigen auch diesem Gebot folgen? Oder tun sie einfach das, was sie für vernünftig halten?
Das bedeutet also, dass diese Leute den Flüchtlingen nicht helfen würden, wenn in der Bibel ein anderer (gegenteiliger) Text stünde?
Sie tun es also nur, weil es ihnen befohlen wurde?
Nach meiner Meinung begehst Du einen Fehlschluss. Einerseits sagst Du, die Menschen würden bestimmte Dinge tun, weil es in der Bibel befohlen wird; andererseits sagst Du, es wäre den Leuten wurscht, ob die Texte in der Bibel wahr oder unwahr wären.
Bitte zitiere mich korrekt! Wo habe ich geschrieben, dass in der Bibel etwas befohlen wird oder die Menschen das als Befehl auffassen?
Ich sage lediglich, dass es Menschen gibt, die Bibelworte als Hinweis nehmen, was sie in einer konkreten Situation tun sollen. Das ist weder ein "Fehlschluss" noch überhaupt ein Schluss. Es ist eine Beschreibung einer Beobachtung.
Schön langsam verstehe ich, warum manche hier das Gefühl haben, man würde ihnen die Worte im Mund umdrehen