Wer von Euch ist selber als Kind 3-5x die Woche ins Training gegangen und kann nicht nur "mutmaßen" ???
Ich
Und das, obwohl meine Eltern keinen Sport vorgelebt haben und mein grosser Bruder eh schon immer zu faul zum Trainieren war.
Meine Freundinnen waren da auch nicht so Vorbild und nicht im Training. Meine Eltern konnten auch nicht mit zu Wettkämpfen. Da musste ich mich sogar mit anderen organisieren und selber fragen, ob ich mit ihnen fahren durfte. Da gab es keine grosse Unterstützung oder gar ein Antreiben.
Ich bin immer freiwillig gegangen und immer mit viel Spass. Ein Drama gab es nur, wenn ich krank war und meine Mutter mir das Schwimmtraining verbieten wollte. Da habe ich mit allen Tricks versucht das Fieber oder ähnliches zu verheimlichen.
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Ein Stück Kuchen nicht zu essen, ist auch nicht die Lösung!
Im Grunde genommen zeigt ein Kind ja schnell, obs ihm Spaß macht...
Was ich aus turnerischer Sicht komisch finde:
1. Sind die Kindergruppenwettstreit definitiv überhaupt nicht leistungssportorientiert - wenn das der Verein so auslegt, finde ich das fragwürdig.
2. Leistungstturnen fängt sogar in den großen Stützpunkten bei den Buben erst mit 5-6 Jahren richtig an mit strukturiertem Training und 3x die Woche...
3. Der Verein scheint mir auf den ersten Blick eher ein Breitensportverein zu sein, der eben auch ein bisschen auf regionale Wettkämpfe fährt (scheint erst mal nichts mit Leistungssport zutun zu haben). Du hast ja selbst ein gutes Gespür für Training - machen die Trainer für Dich einen guten Eindruck? Das finde ich auf dieser semi-ambitionierten Turnsparte ziemlich wichtig, weil da viele Trainer rumhampeln und ein bisschen "Leistungssport" spielen wollen... (also viel zu früh schwere Elemente, schlechte Grundlagen...)
Aber wenn das alles solide wirkt, und er Spaß hat: dann los :-)
Ich persönlich halte aber eine Fokussierung auf nur eine Sportart in diesen frühen Jahren für verfrüht.
Zudem sollte er, wenn schon so häufig Training, ruhig mit Kindern seines Alters zusammen trainieren. Das sehe ich zumindest bei meinen Großen. Der "soziale" Aspekt ist ungeheuer wichtig, um auch bei der Stange zu bleiben (und ob das so gelinkt, wenn er immer das "Nesthäkchen" ist )
Viele Grüße,
Peter
Sehe ich genauso.
Habe selber mit 5 in der Zone mit Turnen begonnen, 5x die Woche, mit 7 Jahren dann taeglich und prima doch als Teenager wurde der Leistungsdruck zu gross, war die Lust weg und von jetzt auf gleich Schluss.
Im Nachhinein alles richtig gemacht, denn damals wurden ab 11, 12 Jahren Wachstumshemmer gegeben, meine prognostizierte Koerpergroesse sollte 1,66m nicht ueberschreiten, da es sonst turnerisch nicht funktioniert haette - war eine andere Zeit in den 80-ern...
Dann ging es mit Leichtathletik weiter, da waren eh die huebscheren Maedels...
Meine Kids (4 und 7) "trainieren" auch 4-6 die Woche - in 4 verschiedenen Vereinen. Der Grosse 3xFussball, 1xJudo, 1xKarate,1xSchwimmen, die Kleine 1xJudo,1xKarate,1xTurnen,1xSchwimmen und bevor die nicht 10-11 Jahre sind, soll es auch so breit bleiben.
Falls es natuerlich Turnleistungssport werden, ist Dein angedachter Weg richtig, ob der Junior dauerhaft Spass am Leistungssport behaelt, wird sich zeigen.
Meine Kids (4 und 7) "trainieren" auch 4-6 die Woche - in 4 verschiedenen Vereinen. Der Grosse 3xFussball, 1xJudo, 1xKarate,1xSchwimmen, die Kleine 1xJudo,1xKarate,1xTurnen,1xSchwimmen und bevor die nicht 10-11 Jahre sind, soll es auch so breit bleiben.
Mit 4 und 7 Jahren 4-6 x die Woche trainieren ??? Grausam, die Armen Kinder !
Wenn man sie fragt ob sie Spaß daran haben, sagen sie sicherlich ja. Klar, ist ja auch von den Eltern so anerzogen.
Fragt euch doch mal als Eltern, ob ihr mit 4 und 7 nicht lieber einfach mit Freunden im Wald oder auf dem Spielplatz gespielt hättet.
Mit 4 und 7 Jahren 4-6 x die Woche trainieren ??? Grausam, die Armen Kinder !
