Was hat ein Regierungswechsel in einem anderen Land wie der Ukraine und ein möglicher Bürgerkrieg dort mit der BRD und dem Selbstbehauptungswillen der eigenen Bevölkerung zu tun.
Verwechselt Du vielleicht Selbstbehauptung mit Macht über andere Länder und deren wirtschaftlichen (Energie)Ressourcen?
Dass die USA neuerdings im Iran, in Syrien und evtl. auch in der Ukraine mit ihren geopolitischen Zielen an Grenzen stossen, erfordert die Einsicht, dass sich die Welt immer mehr in Richtung auf eine multipolare Welt regionaler Machtblöcke ändert, und die Anerkennung dieser neuen Realitäten.
Es hat mit der Ukraine selbst nicht direkt zu tun. Die Situation Ukraine - Russland - ehemaliger Ostblock offenbart lediglich die sicherheitspolitische Konzeptlosigkeit.
Ich denke nicht, dass ich irgendwas verwechsele, es fängt unter anderem damit an, dass wir nicht definieren, was unsere Interessen sind. Wir können teilweise nicht einmal mehr verstehen, was es bedeutet, wenn sich andere darüber im klaren sind was sie wollen und wie wir damit umzugehen haben. Klar bedeutet Macht auch immer anderen den eigenen Willen aufzwingen können, und sei es der Wille, dass wir weiterhin in einer freien Welt leben. Dazu braucht es aber auch einer gewissen Macht; kulturell, wirtschaftlich, militärisch, ... . Wenn ich dann nicht weiß, wie ich diese Macht einsetze oder eben auch nicht einsetze kann ich nicht gestalen, genau das braucht es aber um sich zu behaupten (und sei es auch nur für den Gültigkeitsbereiches des GG).
Genau das braucht es aber insbesondere in einer multipolaren Welt ansonsten wird man auf ewig nicht nur zwischen zwei, sondern zwischen drei oder viel Stühlen hängen. Dem einem müsste man zustimmen, weil Verbündeter, dem nächsten, weil man ihm ja doch viel zu verdanken hat, dem übernächsten, weil er eine ja doch ganz vernünftige Position vertritt, dem übernächste, weil es sonst Arbeitsplätze kosten könnte, etc. pp. Multipolarität muss man erst einmal verstanden haben, insbesondere wenn die Machtverhältnisse in verschiedenen Domänen unterschiedlich aussehen.
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Wie ein Quadrat in einem Kreis
Eck' ich immer wieder an
Es hat mit der Ukraine selbst nicht direkt zu tun. Die Situation Ukraine - Russland - ehemaliger Ostblock offenbart lediglich die sicherheitspolitische Konzeptlosigkeit.
Ich denke nicht, dass ich irgendwas verwechsele, es fängt unter anderem damit an, dass wir nicht definieren, was unsere Interessen sind. Wir können teilweise nicht einmal mehr verstehen, was es bedeutet, wenn sich andere darüber im klaren sind was sie wollen und wie wir damit umzugehen haben. Klar bedeutet Macht auch immer anderen den eigenen Willen aufzwingen können, und sei es der Wille, dass wir weiterhin in einer freien Welt leben. Dazu braucht es aber auch einer gewissen Macht; kulturell, wirtschaftlich, militärisch, ... . Wenn ich dann nicht weiß, wie ich diese Macht einsetze oder eben auch nicht einsetze kann ich nicht gestalen, genau das braucht es aber um sich zu behaupten (und sei es auch nur für den Gültigkeitsbereiches des GG).
Genau das braucht es aber insbesondere in einer multipolaren Welt ansonsten wird man auf ewig nicht nur zwischen zwei, sondern zwischen drei oder viel Stühlen hängen. Dem einem müsste man zustimmen, weil Verbündeter, dem nächsten, weil man ihm ja doch viel zu verdanken hat, dem übernächsten, weil er eine ja doch ganz vernünftige Position vertritt, dem übernächste, weil es sonst Arbeitsplätze kosten könnte, etc. pp. Multipolarität muss man erst einmal verstanden haben, insbesondere wenn die Machtverhältnisse in verschiedenen Domänen unterschiedlich aussehen.