Wenn man sie fragt ob sie Spaß daran haben, sagen sie sicherlich ja. Klar, ist ja auch von den Eltern so anerzogen.
Fragt euch doch mal als Eltern, ob ihr mit 4 und 7 nicht lieber einfach mit Freunden im Wald oder auf dem Spielplatz gespielt hättet.
Ich hab zwar keine Kinder, aber Judo war mit 7 einfach nur super. Da hatte ich viele Freunde, das Training war stark auf Kinder ausgelegt und man wurde 2 Stunden voll unterhalten. Ist doch das Beste was einem passieren kann.
Wer von Euch ist selber als Kind 3-5x die Woche ins Training gegangen und kann nicht nur "mutmaßen" ???
Ja, hier. Allerdings noch nicht mit 4 sondern mit ca.9 bis zum 22. Geburtstag. Danach, mit Erreichen der Erwachsenenklasse, gings für mich zuerst weg vom Turnierreitsport hin zum Jungpferde- und Verkaufspferdetraining (mit genauso viel Aufwand aber deutlich weniger Lorbeeren...) und mit Eintritt ins Berufsleben war dann irgendwie Schluss mit regelmäßigem Reitsport.
Meine Eltern musste ich immer davon überzeugen, dass ich trotz Sport gute Noten schreibe, und irgendwie habe ich das auch immer einigermaßen geschafft... Da sie selbst so gar keinen Bezug zu irgendwelchem Sport hatten, war hinbringen und abholen, diverse Termine usw. wohl immer mehr Qual und Zeitaufwand als sonst was. Also war ich ständig am organisieren, machen, tun, um rechtzeitig nach dem Nachmittagsunterricht am Pferd zu sitzen, vor Einbruch der Dunkelheit noch ins Gelände zu reiten usw. Gerade in der Oberstufe war da phasenweise schon perfektes Zeitmanagement gefragt. Und stundenlange Postbusfahrten... der Führerschein war dann echt ein Segen.
Viele Freunde und Innen hatte ichrund um den Reiterhof, mit vielen davon bin ich bis heute befreundet, mit den meisten Schulfreundinnen nicht mehr.
Ehrgeiz, Engagement, Durchsetzung und Zielstrebigkeit habe ich durch den Sport sicher gut gelernt und meine Teenager-Erfahrungen von der ersten Zigarette bis zum ersten Freund
genauso gemacht.
Unterm Strich, ich würde mit dem Kleinen da einfach ein paar mal hin gehen, schauen ob es ihm Freude macht, wie er in der Gruppe zurecht kommt usw. Wenns passt und Spaß macht ists gut, wenn nicht dann war das Projekt Turnen in dieser Konstellation eben (noch) nicht das Richtige.
Wegen Spezialisierung auf eine Sportart mache ich mir gerade beim Turnen relativ wenig Sorgen, da ein Turner sowieso gute Grundlagen in allen motorischen Fähigkeiten braucht. Da wäre ich z.B. bei Fußball und erst recht beim Tennis kritischer. Und wenn er später lieber was anderes machen möchte, hat eine turnerische Grundausbildung sicher nicht geschadet.
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[leaving] extending the comfort zone
Mit 4 und 7 Jahren 4-6 x die Woche trainieren ??? Grausam, die Armen Kinder !
Wenn man sie fragt ob sie Spaß daran haben, sagen sie sicherlich ja. Klar, ist ja auch von den Eltern so anerzogen.
Fragt euch doch mal als Eltern, ob ihr mit 4 und 7 nicht lieber einfach mit Freunden im Wald oder auf dem Spielplatz gespielt hättet.
Das sehe ich genauso - meine Kids leider nicht.
Glaub mir, ich wollte sogar Geld dafür zahlen, wenn der Junior den Fußball aufgeben würde - aber da dort alle seine Kumpels sind, verzichtet er sogar auf's Geld und besteht auf dem Training.
Und die Kleine haben wir nur durch eine Notlüge (Turnen gibt es leider erst ab 6...) davon abbringen können, da nicht auch noch mitmachen zu wollen.
Ich habe da überhaupt keinen Spass, da ich mir die Wochen mit meiner Frau teilen muß um die Kids immer rechtzeitig irgendwo hin zu bringen - es ist die Hölle, aber wenn wir's nicht tun würden, wäre es wohl noch schlimmer...
Und ja, das Spielen mit den Freunden kommt noch dazu - der Große ist in einer Ganztagsschule und robbt bis 16 Uhr mit seinen Kumpels durch alle Pfützen der Lausitz um danach in die frischen Sportklamotten zu springen und dem Ball nachzujagen oder für die Gürtelprüfung gelb zu trainieren.
Ich wäre happy, wenn wir's reduzieren könnten, aber so einen Abend in unserem Haus nach verpassten Fußballturnier oder Judotraining wünscht Du Deinem ärgsten Konkurrenten nicht...