Die EU, wozu die Mehrheit der europäischen Länder des ehemaligen Ostblockes mittlerweile gehören, hängt meiner Meinung nach überhaupt nicht zwischen den Stühlen anderer Blöcke. Die EU bildet den grössten, gemeinsamen Binnenmarkt der Welt, hat das grösste BIP und mehr Einwohner als die USA! Sie schwächte sich aber selber in den letzten Jahren im Inneren, wir kennen die Themen. Ein neuer kalter Krieg mit Russland dürfte nun zur weiteren Schwächung beitragen und als Kitt nach innen kaum ausreichen. Die beste und vorrangige Sicherheitspolitik wäre IMHO das Lösen der eigenen inneren Probleme der EU.
Geopolitisch scheint mir ebenso klar, dass die EU von stabilen Staatengebilden in der Nachbarschaft profitiert sowie von einer stabilen, kooperativen Zusammenarbeit mit diesen Ländern, spez. mit dem benachbarten Machtblock Russland.
An einen WK III mag ich auch nicht so recht glauben. Zumindest hoffe ich das für uns alle! Es mag vielleicht paradox klingen, aber möglicherweise bewahren uns gerade die nuklearen Waffen davor.
Ich finde die Situation ebenfalls schwierig und nicht mit einem verschollenen Flugzeug vergleichbar. Da passiert gerade wirklich etwas in Europa, was man nicht mehr für möglich gehalten hätte. Nach dem Wegfall der Mauer ist die Wehrpflicht abgeschafft und viele Bunkeranlagen sind geschlossen worden. Die Bundeswehr wurde auf 185.000 Mann verkleinert und verfügt über eine Handvoll Panzer, Flugzeuge und Schiffe.
Mit der Ukraine-Krise fand IMHO eine Zäsur statt. Interessanterweise sind die Lager in ganz Europa überall gespalten. Da gibt es die "Putin-Versteher" und "Nato-EU-USA-Hasser", die durchaus nachvollziehen können, was Putin antreibt. Und halt das gegnerische Lager, also das "Pro-Nato-EU-USA-Lager", die in Putin quasi eine Wiedergeburt Hitlers sehen.
Wie so oft im Leben wird die Wahrheit in der Mitte liegen.
Sowohl der Westen als auch der Osten haben territoriale Interessen. Es geht, wie oben schon bemerkt, ums liebe Geld, Bodenschätze, Erweiterung des eigenen Bündnises. Bei Putin wird Nationalismus und die Vorstellung eines zarenreich-ähnlichen Landes sicherlich auch eine Rolle spielen. Er selbst gibt ja vor allem an, lediglich auf die Hilferufe der russischen Bevölkerung außerhalb von RU zu reagieren ... Und wenn es keine Hilferufe gibt, werden diese möglicherweise generiert. Nato-USA und ihr Handlanger EU sind jetzt sicherlich keine Unschuldslämmer und das vorgehaltene "Wir-bringen-Demokratie-in Dein-Land" mag eigentlich niemand so wirklich glauben.
Meine Prognose: Das Verhältnis Ost-West wird sich wieder merklich abkühlen, im schlechteren Fall gibt es wieder eine Art Kalter Krieg. Einen heißen Krieg wird es - hoffentlich - nicht geben. Wenn, dann eher als Stellvertreterkrieg im betroffenen Land. Atomwaffen, wie gesagt, bewahren uns vielleicht tatsächlich vor einem Weltkrieg.
Die EU wird sich wirtschaftlich möglicherweise neu orientieren müssen, alternative Energiequellen werden eine noch größere Rolle spielen. Vielleicht sollte man sein Vermögen schon mal in Gold anlegen
Die Wahl am 25.5. - da sehe ich eher schwarz, dass die durchführbar sein wird. Und wenn, wird das die Separatisten wahrscheinlich nicht abhalten, ihre besetzten Stellungen beizubehalten. Das Abkommen von Genf hat sie auch wenig interessiert.
Kritisch könnte die Sache werden, wenn Putin in den Nato-Ländern Polen und Baltikum auf diese Art vorgehen sollte. Für den Fall suche ich mir schon mal eine Unterkunft in Uruguay, Bhutan oder Neuseeland
Schwierig ist, dass es keine wirklich objektiven Informationsquellen gibt. Unsere Leitmedien sind gefühlt eher pro-westlich orientiert. Informativer geht es da in einschlägigen Ukraine-Foren zu, wo Betroffene berichten, was da gerade vor sich geht. Ich selbst verfüge da leider über zu wenig Hintergrundinformation und bin von der deutschen Presse zu sehr gebahnt.
Die EU, wozu die Mehrheit der europäischen Länder des ehemaligen Ostblockes mittlerweile gehören, hängt meiner Meinung nach überhaupt nicht zwischen den Stühlen anderer Blöcke. Die EU bildet den grössten, gemeinsamen Binnenmarkt der Welt, hat das grösste BIP und mehr Einwohner als die USA! Sie schwächte sich aber selber in den letzten Jahren im Inneren, wir kennen die Themen. Ein neuer kalter Krieg mit Russland dürfte nun zur weiteren Schwächung beitragen und als Kitt nach innen kaum ausreichen. Die beste und vorrangige Sicherheitspolitik wäre IMHO das Lösen der eigenen inneren Probleme der EU.
Geopolitisch scheint mir ebenso klar, dass die EU von stabilen Staatengebilden in der Nachbarschaft profitiert sowie von einer stabilen, kooperativen Zusammenarbeit mit diesen Ländern, spez. mit dem benachbarten Machtblock Russland.
Deutschland hängt sehr wohl zwischen den Stühlen, das zeigt insbesondere die Diskussion in Deutschland die aktuell laufen. Deinen letzten Absatz kann man so unterschreiben, entspricht er doch im wesentlichen auch der offiziellen Position. Was genau das aber für eine Politik nach Innen und Außen benötigt bleibt unklar.
Ja, die EU ist ein Machtfaktor. Nur muss man eben wissen wie man mit dieser Macht umgeht. Nur genau da hapert es. Innerhalb der EU wollen viele Staaten nicht zusammenarbeiten, dass zeigt die tägliche Arbeit z.B. im Rahmen der GSVP (Gemeinsame Sicherheits und Verteidigungspolitik). Zeitgleich muss die EU akzeptieren, dass sie als Machtblock nach Außen nicht mit den gleichen Mechanismen arbeiten kann wie im Inneren.
Richtig ist auch, dass die EU im Innenverhältnis seine Probleme lösen muss. Das passiert aber nicht. Zeitgleich warten die Probleme außerhalb aber nicht. Bezüglich der Stabilität der uns umgebenden Staatenwelt muss man im Rahmen einer Sicherheitspolitik dann dummerweise auch abwägen, was besser wäre: Stabilisieren oder reflexartig Demokratie fordern. Das sind keine einfachen Entscheidungen.
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Wie ein Quadrat in einem Kreis
Eck' ich immer wieder an
Man muss davon ausgehen, dass alle beteiligten Parteien Psychological Operation (PsyOps) durchführen. Auch Foren im Internet (bzw. Kommentarspalten der Onlineportale von Überregoinalen Tageszeitungen) werden systematisch beeinflusst.
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Schwierig ist, dass es keine wirklich objektiven Informationsquellen gibt. Unsere Leitmedien sind gefühlt eher pro-westlich orientiert. Informativer geht es da in einschlägigen Ukraine-Foren zu, wo Betroffene berichten, was da gerade vor sich geht. Ich selbst verfüge da leider über zu wenig Hintergrundinformation und bin von der deutschen Presse zu sehr gebahnt.